6,3 Prozent Verbesserung der Pünktlichkeit in vier Jahren beim Glattalbus Foto: Marcel Manhart
Mehr als acht von zehn Fahrzeugen im VBG-Netz erreichten im Jahr 2015 ihr Ziel pünktlich. Und dies, obwohl die Region stellenweise eines der höchsten Verkehrsaufkommen im Kanton verzeichnet und
letztes Jahr mehrere grosse Baustellen aufwies. Beim Glattalbus wurden trotz Einschränkungen im Verkehrsfluss die grössten Verbesserungen erzielt (+ 6,3 Prozent). Die Glattalbahn fährt dank
Eigentrassee durchwegs sehr pünktlich (+ 0,8 Prozent).
Pünktlichkeitsentwicklung nach Gebiet
Das Netz der VBG charakterisiert sich durch seine Vielfalt: Glattalbusse sind sowohl in ländlichen Gebieten mit wenig, aber auch in urbanen Regionen mit sehr hohem Verkehrsaufkommen unterwegs.
Die Glattalbahn dagegen fährt auf Eigentrassee, unbeeinträchtigt vom Verkehrsfluss auf den Strassen. Entsprechend weisen die einzelnen Regionen im VBG-Netz grosse Unterschiede in Bezug auf die
Pünktlichkeit ihrer Linien auf.
Definition der Pünktlichkeit
Einer der wichtigsten Qualitätsindikatoren im öffentlichen Verkehr ist die Pünktlichkeit. Fahrgäste erwarten, dass ihr Fahrzeug an einer Haltestelle nicht zu spät ankommt und nicht zu früh
abfährt. Als pünktlich gelten im ZVV Kurse, die weniger als eine Minute zu früh und weniger als zwei Minuten zu spät abfahren. Der Pünktlichkeitswert eines Verkehrsbetriebes gibt den prozentualen
Anteil aller pünktlichen Abfahrten an.
Beurteilung Pünktlichkeitswert:
Gut: >85 Prozent
Genügend: 80–85 Prozent
Ungenügend: <80 Prozent
Einflussfaktoren der Pünktlichkeit
Die Pünktlichkeit im öffentlichen Verkehr ist von verschiedenen Faktoren abhängig, von denen die folgenden von der VBG nicht oder nur bedingt beeinflussbar sind:
- Pünktlichkeit der S-Bahnen: Für die VBG, deren Linien primär als S-Bahn-Zubringer und -Abbringer fungieren,
ist deren Pünktlichkeit wichtig. Im Furttal und in der Region Effretikon konnten hier 2015 deutliche Verbesserungen festgestellt werden.
- Verkehrsüberlastung: Regelmässige Stausituationen (beispielsweise im Morgen- und Abendverkehr) werden im
Fahrplan berücksichtigt. Dagegen ist es sehr schwierig, auf unregelmässig auftretende Staus infolge Unfällen und allgemeiner Verkehrsüberlastung zu reagieren.
- Baustellen: Von Grossbaustellen in der Region ist auch der öffentliche Verkehr betroffen.
- Billettverkauf: Billettverkäufe im Fahrzeug sind nicht planbar, unter Umständen aber sehr
zeitaufwändig.
- Witterung: Regen- und Schneetage führen tendenziell zu Verspätungen im Netz. 2015 wurden weniger Regen- und
Schneetage registriert als in den Vorjahren.
Kontinuierliche Verbesserung – dank Angebotsanpassungen und anderen Massnahmen
Folgende Einflussfaktoren auf die Pünktlichkeit werden von der VBG systematisch und seit Jahren kontinuierlich bearbeitet:
- Optimierung der Fahrplanstabilität: Die Fahrzeiten jeder Linie werden genau ausgewertet und angepasst.
Notorische Stausituationen oder regelmässige Verspätungen der S-Bahnen können so im Fahrplan berücksichtigt werden.
- Kapazitätsengpässe: Auf überlastete Kurse wird mittels Einsatz von Entlastungsbussen, Taktverdichtung oder
dem Einsatz grösserer Fahrzeuge reagiert. So wurden im Jahr 2015 in verschiedenen Regionen beispielsweise vier Entlastungsbusse eingesetzt, auf der Linie 765 kam in der Hauptverkehrszeit ein
zusätzliches Fahrzeug zum Einsatz und der 7.5-Minuten-Takt auf der Linie 768 wurde morgens und abends verlängert.
- Optimierung Fahrgastwechsel: Seit 2015 sind auf dem VBG-Busnetz nur noch 3-türige Standardbusse und 4-türige
Gelenkbusse unterwegs. Bei hohem Passagieraufkommen erlauben sie ein schnelleres Ein- und Aussteigen als die älteren 2-türigen Modelle, was die Wartezeit an den Haltestellen beträchtlich
verkürzen kann.
- Baustellenmanagement: Baustellen auf stark befahrenen Kantonsstrassen – wie beispielsweise die Sanierung der
Lichtsignalanlage am Adlikoner Kreuz 2015 – oder rund um den Flughafen haben Auswirkungen auf den öffentlichen Verkehr. Die VBG setzte im Jahr 2015 rund 3000 Arbeitsstunden ein, um die
Bedürfnisse des öffentlichen Verkehrs beispielsweise an Planungs- und Arbeitssitzungen der Baustellenverantwortlichen einzubringen und den reibungslosen Betrieb der Busse zu gewährleisten.
- Busbeschleunigung: In Absprache und Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen von Kanton und Gemeinden werden
Projekte zur Busbeschleunigung durchgeführt, etwa die Einrichtung von Busspuren oder die Verbesserung des Verkehrsflusses an Kreuzungen. So führte der Bau des Kreisverkehrs im Zentrum von
Effretikon zu einer deutlichen Verbesserung der Pünktlichkeit der Busse in dieser Region.
- Billettverkauf: Um nicht planbare Verzögerungen durch Billettverkäufe zu reduzieren, wurden diese auf den
Buslinien 768 und 781 abgeschafft.
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