Fr
27
Feb
2015
Die SBB hat nach dem Unfall in Rafz vom 20. Februar 2015 umfangreiche Untersuchungen eingeleitet. Nach ersten Erkenntnissen ist die Streifkollision auf das Überfahren des Halt zeigenden Signals durch die S-Bahn zurückzuführen. Der genaue Unfallhergang wird noch untersucht. Sicherheit hat als zentrales Konzernziel oberste Priorität. Als Vorsichtsmassnahme führt die SBB die Reduktion der Geschwindigkeit nach Wendungen bis zum ersten Signal ein.
Kollision in Rafz: SBB ergreift
Vorsichtsmassnahme
Foto: Kapo
ZH
Bei der Streifkollision wurden vier Reisende leicht sowie zwei SBB-Mitarbeiter schwer und mittelschwer verletzt. Die Reisenden wurden ambulant behandelt und konnten das Spital gleichentags verlassen. Der Lokführer des Interregio ist nach einer Operation ausser Lebensgefahr. Der Lokführeranwärter, der sich auch im Führerstand des Interregio befand, kann das Spital voraussichtlich in den nächsten Tagen verlassen.
Nach ersten Erkenntnissen der SBB war die S-Bahn 18014 bei geschlossenem Signal um 06.40 Uhr nach der Wendung in Rafz auf Gleis 4 Richtung Schaffhausen losgefahren. Bei Tempo 59 wurde die Zwangsbremsung am Signal ausgelöst. Knapp 100 Meter nach dem Signal kam die S-Bahn zum Stillstand und ragte dabei leicht ins Lichtprofil des benachbarten Gleises. Sekunden später nahte auf dem Nachbargleis von Zürich her der Interregio 2858 mit Tempo 110. Wegen einer Verspätung durchfuhr der Interregio den Bahnhof Rafz auf Gleis 5 statt Gleis 3. Bei der seitlichen Kollision entgleiste der Interregio, beide Züge wurden schwer beschädigt. Der genaue Unfallhergang wird von der Staatsanwaltschaft des Kantons Zürich und der unabhängigen Unfalluntersuchungsstelle des Bundes abgeklärt.
Umfangreiche Reparaturen an Fahrbahn und Fahrzeugen
Seit der Nacht auf den 22. Februar kann der Bahnhof Rafz wieder befahren werden. Die SBB ersetzte insgesamt 60 Meter Gleis, eine Weiche und einen Fahrleitungsmasten. Für Arbeiten an Fahrleitung und Weiche waren zusätzliche Sperren nötig. Die Unfall-Fahrzeuge wurden in die SBB-Industriewerke nach Olten und Yverdon überführt. Der Sachschaden an der betroffenen S-Bahn des Typs DTZ und an der IR-Komposition, bestehend aus fünf Eurocity-Wagen und der Lok Re460, beträgt nach ersten Schätzungen mehrere Millionen Franken.
Bahnhof Rafz verfügt über moderne Sicherungsanlage
Wie nach jedem Unfall hat die SBB umfangreiche eigene Untersuchungen eingeleitet. Der Bahnhof Rafz verfügt über moderne Sicherungsanlagen. Die Signale in Rafz sind regelkonform aufgestellt. Die Zugbeeinflussung entspricht dem schweizerischen Standard. Nach ersten Erkenntnissen haben die Sicherheitseinrichtungen einwandfrei funktioniert. Die Abfahrverhinderung ist auf durchfahrende Züge ausgerichtet, welche in Rafz die Mehrheit ausmachen. Weil die S-Bahn aus Schaffhausen eingefahren war und gewendet hatte, wurde sie von der Zugbeeinflussung nicht gebremst. Zusätzliche Sicherungskomponenten, welche aber keine hundertprozentige Sicherheit bieten, sind nur vorgesehen, wenn im Wochendurchschnitt mindestens ein Zug pro Tag wendet. Dies ist in Rafz Richtung Schaffhausen nicht der Fall.
SBB führt Vorsichtsmassnahme ein
Als Vorsichtsmassnahme führt die SBB ab kommendem Montag und bis auf weiteres eine Geschwindigkeitsreduktion nach Wendungen ein. Züge dürfen bis zum ersten Signal höchstens 40 km/h erreichen. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass bei Situationen wie in Rafz der Zug noch vor dem Gefahrenpunkt gestoppt werden kann. Die SBB prüft nun, ob diese Vorsichtsmassnahme keine anderweitig negativen Auswirkungen hat.
Nach dem Unfall in Granges-Marnand hat die SBB eine eigene Warn-App entwickelt, welche die Lokführer zusätzlich warnt, falls das Ausfahrsignal bei der Abfahrt nicht auf Fahrt steht. Das System wird derzeit intensiv im Hintergrund getestet. Die Einführung ist bei erfolgreichen Tests im Frühling 2015 geplant.
Die heutigen Einschränkungen der Sicherungsanlagen bei Wendungen werden mit der Weiterentwicklung der Zugbeeinflussung in Zukunft behoben: Das moderne ETCS-System Level 2 stellt sicher, dass irrtümliche Abfahrten nach dem Wenden technisch unmöglich sind. Die netzweite Einführung von ETCS Level 2 ist ab 2025 geplant. Zurzeit wird überprüft, ob dies beschleunigt werden kann.
Die SBB hat einen hohen Sicherheitsstandard, was nach dem Unfall von Granges-Marnand von externen Gutachten bestätigt wurde. Der Unfall von Rafz wird wie jedes Ereignis genau analysiert, um die Sicherheit weiter erhöhen zu können. Ein Restrisiko kann allerdings nie ausgeschlossen werden.
Do
26
Feb
2015
Auch in den Playoffs wird der beliebte Extrazug der Rhätischen Bahn nach den Abend-Heimspielen des HC Davos geführt. Abfahrt ist jeweils 30 Minuten nach Spielschluss; allfällige Verlängerungen und Penaltyschiessen werden abgewartet. Zudem bietet die RhB auch Anschluss für Matchbesucher aus dem Engadin.
