Heute tritt die neue Tarifregelung des Verkehrsverbundes Ost-Region (VOR) in Kraft. Damit erhalten die drei Bundesländer Wien, Niederösterreich und Burgenland mit insgesamt mehr als einer Milliarde jährlicher Fahrgäste ein einheitliches System, das im Vergleich zu den bisherigen Regelungen einfacher, umfassender und fairer ist. Die Zonen wurden abgeschafft, der neue Tarif errechnet sich durch die Eingabe von Start und Ziel. Weitere Vorteile: Erstmals gelten gleiche Preise für Bus und Bahn. Stadtverkehre sind im Ticketpreis ab 6. Juli 2016 inkludiert. Stichstrecken, Überlappungsbereiche und andere Ausnahmeregelungen (von denen manche Fahrgastgruppen profitieren konnten) fallen weg. Insgesamt ist die Umstellung für den Verkehrsverbund einkommensneutral – das Preisniveau bleibt also unterm Strich gleich.
ÖBB Cityjet am Wiener Hauptbahnhof Foto: Marcel Manhart
Umfassende und einkommensneutrale Systemumstellung mit über 40 VOR-Partnern
„Natürlich hat eine Systemumstellung in diesem Ausmaß Auswirkungen auf alle unsere Fahrgäste. Während mehr als 90 Prozent vom neuen Tarifsystem profitieren, gibt es auch Fahrgäste, bei denen eine Verteuerung der Ticketpreise zu verzeichnen ist. Zumeist ist dies der Fall, wenn von den aktuellen Ausnahmeregelungen wie z.B. den Überlappungsbereichen in der Vergangenheit überproportional profitiert wurde", so VOR-Geschäftsführer Mag. Wolfgang Schroll, der auch ein oft kommuniziertes Missverständnis aufklärt: "Freilich kann es bei ähnlichen Streckenlängen zu unterschiedlichen Tarifen kommen – denn diese berechnen sich nicht nach der Kilometeranzahl, sondern nach der Verkehrsüblichkeit, das heißt je nachdem welcher Weg aus zeittechnischer sowie ökonomischer Sicht am logischsten und einfachsten ist.
Als zweiten Faktor orientiert sich das System an den Gemeindegrenzen." VOR-Geschäftsführer Thomas Bohrn, MBA, zur Kritik am neuen System: "Es ist uns und unseren Partnern bewusst, dass eine Systemumstellung in diesem Ausmaß – immerhin geht es um fast 900 Linien, mehr als 18.000 km Netzlänge, 23.500 km2 Fläche und fast 3,8 Millionen EinwohnerInnen - nicht hundertprozentige Zustimmung erfahren kann. Natürlich treten in der Anfangsphase viele Fragen auf, daher haben wir auch unsere Kommunikationsaktivitäten verstärkt, um den Übergang für unsere KundInnen so reibungslos wie möglich zu gestalten. Wir nehmen alle Rückmeldungen sehr ernst - das System wird vor allem in der Anfangsphase genauestens beobachtet und evaluiert; für besondere Härtefälle wurden zudem in Abstimmung mit den Bundesländern Abfederungsmaßnahmen vorgesehen“.
Ziel des VOR sei es, so die Geschäftsführer, den Öffentlichen Verkehr in der Ostregion Österreichs noch attraktiver zu gestalten. Gemeinsam mit über 40 Partnern wurde in den letzten Monaten mit Hochdruck an der Umstellung des Tarifsystems gearbeitet. Am 6. Juli kann der VOR mit einem Tarifsystem starten, das optimale Voraussetzungen für die hohen Ansprüche der Fahrgäste bietet. „Wir arbeiten ab 6. Juli mit einem Tarifsystem, das allen unseren Partnern gerecht wird, das höchste technische Standards erfüllt und mit dem unsere Fahrgäste ihren Tarif einfach von A nach B berechnen können,“ so Wolfgang Schroll und Thomas Bohrn.
Über das neue Tarifsystem des VOR
Am 6. Juli 2016 tritt in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland ein neues Tarifsystem in Kraft: Ein einfacher Streckentarif ersetzt die bisherigen Zonen im Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) bzw. die Tarifgruppen im umliegenden System des Verkehrsverbundes NÖ-BGLD. Damit gilt erstmals im gesamten Mobilitätsraum Wien, Niederösterreich und Burgenland ein einheitlicher Öffi-Tarif. Nicht betroffen von den Änderungen sind Fahrten, die ausschließlich in der Kernzone Wien stattfinden. Bestehende Zeitkarten (Wochen-, Monats- und Jahreskarten) bleiben bis zu ihrem Ablaufdatum gültig. Geltungsbereiche und Preise für den neuen VOR-Tarif sind in der neuen Online-Preisauskunft auf www.vor.at ersichtlich.
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