Der Verkehrsrat des Kantons Zürich und der Zürcher Stadtrat haben für die Beschaffung eines Trams der Produktefamilie «Flexity 2» grünes Licht gegeben. Diese Entscheide sind möglich geworden, nachdem ein Zweitgutachten den VBZ ein einwandfreies Vorgehen bei der Auswertung der Offerten bescheinigt hat. Die Herstellerfirma Bombardier wird die siebzig Fahrzeuge zwischen 2018 und 2023 ausliefern.
Bombardier «Flexity 2»
Visualisierung: VBZ Züri Linie
Die VBZ müssen in den nächsten Jahren die erste und zweite Serie des «Tram 2000» ersetzen, weil dieser Fahrzeugtyp nach vierzig Jahren das Ende seiner Lebensdauer erreicht und deutliche Defizite in der Energierückgewinnung und beim Nutzen für die Fahrgäste aufweist. Im Februar 2011 starteten die VBZ für die Beschaffung der neuen Tramgeneration ein zweistufiges Submissionsverfahren nach GATT/WTO. Nach der Auswertung der Offerten beantragten sie dem Verkehrsrat des Kantons Zürich die Kostengutsprache für das erstplatzierte Tram. Eine Zweitmeinung sollte die Auswertung der VBZ überprüfen. Dabei gewährten nicht alle Anbieter dem vom ZVV beauftragten Gutachter Einblick in die Offerten. Der Verkehrsrat lehnte aufgrund der fehlenden Zweitmeinung dieses Gesuch ab. Die VBZ rekurrierten gegen den Entscheid des Verkehrsrats, was schliesslich dazu führte, dass VBZ und ZVV gemäss Beschluss des Regierungsrats ein gemeinsames Gutachten zu diesem Geschäft erstellen liessen. Diese Zweitmeinung beantwortete die offenen Fragen und bestätigte das Ergebnis der Auswertung durch die VBZ. Die in einzelnen Medien erhobenen Vorwürfe haben sich damit als haltlos erwiesen.
Zweitmeinung ebnet den Weg
Gestützt auf das Ergebnis des Gutachtens hiess der Verkehrsrat die Finanzierung von siebzig Fahrzeugen des Typs Flexity 2 gut, und der Stadtrat vergab den Auftrag an die Bombardier Transportation AG zu einem Preis von insgesamt 358 Millionen Franken. Darin inbegriffen sind auch die Kosten für Ersatzteile, Verbrauchsmaterialien, die notwendige Spezialwerk-stattausrüstung sowie Schulungen des VBZ-Personals. Der Preis pro Stück beträgt 4,28 Millionen Franken. Stadtrat Andres Türler und VBZ-Direktor Guido Schoch haben das neue Tram für Zürich den Medien vorgestellt.
Ein Serienfahrzeug – auf dem neusten Stand der Technik
Mit dem «Flexity Zürich» erhält die Stadt Zürich ein durchgehend niederfluriges Tram der neusten Generation. Es bietet 276 Personen Platz und weist damit eine grössere Kapazität auf als ein Cobra-Tram. Vorteilhaft für die Fahrgäste sind grosszügige Stehplatzflächen,
offene Wagendurchgänge und grosse Türauffangräume. Das neue Tram erfüllt die Anforderungen an die Sicherheit der Fahrgäste, des Fahrpersonals und der übrigen Verkehrsteilnehmenden. Die Energie wird in diesem Fahrzeug effizient eingesetzt. Dank der Stahlkonstruktion wird der Unterhaltsaufwand gegenüber dem aus Aluminium gebauten Cobra sinken. Das Gefährt ist zum Beispiel bereits in Basel, Berlin und demnächst auch in Wien unterwegs. In Zürich soll das erste Exemplar im Dezember 2018 eintreffen. Bis Ende 2023 sollten sämtliche siebzig Wagen bei den VBZ im Einsatz sein.
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