RhB-Extrazug in Davos Platz
Foto: Marcel Manhart
Der beliebte Extrazug nach den Abend-Heimspielen des HC Davos wird auch in den Play-offs (erstes Heimspiel am Dienstag, 3. März 2015) geführt. Abfahrt ist jeweils 30 Minuten nach Spielschluss; allfällige Verlängerungen und Penaltyschiessen werden abgewartet. Der Extrazug fährt von Davos Platz über Klosters und Landquart bis nach Chur und hält an den Unterwegsstationen.
Bei Samstag-Heimspielen haben Matchbesucher aus dem Unterengadin in Klosters um 23.32 Uhr Anschluss an den letzten Zug nach Scuol-Tarasp. Ab allfälligen Halbfinal-Abend-Heimspielen (Daten noch offen) bietet die Rhätische Bahn (RhB) zusätzlich auch den Besuchern aus dem Oberengadin einen Anschlusszug an den Extrazug in Klosters an. Dieser fährt via Vereina – Susch – Zernez nach Samedan, mit Halt an den Unterwegsstationen.
Für motorisierte Matchbesucher aus dem Engadin besteht nach jedem Heimspiel des HCD die Möglichkeit des letzten Autoverlads in Selfranga um 23.50 Uhr.
Günstige Bahnfahrten
Zuschauer, die zu den Heimspielen des HCD mit der RhB an- und abreisen, profitieren von einer generellen Ermässigung des Fahrpreises von 20 Prozent (gilt auch auf Halbtaxabos!). Tickets für die Spiele können im Vorverkauf an jedem bedienten RhB-Bahnhof sowie bei den Stationshaltern Bonaduz, Filisur, Zuoz und Celerina gekauft werden.
Mo
23
Feb
2015
Die SBB hat heute die Vergabe der Gleisbaumaschinen-Leistungen publiziert. Die Aufträge von jährlich rund 136 Millionen Franken mit einer Laufzeit von fünf bis zehn Jahren gehen grösstenteils an Schweizer Lieferanten. Die Gleisbaumaschinen werden für Unterhalts- und Erneuerungsarbeiten an der Fahrbahn eingesetzt.
"Sersa"-Bauzug zwischen Walenstadt und Flums
Foto: Marcel Manhart
Die SBB hat heute die Aufträge für die Miete und den Betrieb von 65 Gleisbaumaschinen im Wert von jährlich rund 136 Millionen Franken vergeben.Über 95 Prozent der Aufträge gehen an Lieferanten aus der Schweiz. Die SBB wird die Verträge über eine Laufzeit von fünf bis zehn Jahren abschliessen. Damit sichert sie langfristig Arbeitsplätze im Inland. Den grössten Teil der Leistungen decken die Firma Scheuchzer SA aus Bussigny sowie die Sersa-Group mit Sitz in Zürich ab.
Das restliche Volumen verteilt sich auf die Krebs Gleisbau AG (Bern), Speno International SA (Genf), Carlo Vanoli AG (Samstagern), Vanomag (Zug) sowie auf die deutsche Alpha Rail Team GmbH & Co (Berlin) und die italienische Generale Costruzioni Ferroviarie (Rom). Ausschlaggebende Kriterien für die Vergabe waren unter anderem die Leistungsfähigkeit und der Zustand der Maschinen. Der Zuschlag ging an die Anbieter, welche alle Bedingungen erfüllten und das wirtschaftlichste Angebot unterbreitet haben.
Die 65 Gleisbaumaschinen werden für Unterhalts- und Erneuerungsarbeiten an der Fahrbahn eingesetzt und leisten damit einen Beitrag für einen zuverlässigen und pünktlichen Bahnverkehr. Zu den angemieteten Maschinen gehören Kräne, Schienenschleif- und Schotterstopfmaschinen.
Die SBB wird zum ersten Mal eine hybridbetriebene Stopfmaschine sowie eine Maschine zur Untergrundsanierung mit Materialrückgewinnung einsetzen: Die Stopfmaschine wurde von der Firma Krebs Gleisbau AG gemeinsam mit der Herstellerfirma Plasser & Theurer neu entwickelt. Sie hat den Vorteil, dass Unterhaltsarbeiten umweltschonend ohne Abgasausstoss und mit weniger Lärmbelästigung für die Anwohner erledigt werden können. Die SBB wird die hybridbetriebene Maschine vor allem in Agglomerationsgebieten einsetzen. Eine Neuentwicklung der Firma Scheuchzer SA ist eine Maschine für Unterbausanierungsarbeiten mit Materialrückgewinnung. Diese ermöglicht der SBB, bereits verwendeten Schotter aufzuarbeiten und wieder einzusetzen.
Die SBB hatte die Gleisbaumaschinen-Leistungen am 28. Februar 2014 öffentlich ausgeschrieben. Die Vergabe erfolgte aufgrund vorgängig definierter Kriterien wie «Einsatzfähigkeit» und «Wirtschaftlichkeit». Die SBB hatte die Leistungen letztmals 2006 öffentlich ausgeschrieben, diese Verträge laufen Ende Dezember 2015 aus.
Bei ihren Beschaffungen hält sich die SBB an die Vorgaben des öffentlichen Beschaffungsrechts (BöB/VöB). Dieses umfasst insbesondere die Grundsätze der Transparenz, der Förderung des Wettbewerbes, des wirtschaftlichen Einsatz öffentlicher Mittel und der Gleichbehandlung aller Anbieter. Der SBB ist es nicht erlaubt, einzelne Anbieter, beispielsweise aus bestimmten Ländern, zu bevorzugen.
Unterhalt auf dem SBB-Netz im Jahr 2014
Die SBB unterhält das meistbefahrene Bahnnetz der Welt. 2013 verkehrten pro Hauptgleis und Tag rund 97 Züge. Was so intensiv genutzt wird, muss gepflegt werden: 2014 investiert die SBB über eine Milliarde in die Erneuerung des Schienennetzes. Dazu kommen jährlich Unterhaltsarbeiten von 500 Millionen Franken.
Sa
21
Feb
2015
Auf drei weitere gemeinsam erfolgreiche Jahre
Die Rhätische Bahn (RhB) und der Hockey Club Davos (HCD) setzen ihre langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit fort: Die seit 2005 bestehende Partnerschaft auf Basis eines Co-Sponsoring-Vertrages wurde um weitere drei Jahre verlängert.
