Der internationale Fernverkehr von Deutschland nach Frankreich, nach Belgien und in die Niederlande ist weiter auf Erfolgskurs. „Wir konnten 2015 mit rund fünf Millionen Fahrgästen auf diesen Verbindungen und einem Wachstum von 3,5 Prozent einen neuen Fahrgastrekord verzeichnen und Marktanteile vor allem vom Flugverkehr gewinnen“, sagt Birgit Bohle, Vorstandsvorsitzende DB Fernverkehr AG.
Stuttgart–Paris bis zu 30 Minuten schneller Foto: Marcel Manhart
Der internationale Fernverkehr von Deutschland nach Frankreich, nach Belgien und in die Niederlande ist weiter auf Erfolgskurs. So ist der Zug beispielsweise auf der Verbindung Stuttgart–Paris mit 66 Prozent Anteil eindeutig Marktführer vor dem Flugzeug. Wesentlicher Treiber dafür sind die attraktiven Reisezeiten.
Die Fahrt von Frankfurt/Main nach Brüssel dauert nur etwas über drei Stunden, nach Amsterdam knapp vier Stunden und nach Paris rund 3:50 Stunden. Die von DB und der SNCF gemeinsam betriebenen deutsch-französischen Hochgeschwindigkeitsverbindungen nutzten 2015 mehr als 1,7 Millionen Fahrgäste. Dies entspricht einem Plus von rund einem Prozent – und dies trotz der Terroranschläge in Paris.
In diesem Jahr wird sich das Wachstum mit Eröffnung der neuen Schnellfahrstrecke in Frankreich ab 3. Juli 2016 fortsetzen. Aufgrund von bis zu 30 Minuten kürzeren Reisezeiten ist geplant, das Angebot von Frankfurt und Stuttgart aus um jeweils ein Zugpaar auszuweiten. Die Reisezeit Stuttgart–Paris beträgt dann nur noch 3:10 Stunden. Zwischen Frankfurt und Paris verkürzt sie sich um rund 10 Minuten auf 3:40 Stunden.
Rund 780.000 grenzüberschreitende Reisende konnte der ICE International zwischen Frankfurt/Main und Brüssel 2015 verzeichnen. Dabei wuchs die Nachfrage um etwa ein Prozent, trotz Streiks der belgischen Eisenbahner und sechswöchiger Baumaßnahme im Sommer mit einer Stunde längeren Fahrtzeit. Die positive Entwicklung wurde außerdem durch die zunehmende Nachfrage nach Umsteigeverbindungen nach London (mit Umstieg in den Eurostar in Brüssel) getrieben. Die Verkäufe des „Sparpreis Europa“ nach London (ab 59 Euro in der 2. Klasse und 109 Euro in der 1. Klasse) stiegen um 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Mit dem ICE International Frankfurt/Main–Köln–Amsterdam und der Intercity-Verbindung Berlin–Hannover–Amsterdam reisten 2015 mehr als 2,3 Millionen internationale Fahrgäste, ein Plus von sieben Prozent. Seit der Gründung der Kooperation mit der niederländischen Bahn NS im November 2000 nutzten fast 17 Millionen internationale Reisende die ICE-Verbindungen. Dabei wurde 2015 zum vierten Mal in Folge ein neuer Fahrgastrekord aufgestellt.
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