Vor 25 Jahren, am 2. Juni 1991 ging "im Revier" die S-Bahn-Linie 2 offiziell an den Start. Während sie zunächst von Dortmund Hauptbahnhof über Dortmund-Mengede, Herne und Gelsenkirchen bis zum Duisburger Hauptbahnhof führte, fährt die S2 heute auch Essen und Recklinghausen an: Schon ein halbes Jahr nach der Eröffnung wurde die Abzweigung von Gelsenkirchen in Betrieb genommen, auf dem die S 2 stündlich den Essener Hauptbahnhof anfährt. Im Jahr 1998 ging ein weiterer Abschnitt über Herne nach Recklinghausen an den Start. Damit ist die S2 heute ein wichtiger Bestandteil des umfangreichen S-Bahn-Systems Rhein-Ruhr.
S2 in Dortmund-Mengede; unterwegs von Dortmund nach Essen Foto: Marcel Manhart
S2 auf historischer Strecke unterwegs
Die Planung des gesamten S-Bahn-Systems im Ruhrgebiet geht weit bis in die 60er Jahre zurück. 1965 schloss die Landesregierung NRW und die Bundesbahn ein Rahmenabkommen zur Einführung der S-Bahn. 1967 ging mit der S6 die erste Linie an den Start – es folgten die Linien 1, 3, 4 und 8. Auch wenn die S2 erst später realisiert wurde, war sie schon sehr früh im Gespräch: Denn die S2 verläuft auf einem Abschnitt, der noch heute unter dem historischen Namen „Köln-Mindener-Strecke“ bekannt ist. Diese wurde 1847 – also vor rund 170 Jahren – als erste durchgehende West-Ost-Verbindung im aufstrebenden Ruhrgebiet gebaut.
Da die ursprüngliche Strecke jedoch nicht für den Personenverkehr gedacht war, führte sie in Dortmund hauptsächlich vorbei an Industrieanlagen, Rangierbahnhöfen und dem Hafengelände. Lediglich auf dem Dortmunder Abschnitt führt die S2 über günstiger gelegene Güterzugtrassen und über einst stillgelegte Eisenbahnstrecken, die reaktiviert und für den schnellen S-Bahnverkehr verbessert wurden. Die fast 50 Kilometer zwischen Dortmund-Mengede und Duisburg entsprechen aber der historischen Strecke. Hier ist die S2 auf den Gleisen der Köln-Mindener-Strecke unterwegs. Lediglich einige Stationen mussten auf S-Bahn-Standard umgebaut werden.
Durchdachter Nahverkehr im größten Ballungsraum Deutschlands
Das S-Bahn-Netz wurde in Verbindung mit dem Stadtbahn-Netz geplant. Im Ruhrgebiet ist die enge Vernetzung umso wichtiger, da die Verkehrsprobleme im größten und verkehrsdichtesten Ballungsraum Deutschlands schon früh spürbar wurden.
Die S2 ist dabei ein gutes Beispiel für das integrierte System von S-Bahn und Stadtbahn: Zum einen gibt es die Anschlussmöglichkeiten an den Hauptbahnhöfen der Großstädte Dortmund, Essen und Duisburg. Die S2 hat zusätzlich unter anderem in Dortmund-Westerfilde Anschluss zur Stadtbahnlinie U47. Auch am Herner Bahnhof liegen die S-Bahnsteige in unmittelbarer Nähe zur U-Bahnstation der Linie U35, einer der ersten städteverbindenden U-Bahn-Linien (Herne – Bochum). Der bereits in den 1980ern fertiggestellte Bahnhof Dortmund-Dorstfeld ist so konzipiert, dass die S2 auf die S4 trifft: Fahrgäste können zwischen den beiden Linien einfach umsteigen, ohne den Bahnsteig zu wechseln oder lange zu warten. Denn die Züge kommen seit 1991 planmäßig gleichzeitig dort an.
Voller Bahnsteig in Dortmund-Mengede zur Eröffnung der Linie S2 am 2. Juni 1991
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