HCD in Rot – RhB-Lok in Blau-Gelb
Foto: Marcel Manhart
Während der langjährigen erfolgreichen Partnerschaft der RhB und des HCD haben die weit über die Kantonsgrenze hinaus bekannten Bündner Botschafter einige gemeinsame Projekte durchgeführt. In bester Erinnerung dürfte vielen noch das Heimspiel des HCD vom 4. Januar 2014 gegen die Rapperswil Jona-Lakers sein, als die Mannschaft des HCD zu Ehren des 125-Jahr-Jubiläums der RhB nicht in den gewohnt blau-gelben, sondern in roten Trikots spielte. Mit der Verlängerung der Partnerschaft wird auch die RhB-Lok im HCD-Design, welche für das Traditionsteam wirbt, für weitere drei Jahre als attraktiver Hingucker auf dem RhB-Streckennetz unterwegs sein.
Zwei starke Bündner Partner mit internationaler Ausstrahlung
Die RhB mit ihren Paradezügen Glacier- und Bernina Express sowie dem UNESCO Welterbe «Die Rhätische Bahn in der Landschaft Albula/Bernina» und der HCD mit seinen nationalen Erfolgen und dem Spengler Cup-Turnier als internationales Highlight verkörpern erfolgreiche Bündner Marken mit weltweiter Ausstrahlung. Die Zusammenarbeit wird denn auch von beiden Seiten sehr geschätzt: «In den vergangenen zehn Jahren haben wir eine erfolgreiche und unkomplizierte Beziehung aufgebaut, die von den selben Werten bestimmt ist», freute sich RhB-Direktor Hans Amacker anlässlich der Vertragsunterzeichnung am Freitag, 20. Februar 2015, in Davos. «RhB wie HCD sind leistungsstark, zukunftsorientiert und mit der Heimat verbunden». HCD-Präsident Gaudenz F. Domenig seinerseits betonte die gute Zusammenarbeit und gemeinsame Auftritte mit dem Ziel, erfolgreiche Aushängeschilder Graubündens zu bleiben.
HCD-Trikot beim Heimspiel am 4. Januar
2014
Foto: Marcel Manhart
Fr
20
Feb
2015
Heute Morgen stiessen in Rafz eine S-Bahn und ein Interregio-Zug auf der Ausfahrweiche Richtung Schaffhausen zusammen. Der Unfallhergang wird untersucht. Nach ersten Erkenntnissen erlitten fünf Personen Verletzungen. Die Linie Zürich–Schaffhausen bleibt bis auf weiteres zwischen Hüntwangen-Wil und Jestetten unterbrochen.
Die "Rekarail"-Lok Re 460 087 vom IR 2858
Foto: Kapo ZH
Etwa um 6.43 Uhr stiessen in Rafz zwei Züge bei einer so genannten Flankenfahrt zusammen. Der Interregio-Zug 2858 von Zürich HB (6.05h) nach Schaffhausen (6.43) und der S-Bahn-Zug 18014 von Rafz (6.40) nach Schaffhausen (6.57) prallten auf der Ausfahrweiche Richtung Schaffhausen seitlich aufeinander. Bei der Kollision wurden gemäss aktuellem Stand fünf Personen verletzt.
Das Care-Team der SBB ist für die Betreuung der Betroffenen vor Ort. Für Angehörige wurde unter der Nummer 0800 722 233 eine Care-Hotline eingerichtet. In Rafz, Bülach, Jestetten und Schaffhausen stehen Kundenbetreuer im Einsatz. Das Ereignis in Rafz macht die SBB tief betroffen.
Warum es in Rafz zu dieser Flankenfahrt kam, ist Gegenstand der laufenden Untersuchungen. Auch die Schäden an den Anlagen sind noch nicht abschätzbar. Die Linie Zürich–Schaffhausen bleibt bis auf weiteres zwischen Hüntwangen-Wil und Jestetten unterbrochen. Ein Busersatzdienst wurde aufgebaut. Die betrieblichen Auswirkungen vor Ort dürften nach ersten Erkenntnissen mindestens bis Mitternacht andauern.
Mi
18
Feb
2015
Wil – St. Gallen - S-Bahnangebot im Fürstenland bleibt bestehen
Die Zusatzzüge zur Hauptverkehrszeit zwischen Wil und St. Gallen können auch weiterhin angeboten werden. Künftig verkehrt die S-Bahnlinie S1 ab Wil zur Minute .32 anstelle .47 und ermöglicht ganztägig einen exakten Halbstundentakt im Fürstenland.
ICN Genève-Aéroport - St. Gallen bei der Einfahrt in Wil
Foto: Marcel Manhart
Das Bahnangebot zwischen Winterthur und St. Gallen wird ab Fahrplanwechsel 2015 verändert. Dank der Eröffnung der Durchmesserlinie Zürich kann die SBB eine zusätzliche beschleunigte Fernverkehrsverbindung nach St. Gallen („St. Galler Sprinter“) und einen exakten Halbstundentakt nach Wil und Gossau anbieten.
Dies löste eine Neuplanung der S-Bahnen zwischen Wil und St. Gallen aus und erschwerte die Einplanung der heutigen Zusatzzüge während der Hauptverkehrszeiten. Die detaillierte Prüfung der SBB und der Thurbo AG als Betreiber der S-Bahn S1 hat nun ergeben, dass die bestehenden S1-Entlastungszüge zwischen Wil und St. Gallen zur Hauptverkehrszeit weiterhin angeboten werden können. Die Detailplanung erfolgte in enger Abstimmung mit dem Amt für öffentlichen Verkehr des Kantons St. Gallen, welches das Bahnangebot im Regionalverkehr bestellt und finanziert.
Die Abfahrtszeit der S1 ab Wil wird von der Minute .47 auf .32 verlegt. Damit verkehrt die S1 ab 2016 im Halbstundentakt mit dem Regio-Express Wil-Chur und erhält in Wil bessere Anschlüsse aus Weinfelden (S10) und Wattwil (S9). Auch in St. Gallen erreicht die S1 neu zusätzliche S-Bahn-Anschlüsse.
