An der 128. Generalversammlung der Rhätischen Bahn (RhB) vom 3. Juni 2016 in Bergün hiess Verwaltungsratspräsident Stefan Engler mit einer symbolischen Schlüsselübergabe den neuen Direktor Renato Fasciati offiziell willkommen. Die Unternehmensleitung hat er am 11. Juni 2016 offiziell übernommen. Gleichzeitig ging ein grosser Dank an Christian Florin, welcher seit dem gesundheitsbedingten Ausscheiden von Hans Amacker das Unternehmen interimistisch geführt hatte. Finanzchef Martin Gredig konnte für das sehr herausfordernde Geschäftsjahr 2015 ein ausgeglichenes Ergebnis präsentieren.
Verwaltungsratspräsident Stefan Engler übergibt symbolisch den Schlüssel an den neuen Direktor Renato Fasciati Foto: Rhätische Bahn
«Schwarze Null» und weiterhin hohe Investitionstätigkeit
Die Aufhebung des Euro-Mindestkurses durch die Schweizerische Nationalbank im Januar 2015 war auch für die RhB einschneidend. Dank rasch eingeleiteten Massnahmen auf der Kostenseite sowie zusätzlichen Marktförderungsaktivitäten insbesondere in den einheimischen Märkten konnten trotzdem ein positives Betriebsergebnis von 2.8 Millionen Franken und mit 136 000 Franken eine «schwarze Null» als Jahresergebnis 2015 erreicht werden.
Die Investitionstätigkeit – vor allem für die Erhaltung der bahntechnischen Substanz und die Erneuerung von Rollmaterial – erreichte mit 214 Millionen Franken einen Höchstwert. Christian Florin informierte über den Stand des Grossprojektes «Neubau Albulatunnel» sowie die wichtigsten weiteren aktuellen Projekte wie die Bahnhofsumbauten von Küblis und St. Moritz und die neue Bauweise für Tunnelinstandsetzungen unter Betrieb.
Auf Florin folgt Fasciati
Das Geschäftsjahr 2015 war auch geprägt vom gesundheitsbedingten Ausscheiden von Direktor Hans Amacker. RhB-Verwaltungsratspräsident Stefan Engler bedankte sich bei dessen Stellvertreter Christian Florin, welcher bis zum Amtsantritt des neue Direktors zusätzlich zu seiner Funktion als Leiter Infrastruktur auch die Führung des Unternehmens übernommen hatte. Anschliessend erfolgte die Stabsübergabe an Renato Fasciati. In seinem Grusswort an die Versammlung dankte er für das ihm entgegengebrachte Vertrauen und betonte seine Freude und Dankbarkeit: «Es ist für mich als Bündner, Eisenbahner und Touristiker ein ganz spezieller Moment, die Führung unserer Rhätischen Bahn übernehmen zu dürfen», sagte ein sichtlich bewegter Fasciati.
Er empfinde grossen Respekt vor der Aufgabe und noch mehr Freude und Tatendrang, gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen die RhB in die Zukunft zu führen. Dabei nannte Fasciati die Zusammenarbeit als entscheidenden Faktor zum Erfolg: «Nicht nur innerhalb des Unternehmens, sondern speziell auch mit den Bestellern, den touristischen und wirtschaftlichen Partnern und der Politik ist die Zusammenarbeit von grösster Bedeutung». Die RhB vernetze den Kanton Graubünden in mehrfacher Weise, verbinde die Talschaften, touristischen Destinationen und Attraktionen miteinander und sei sich der damit verbundenen Verpflichtung bewusst. «Dies ist eine Verpflichtung, der wir gerne nachkommen, zusammen mit unseren geschätzten Partnerinnen und Partnern», so Fasciati weiter.
Neuer Gliederzug für die Albulalinie erstmals im Einsatz
Den sehr zahlreich erschienenen Aktionärinnen und Aktionären wurde an der Versammlung auch das jüngste «Kind» und künftige Paradepferd der RhB-Flotte, der neue Gliederzug, präsentiert. Ein Film zeigte den Werdegang auf, von der Planung über den Bau bis zur Inbetriebsetzung der modernen, behindertengerecht und komfortabel ausgestatteten neuen Fahrzeuge. Und nach der Versammlung bot sich die Gelegenheit, den neuen Zug zu erleben: Als Extrazug fuhr er erstmals auf seiner zukünftigen Heimstrecke, der Albulalinie, von Bergün nach Chur.
Getauft wurde der neue Zug anlässlich der UNESCO Welterbetage am 11. Juni 2016 in Thusis.
11./12. Juni 2016: 1. Schweizer UNESCO Welterbetage
Auch die RhB beteiligt sich an den Welterbetagen und bietet Gross und Klein Gelegenheit, die
Welterbestrecke «Rhätische Bahn in der Landschaft Albula/Bernina» zu entdecken und sich
über das Welterbe zu informieren: Jeweils zwischen 9 Uhr und 17 Uhr warten an den
Bahnhöfen Thusis, Filisur, Bergün, Preda, Samedan, Alp Grüm, Cavaglia und
Poschiavo zahlreiche Attraktionen. Zwischen den einzelnen Stationen verkehren
Züge aus allen Epochen, vom historischen Dampfzug über das legendäre «Krokodil»
bis zum modernen, neuen Gliederzug.
Kommentar schreiben