Das Bundesamt für Verkehr, der Kanton sowie Thurbo und die SBB feierten am 09. Juni 2016 in Berg den Startschuss für den Bahnausbau im Kanton Thurgau. Der Ausbau bringt den Kunden ab Fahrplanwechsel im Dezember 2018 kürzere Fahrzeiten, verbesserte Anschlüsse sowie mehr Verbindungen.
HVZ-Zug Zürich - Romanshorn in Weinfelden Foto: Marcel Manhart
Anlässlich des Bahnausbaus im Kanton Thurgau trafen sich am 09. Juni 2016 Ronald Menzi vom Bundesamt für Verkehr (BAV), Regierungsrat Walter Schönholzer sowie Ernst Boos, Geschäftsführer Thurbo und Felix Bissig, Leiter Projekte Region Ost der SBB Infrastruktur, in Berg zum Spatenstich. Unter dem Motto «RuckZuck am Ziel» zelebrierten die geladenen Gäste den Baustart für die anrollenden Arbeiten hinsichtlich des grössten Ausbaus der Eisenbahninfrastruktur im Kanton seit der Elektrifizierung der Bahnlinien.
Um der gestiegenen Nachfrage im öffentlichen Verkehr des Kantons Thurgau gerecht zu werden, sind Anpassungen im Fahrplan nötig, welche Infrastrukturarbeiten auslösen. Die Verknüpfung von elf Ausbauprojekten der Eisenbahnunternehmen SBB, Thurbo, Südostbahn (SOB) und der Frauenfeld-Wil-Bahn (FWB) bringt der Thurgauer Bevölkerung ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2018 wesentliche Angebotserweiterungen. Im Zentrum stehen kürzere Fahrzeiten der Schnellzüge zwischen Zürich und dem Thurgau, verbesserte Anschlüsse in den Bahnhöfen Kreuzlingen, Romanshorn, Rorschach und Schaffhausen sowie mehr Verbindungen im ganzen Kanton.
Ronald Menzi vom BAV hielt im Podiumsgespräch fest: «Die Konkurrenz um die Gelder für den Bahnausbau ist gross. Heute hat der Kanton Thurgau allen Grund zu Freude.» Ernst Boos, Geschäftsführer von Thurbo, versprach, dass man das Optimum vom Machbaren für den zukünftigen Fahrplan herausgeholt hat und nennt als Beispiel den durchgehenden Halbstundentakt im Regionalverkehr auf allen Linien. «Unser Ziel von einer umweltfreundlicheren Mobilität erreichen wir langfristig nur durch Investitionen in eine gute Bahninfrastruktur. Ein gut aufeinander abgestimmtes ÖV-Angebot ist zentral für einen attraktiven Lebens- und Wirtschaftsraum», betonte Regierungsrat Walter Schönholzer die Wichtigkeit des Ausbaus für den ganzen Kanton. Die Bauarbeiten finden unter laufendem Betrieb statt. «Wir setzen alles daran, die Auswirkungen auf die Kunden so gering wie möglich zu halten. Leider ist bei gewissen Baustellen aber eine Streckensperrung nötig, was längere Reisezeiten verursacht. Hier hoffen wir auf das Verständnis der Kunden», so Felix Bissig, Leiter Projekte Region Ost der SBB Infrastruktur.
Die Kosten für die notwendigen Bahnausbauten belaufen sich auf rund 300 Millionen Franken. Die Gelder stammen zum überwiegenden Teil vom Programm «Zukünftige Entwicklung Bahninfrastruktur» (ZEB) und werden durch den «Bahninfrastrukturfonds» (BIF) des Bundes finanziert. Es sind, auf den ganzen Kanton Thurgau verteilt, elf aufeinander abgestimmte Infrastrukturvorhaben wie etwa ein 4,7 Kilometer langer Doppelspurausbau zwischen Weinfelden und Kehlhof, neue Kreuzungsstationen, Anpassungen an Gleisen und Signalisationen nötig. Zusätzlich werden fünf Bahnhöfe um- und ausgebaut für einen stufenfreien Zugang zu den Perrons und den Zügen.
Kommentar schreiben