Neu bestehen somit für Uzwil und Flawil halbstündlich statt nur stündlich Anschlüsse in einen weiten Teil der Ostschweiz sowie neue Direktverbindungen.
Bereits auf den Fahrplanwechsel Ende 2013 wurde mit der S-Bahn St. Gallen ein System von halbstündlich vernetzten regionalen Knotenbahnhöfen eingeführt, wie das die übrige Schweiz schon seit Ende 2004 (1. Etappe Bahn 2000) kennt. Ende 2015 endet nun auch im Fürstenland das im Mai 2000 eingeführte System mit einem sogenannten «Hinketakt» Zürich–St. Gallen.
Angebotsveränderungen ab Fahrplanwechsel im Dezember 2015
Der Fahrplanwechsel im Dezember 2015 bedeutet für viele Kunden entlang der Schweizer Ost-West-Bahnachse Neuerungen im bisher gewohnten Bahnangebot. Seit der Einführung der «Bahn 2000» im Dezember 2004 wird es die grössten Angebotsveränderungen geben. Auslöser sind die volle Inbetriebnahme der Durchmesserlinie in Zürich sowie der Beginn der Bauarbeiten im Raum Lausanne im Rahmen des Ausbauprojektes «Léman 2030» mit Auswirkungen bis in die Ostschweiz. Im Zuge dieser beiden Bauprojekte sind einerseits Einschränkungen erforderlich, andererseits aber auch neue Bahnangebote möglich. Die SBB wird im Frühsommer detailliert kommunizieren.
Di
17
Feb
2015
Das Bundesamt für Verkehr (BAV) sieht vor, im Trassenpreissystem einen Verschleissfaktor einzuführen. Damit will es einen Anreiz geben, das jeweils gleisschonendste Fahrzeug einzusetzen. Mit der Revision des Trassenpreissystems sollen die Nutzer der Bahninfrastruktur zudem 100 Millionen Franken zusätzlich an dessen Finanzierung beitragen. Damit wird ein Entscheid umgesetzt, den das Stimmvolk mit dem Ja zur FABI-Vorlage gefällt hat. Das BAV hat heute die Anhörung zur Revision gestartet. Sie soll per 1. Januar 2017 in Kraft treten.
Ab 2017 soll zur Berechnung der Trassenpreise ein Verschleissfaktors miteingerechnet werden
Foto: Marcel Manhart
Wenn ein Eisenbahnunternehmen Gleise und Bahnanlagen benutzt, muss es dem Betreiber des Schienennetzes einen Trassenpreis entrichten. Die Belastung des Schienennetzes durch die Züge wird bereits im heutigen System erfasst. Der derzeit verwendete gewichtsabhängige Faktor wirkt allerdings auf sehr pauschale Weise. Per 2017 soll das System darum verursachergerechter werden. Mit der Einführung eines Verschleissfaktors sollen weitere Eigenschaften der Fahrzeuge und die konkreten Verhältnisse auf der Strecke in die Preisbildung einbezogen werden.
Die Formel für den Verschleissfaktor stützt sich auf die massgeblichen Schädigungen an der Fahrbahn (z. B. Schotterzertrümmerung, Schienenschäden) und die damit verbundenen Unterhaltsarbeiten (z. B. Stopfen, Schleifen, Schienen- und Weichenteilersatz) ab. Weiter werden bei der Berechnung des Verschleissfaktors die Ursachen für die Schädigungen (z. B. Gewicht, Antriebskraft, Verhalten des Fahrwerks), die Streckeneigenschaften (z. B. Kurvenradien) und die gefahrenen Geschwindigkeiten berücksichtigt. Der Trassenpreis soll dadurch für gut auf die Strecke angepasste Fahrzeuge günstiger werden. Fahrzeuge mit hohem Verschleiss an der Fahrbahn zahlen mehr.
Zweites wichtiges Element der geplanten Trassenpreisrevision ist die Anpassung der Nutzerfinanzierung gemäss den Vorgaben, die das Stimmvolk vor einem Jahr mit seinem Ja zur Vorlage über Finanzierung und Ausbau der Bahninfrastruktur (FABI) beschlossen hat. FABI sieht vor, dass alle Nutzniesser der Bahninfrastruktur einen Beitrag an die gestiegenen Kosten leisten. Dazu gehören nebst dem Bund, den Kantonen, den Konsumenten und den Pendlern auch die Bahnen und ihre Kundinnen und Kunden. Sie sollen gemäss FABI-Konzept per 2017 einen zusätzlichen Beitrag von 100 Millionen Franken jährlich an die Bahninfrastruktur leisten. Ihr Beitrag erfolgt über eine Erhöhung der Trassenpreise, die von den Bahnen teilweise auf die Billett- und Abonnementskosten bzw. die Transportkosten im Güterverkehr überwälzt wird.
Die Anhörung zum neuen System dauert bis zum 10. April 2015. Den definitiven Entscheid wird der Bundesrat fällen.
Mo
16
Feb
2015
Der Nachwuchs ist da – nun braucht das Kind einen Namen. Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) sucht für ihre neue U-Bahn-Baureihe mit der technischen Typbezeichnung IK einen eingängigen Namen. Die Berlinerinnen und Berliner sind aufgerufen, sich an der Suche zu beteiligen. Einzige Bedingung: Der neue Name muss mit „I“ anfangen.
Die U-Bahn mit dem "kleinen Bauch" sucht einen Namen
Foto: Marcel Manhart
Für den Betrieb auf den U-Bahnlinien U1 bis U4 haben die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) bei Stadler Rail zwei Prototypen mit einer Option auf weitere 34 Fahrzeuge bestellt. Bei der Konzipierung des IK (technische Typbezeichnung) haben Stadler Pankow und die BVG auf eine Besonderheit des Berliner U-Bahnsystems reagiert: Historisch bedingt sind Tunnel und Bahnsteige auf den älteren Linien U1 bis U4 für eine Wagenbreite von lediglich 2,30 Meter ausgelegt, im Gegensatz zu 2,65 Meter bei den später gebauten Grossprofillinien U5 bis U9. Durch eine spezielle Bauform, die sogenannte Bombierung, haben diese neuen U-Bahnzüge für das Kleinprofil nun eine Breite von 2,40 Meter. Dank der zusätzlichen zehn Zentimeter Innenraum können Sitzplätze und Mehrzweckabteile komfortabler angeordnet werden.
Die Zweirichtungsfahrzeuge für das Kleinprofil der Berliner U-Bahn verfügen über einen hellen, freundlichen Fahrgastbereich sowie ein modernes Fahrgastinformationssystem. Am 3. Februar 2015 hat die BVG das fabrikneue Vorserienfahrzeug am U-Bahnhof Olympia-Stadion offiziell vorgestellt, nun braucht das Kind einen Namen. Die BVG sucht für ihre neue U-Bahn-Baureihe "IK" einen eingängigen Namen. Die Berlinerinnen und Berliner sind aufgerufen, sich an der Suche zu beteiligen. Einzige Bedingung: Der neue Name muss mit „I“ anfangen.
Namensvorschläge inklusive einer kurzen Begründung können über ein Formular der BVG eingereicht werden. Ein Berlinbezug ist erwünscht oder auch eine nette Mini-Geschichte. Kleiner Tipp: die „Neuen“ verkehren ausschliesslich im schmaleren Kleinprofil-Netz (Linien U1 bis U4). Ihr Markenzeichen ist ein kleiner Bauch. Bombierung nennen Fachleute die seitliche Wölbung in der Aussenhaut, die eine komfortablere Anordnung der Sitzplätze und der Multifunktionsabteile ermöglicht.
Unter allen Teilnehmern der Namens-Aktion verlost die BVG Plätze bei der exklusiven Jungfernfahrt des IK, die voraussichtlich Ende Mai 2015 stattfinden wird. Derzeit absolvieren die beiden Vorserienzüge noch umfangreiche Test- und Prüffahrten.
Einsendeschluss ist der 30. April 2015. Eine Jury wählt unter den meist genannten Namen den besten aus. Unter den Einsendern, die diesen Namen genannt haben, wird noch ein Überraschungspreis ausgelost.
Fr
13
Feb
2015
Der Regionalverkehr Bern-Solothurn RBS hat 2014 25,2 Millionen Fahrgäste transportiert. Das sind 5,4 Prozent resp. 1,3 Millionen Fahrgäste mehr als im Vorjahr. Für den starken Zuwachs sorgten vor allem die neu vom RBS betriebenen Buslinien im Raum Lyss/Messen/Solothurn mit rund 870‘000 beförderten Fahrgästen.
RBS meldet für 2014 erfreuliche
Zahlen
Foto: Marcel Manhart
Im vergangenen Jahr wurde das Angebot des RBS auf Schiene und Strasse von rund 25,2 Millionen Fahrgästen genutzt. Das sind gut 1,3 Millionen Fahrgäste mehr als 2013: 18,1 Millionen (+0,4%) waren
mit den RBS-Zügen unterwegs, 7,1 Millionen mit RBS-Bussen.
Zum grossen Wachstum trugen mit 870‘000 Fahrgästen vor allem die Buslinien im Raum Lyss/Messen/Solothurn bei, die seit Dezember 2013 vom RBS betrieben werden. Auch auf dem RBS-Stammnetz (Linien
ohne Raum Lyss/Messen/Solothurn) wurden 2014 mehr Passagiere befördert, insgesamt waren es 6,3 Millionen. Der Anstieg auf dem Stammnetz von 3,6% setzt den Trend der vergangenen Jahre fort.
Do
12
Feb
2015
Der Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) bewertete auch 2014 die Leistungen der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) im Zürcher S-Bahn-Netz. Beurteilt werden die Pünktlichkeit und die Sauberkeit. Aufgrund einer neuen Messmethode bleiben die Werte für die Information im Störungsfall und die allgemeine Kundenzufriedenheit ausnahmsweise unberücksichtigt. Gegenüber dem Vorjahr verkehrten die S-Bahnen deutlich pünktlicher, weshalb gesamthaft ein Bonus von 119‘610 Franken resultiert.
Die S-Bahn Zürich war im 2014 deutlich pünktlicher unterwegs
Foto: Marcel Manhart
Pünktlichkeit wieder im grünen Bereich
Die SBB erreichte bei der Pünktlichkeit der S-Bahnen 119 von 144 möglichen Punkten. Damit übertraf sie die Vorgabe des ZVV um zwei Punkte und erhält einen Bonus. Bewertet werden die zwölf
S-Bahnen des Kernnetzes. Erreichen 95 Prozent der Züge derselben Linie während eines Monats ihr Ziel mit weniger als sechs Minuten Verspätung, wird ein Punkt gutgeschrieben. Pro Monat sind somit
maximal zwölf Punkte möglich.
Im Vorjahr wurden 95 Punkte erzielt. Die Verbesserungen sind für die Fahrgäste im ZVV sehr erfreulich. Eine hohe Zuverlässigkeit bleibt aber auch in Zukunft eine Herausforderung, da auch künftig intensiv an der Bahninfrastruktur im Grossraum Zürich gebaut wird. Jedoch wird im Rahmen der Ausbauten der 4. Teilergänzungen der Zürcher S-Bahn bis Ende 2018 auch vielerorts mehr Fahrzeit in die Fahrpläne eingerechnet, was sich aus heutiger Sicht positiv auf die Pünktlichkeit auswirken wird.
Sauberkeit auf Kurs
In punkto Sauberkeit der Bahnhöfe und Züge liegen die Ergebnisse leicht höher als im Vorjahr, doch weiterhin im neutralen Bereich. Das heisst, dass weder ein Bonus noch ein Malus resultiert. Der
ZVV erhofft sich hier künftig eine weitere Steigerung der Sauberkeit in den Zürcher S-Bahnen.
Information im Störungsfall und Servicequalität nicht bewertet
Der ZVV führte im letzten Jahr seine Kundenbefragung zur Information im Störungsfall und zur Servicequalität nach einer neuen Messmethode durch. Da anfangs nicht klar war, ob und wie die
Messmethoden vergleichbar sind, verzichteten ZVV und SBB auf eine Bewertung im Jahr 2014.
Zusammenfassend ergibt sich folgendes Gesamtergebnis:
Teilbereich: | Resultat | Betrag |
Pünktlichkeit | Bonus | 119‘610 Franken |
Sauberkeit | Neutral | 0 Franken |
Kundeninformation | Nicht berücksichtigt | 0 Franken |
Kundenzufriedenheit allgemein | Nicht berücksichtigt | 0 Franken |
Total Bonus 2014 | 119‘610 Franken |
(Vorjahr: Malus von 1‘819‘432 Franken)
Bonus-Malus-System soll weitergeführt werden
SBB und ZVV sind weiterhin vom Nutzen dieser Vereinbarung überzeugt. Denn durch regelmässige Kontrollen werden Stärken und Schwachstellen identifiziert und Anreize für Verbesserungen geschaffen.
Aktuell sind SBB und ZVV daran, den 2014 ausgelaufenen Vertrag für den Zeitraum 2016-2021 neu zu verhandeln.
Mi
11
Feb
2015
Um auch in Zukunft sichere Anlagen gewährleisten zu können, investieren die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) laufend in ihre Infrastruktur. In zwei Bauabschnitten – vom 15. Februar bis 6. März 2015 sowie vom 8. bis 27. März 2015 – wird nun auf der Linie U7 zwischen den U-Bahnhöfen Rathaus Spandau und Rohrdamm die rund 30 Jahre alte Tunneldichtung instand gesetzt.
U7 Richtung Rathaus Spandau im U-Bahnhof Jungfernheide
Foto: Marcel Manhart
Vom 15. Februar bis 6. März 2015 sowie vom 8. bis 27. März 2015 wird in zwei Bauabschnitten auf der Linie U7 zwischen den U-Bahnhöfen Rathaus Spandau und Rohrdamm die rund 30 Jahre alte Tunneldichtung instand gesetzt. Ausserdem wird das Bahnsteigniveau angepasst, um einen barrierefreien Einstieg sicherzustellen. Alle Arbeiten werden in den Abend- und Nachtstunden ausgeführt, um die Einschränkungen für die Fahrgäste so gering wie möglich zu halten.
In den genannten Zeiträumen fährt zwischen U Rathaus Spandau und U Rohrdamm sonntags bis donnerstags jeweils von ca. 22:00 Uhr bis Betriebsschluss ein Pendelzug im 20-Minuten-Takt. Barrierefreies Umsteigen in die Züge ist durch mobile Rampen auf dem U-Bahnhof Rohrdamm gewährleistet. Die BVG empfiehlt ihren Fahrgästen, mehr Fahrzeit einzuplanen.
Mo
09
Feb
2015
Die SBB erneuert zwischen Arth-Goldau und Steinen die gesamte Fahrbahn. Deshalb ist zwischen dem 23. Februar 2015 und dem 6. Juni 2015 auf der Strecke Arth-Goldau–Steinen jeweils eines von zwei Gleisen gesperrt. Aufgrund der Sperre werden im Regionalverkehr die Linien S2 und S3 ausserhalb der Hauptverkehrszeit durch Busse ersetzt.
Bahnhof Arth-Goldau in Richtung Steinen (-
Gotthard)
Foto: Marcel Manhart
Die beiden Gleise auf der Strecke zwischen Arth-Goldau und Steinen haben ihre Lebensdauer erreicht. Deshalb erneuert die SBB während rund 15 Wochen, vom 23. Februar 2015 bis 06. Juni 2015, umfassend sowohl Schienen, wie auch Schwellen und Schotter auf insgesamt 6.5 Kilometern Länge. Während den Arbeiten wird zwischen Arth-Goldau und Steinen jeweils eines von zwei Gleisen für den Bahnverkehr gesperrt. Es entstehen folgende Einschränkungen für die Reisenden:
· Die Linie S2 wird von 7.30 Uhr bis 16 Uhr zwischen Arth-Goldau und Schwyz durch Busse ersetzt. Ab 16 Uhr verkehrt die S2 in Fahrtrichtung Süd-Nord von Erstfeld bis Arth-Goldau 3 Minuten früher. Zwischen Schwyz und Erstfeld sowie Zug und Arth-Goldau verkehrt die S2 nach Fahrplan. Da zusätzliche Fahrzeuge eingesetzt werden müssen, kommen auf der Strecke Baar Lindenpark–Walchwil teilweise Domino- statt Flirt-Züge zum Einsatz.
· Die S3 zwischen Arth-Goldau und Brunnen wird zwischen 7.30 Uhr und 22 Uhr ebenfalls durch Busse ersetzt.
Zusätzlich wird ab 8 Uhr bis 19.30 Uhr stündlich eine schnelle Busverbindung ohne Zwischenhalte ab Arth-Goldau direkt nach Schwyz, Post eingesetzt. Dort bestehen Anschlüsse ans lokale Busnetz. Die Fernverkehrszüge verkehren während der Bauzeit durchgehend ohne Einschränkungen. Im Güterverkehr werden täglich 25 Züge umgeplant oder umgeleitet.
Die SBB führt Arbeiten im Umfang von 18 Millionen Franken aus. Neben den Gleisbauarbeiten werden auch 2 Kilometer Entwässerungsleitungen neu erstellt, und die seitliche Halterung am Gleisrand wird auf einer Länge von 1.9 Kilometern ersetzt. Zudem werden diverse Bachabdeckungen, Absturzsicherungen und Gehwege instand gestellt. Dank der Totalsperre und den gleichzeitig ausgeführten Arbeiten verkürzt sich die Bauzeit um mehr als zehn Monate. Davon profitieren Reisende und Anwohner, indem weniger Nachtarbeit und Zugsausfälle nötig sind. Zudem spart die SBB entsprechend öffentliche Gelder. Die SBB setzt alles daran, die Einschränkungen auf ein Minimum zu reduzieren
Der Online-Fahrplan ist angepasst.
Weitere Informationen erhalten Kundinnen und Kunden an den Bahnschaltern
oder unter www.sbb.ch/zentralschweiz («Streckenunterbrüche»)
sowie 24 Stunden am Tag über den Rail Service 0900 300 300
(1.19 CHF/Min. ab Schweizer Festnetz).
Ausserdem informiert die SBB Anrainer und Kunden mittels Informations-
broschüren und Plakaten an den Bahnhöfen sowie an den Bushaltestellen.
Ein stabiler Gleisoberbau für eine pünktliche und sichere Bahn
Mi
04
Feb
2015
Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) haben für den Betrieb auf den U-Bahnlinien U1 bis U4 bei Stadler Rail zwei Prototypen mit einer Option auf weitere 34 Fahrzeuge bestellt. Die Prototypen werden in kürze zum Einsatz kommen. Die Zweirichtungsfahrzeuge für das Kleinprofil der Berliner U-Bahn verfügen über einen hellen, freundlichen Fahrgastbereich sowie ein modernes Fahrgastinformationssystem. Am Dienstag, den 3. Februar 2015, hat die BVG das fabrikneue Vorserienfahrzeug am U-Bahnhof Olympia-Stadion offiziell vorgestellt.
– Ausführliche Testfahrten im BVG-Netz stehen an
– Lieferung eines zweiten Vorserienfahrzeuges in vier Wochen
– Bei Bewährung können bis zu 34 weitere Züge abgerufen werden
– Durch bombierte Ausführung zehn Zentimeter breiter als bisherige Kleinprofilzüge
– Durchgängige Barrierefreiheit und vergrößerte Mehrzweckbereiche
– Helle, freundliche Fahrgasträume und neues Fahrgastinformationssystem
Die BVG-Chefin Sigrid Evelyn Nikutta stellt den neuen Zug vor
Foto: Marcel Manhart
Wer viel im Kleinprofilnetz (U1-U4) der Berliner U-Bahn unterwegs ist, wird ihn schon bald zu Gesicht bekommen: Den ersten U-Bahnzug vom Typ IK. Am 3. Februar 2015 hat die BVG das fabrikneue Vorserienfahrzeug offiziell vorgestellt. In vier Schwertransporten – je einem pro Wagen – wurde der Zug in den letzten Tagen von der Stadler Pankow GmbH, Standort Velten (Brandenburg), zu den BVG-Werkstätten im Machandelweg geliefert. Nun stehen ausführliche Mess- und Testfahrten im BVG-Netz auf dem Programm. Ein zweiter Zug kommt in rund vier Wochen nach Berlin. Nach der Testphase hat die BVG eine Option auf insgesamt 34 weitere Züge aus Serienherstellung.
„Es ist schon etwas ganz Besonderes, den ersten fertigen Zug einer neuen Fahrzeuggeneration präsentieren zu können“, sagte Dr. Sigrid Evelyn Nikutta, Vorstandsvorsitzende und Vorstand Betrieb der BVG. „In solch einer Neuentwicklung stecken jahrelange Planung und Arbeit. Und das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen: Mit dem IK ist ein moderner U-Bahnzug entstanden, der höchste Ansprüche sowohl an Komfort und Barrierefreiheit als auch an die Sicherheit und Energieeffizienz erfüllt. Ich bin mir sicher, dass sich die Berlinerinnen und Berliner in diesem hell und freundlich gestalteten Fahrzeug sehr wohl fühlen werden.“
„Wir freuen uns, dass unsere U-Bahnen in der Hauptstadt eingesetzt werden und bedanken uns bei der BVG für die sehr gute Zusammenarbeit“, sagte Ulf Braker, Geschäftsführer der Stadler Pankow GmbH. „Der IK ist ein modernes und innovatives Fahrzeug, das die Berlinerinnen und Berliner sowie ihre Gäste überzeugen wird. Außerdem ist er ein lokales Produkt: Alle Arbeiten – von der Entwicklung bis zur Endmontage – fanden in unseren Produktionsstätten in Pankow, Reinickendorf, Hohenschönhausen und in Velten, Brandenburg statt“, so Braker weiter. „Auch ein großer Teil unserer Lieferanten ist in der Region beheimatet.“
Bei der Konzipierung des IK haben Stadler Pankow und die BVG auf eine Besonderheit des Berliner U-Bahnsystems reagiert: Historisch bedingt sind Tunnel und Bahnsteige auf den älteren Linien U1 bis U4 für eine Wagenbreite von lediglich 2,30 Meter ausgelegt, im Gegensatz zu 2,65 Meter bei den später gebauten Großprofillinien U5 bis U9. Durch eine spezielle Bauform, die sogenannte Bombierung, haben diese neuen U-Bahnzüge für das Kleinprofil nun eine Breite von 2,40 Meter. Dank der zusätzlichen zehn Zentimeter Innenraum können Sitzplätze und Mehrzweckabteile komfortabler angeordnet werden.
„Der zusätzliche Platz ist aber nur eines der vielen Komfortmerkmale. Unsere Fahrgäste werden auch von einem modernen Fahrgastinformationssystem und luftgefederten Fahrwerken, die für eine besonders ruhige Fahrt sorgen, profitieren. Und auch für unsere Fahrerinnen und Fahrer wird es komfortabler: Der Zug kann sowohl im Sitzen als auch im Stehen geführt werden“, so Nikutta. „Mit den umfangreichen Tests der Vorserienfahrzeuge wird jetzt sichergestellt, dass der IK für den anspruchsvollen Linieneinsatz bei der BVG gewappnet ist.“
Zunächst werden jene Bauteile auf Herz und Nieren geprüft, die in Punkto Sicherheit besonders relevant sind: die Bremsen. Die entsprechenden Tests finden selbstverständlich nicht im Liniennetz, sondern auf einem speziellen Prüfgleis statt. Danach werden mindestens zwei Monate lang Testfahrten im Kleinprofilnetz ohne Fahrgäste durchgeführt. Dabei wird das Fahrverhalten zum Beispiel bei Kurvenfahrten auf allen Linien, die der neue Zug später bedienen soll, gemessen. Bevor die BVG schließlich weitere IKs in Auftrag gibt, wird natürlich auch der ganz reguläre Einsatz im Linienbetrieb ausgiebig getestet. Übrigens: Plätze für die erste öffentliche Fahrt wird die BVG verlosen. Informationen zu dem Gewinnspiel erscheinen rechtzeitig im Kundenmagazin BVG Plus sowie auf BVG.de.
Mit dem IK bekommt Berlin einen U-Bahnzug, der technisch auf der Höhe der Zeit ist. Neben dem neuen Fahrgastinformationssystem wurde energiesparende Beleuchtungs- und Signaltechnik verbaut. Für die Sicherheit der Fahrgäste sind alle Wagen mit moderner Videotechnik ausgestattet. Die Fahrerkabine ist nicht nur ergonomisch gestaltet, sondern auch abgedunkelt. Dadurch verringert sich die Gefahr, dass der Zugführer geblendet wird.
Jeder der vierteiligen Züge bietet Platz für insgesamt rund 330 Fahrgäste, etwa 80 Sitzplätze sind – wie im Kleinprofil typisch – in Längsbestuhlung ausgeführt. Die Züge sind durchgängig barrierefrei und die vergrößerten Mehrzweckbereiche bieten nicht nur Rollstuhlfahrern viel Platz, sondern auch Fahrgästen mit Kinderwagen, Fahrrädern oder sperrigem Gepäck.
Mo
02
Feb
2015
Anfang 2014 erhielt ABB von der schwedischen Staatsbahn SJ einen Auftrag zur Lieferung der elektrischen Systeme für 36 Hochgeschwindigkeitszüge (SJ 2000) der nächsten Generation von der schwedischen Staatsbahn SJ.
Eine dreiteilige Komposition dieses Zuges wurde über Trelleborg nach Rostock transportiert. Der Triebkopf und der Steuerwagen – beide zusammen etwa 40 Meter lang – wurden dann auf dem Schienenweg weiter in die Schweiz geschleppt. Der Personenwagen wird aufgrund einer unerwarteten Zulassungsverzögerung zu einem späteren Zeitpunkt per LKW die Schweiz erreichen.
SJ 2000 in Wädenswil Foto: ABB
Am 29. Januar hat die Kurzkomposition die Werkhalle des privaten Schweizer Bahnbetreibers Südostbahn in Samstagern nun erreicht. Dort wird ABB das Engineering der elektrischen Systeme überprüfen und testen. Die Halle befindet sich nur rund 60 Kilometer entfernt von Turgi, dem ABB-Kompetenzzentrum für Traktionsausrüstung. ABB Traction und die Südostbahn haben bereits in anderen Technologieprojekten erfolgreich zusammengearbeitet.
2015 wird dieser Kurzzug zunächst dem Engineering dienen. Danach wird die neue, von ABB ausgelegte Ausstattung eingebaut und getestet. Dann wird der Kurzzug wieder zurück nach Schweden transportiert und mit den übrigen Reisezugwagen und dem Bistro-Wagen kombiniert. Der komplette Zug wird dann weitere Tests durchlaufen, damit er alle Abnahmen und Zertifizierungen für den Personentransport erhält.
Dieses Projekt zeigt, wie beste Expertise und Bahn-Know-How aus Schweden und der Schweiz zusammengebracht werden können.
Grossauftrag für ABB Schweiz und ABB Schweden
Die Schwedische Staatsbahn SJ investiert total rund 510 Millionen US-Dollar in die umfassende Modernisierung der SJ 2000-Züge. Im Rahmen dieses Projekts liefert und installiert ABB energieeffiziente Technologien. Projektleitung, Design und Engineering für diesen Auftrag wird von ABB Schweiz in Turgi und Genf ausgeführt. Die wichtigsten technischen Komponenten werden ebenfalls in der Schweiz produziert. Der Aus- und Einbau der Komponenten, die Inbetriebnahme sowie die Testphase finden in Schweden statt.
ABB wird alle Bordsysteme für die Leistungsumwandlung und Steuerung des SJ 2000-Züge liefern. Die Züge, die seit Ende der 1980er Jahre im Einsatz sind, werden mit moderner Technik für das kommende Jahrzehnt ersetzt. Darüber hinaus wird die Innenausstattung der Züge erneuert und mit einem frischen Look versehen.
Der Lieferumfang von ABB umfasst Umrichter, Traktionstransformatoren, Ladegeräte, Zugsicherungssysteme und Infotainment-Anlagen. Mit diesem Projekt knüpft ABB an die erfolgreiche Umrüstung der Hochgeschwindigkeitszüge InterCityExpress (ICE 1) der Deutschen Bahn an, wo ebenfalls ABB Schweiz die Projektverantwortung hatte.
Mit dem Retrofit der elektrischen Systeme der SJ 2000 wird eine zuverlässigere Stromversorgung ermöglicht und gleichzeitig der Energieverbrauch gesenkt. Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und ein höherer Komfort sind die Schlüsselfaktoren, wenn es darum geht, die Kundenzufriedenheit weiter zu verbessern.
Die Züge des Typs SJ 2000 wurden Ende der 1980er Jahre von ASEA, einer Vorgängerin von ABB, gebaut. Sie zählen in Sachen Komfort, Bewegungsfreiheit und Service zu den weltweit besten in ihrer Klasse und sind mit einer in Schweden einmaligen Neigetechnik ausgestattet, die dafür sorgt, dass die Passagiere in den kurvigen Abschnitten des schwedischen Bahnnetzes auch bei hohen Geschwindigkeiten bequem reisen können.
ABB beliefert den Bahnsektor seit vielen Jahren mit innovativen und energieeffizienten Technologien. Darüber hinaus fertigt und wartet ABB sämtliche Komponenten und Teilsysteme, die auf Schienennetzen des Nah- und Fernverkehrs und auf Hochgeschwindigkeitsstrecken zum Einsatz kommen, sowohl im Hinblick auf die Infrastruktur als auch im Bereich Rollmaterial. Da ABB weltweit über eine riesige installierte Basis verfügt, bietet das Unternehmen auch Serviceleistungen über den Lebenszyklus hinweg (Life Cycle Services), einschliesslich Instandhaltung und Auf- und Nachrüstungen (Retrofit).