Nach vier Bauetappen in sieben Jahren ist in Berlin das bisher grösste und anspruchsvollste Sanierungsprojekt in der Geschichte der BVG nun nahezu abgeschlossen. Der mehr als 100 Jahre alte Bahnhof Gleisdreieck und seine angrenzenden Streckenabschnitte, Viadukte und Brücken sind fit für die Zukunft. Insgesamt ca. 35 Millionen Euro flossen seit 2009 in die Grundsanierung des Umsteigeknotens. Die kleineren Restarbeiten, die noch 2016 anstehen, werden keinen Einfluss mehr auf den Fahrgastbetrieb haben. Wie geplant werden nun auch die im Frühjahr begonnenen Dacharbeiten an den Hochbahnhöfen Bülowstraße und Nollendorfplatz abgeschlossen.
Geschafft! Das Gleisdreieck ist fit für die
Zukunft
Foto: Marcel Manhart
Am kommenden Montag, 23. November 2015, einen Tag früher als zu Beginn des letzten Bauabschnitts im April angekündigt, fahren die U-Bahnlinien U1 und U2 wieder planmäßig. Damit der Verkehr wieder wie gewohnt rollen kann, muss am Wochenende eine im April montierte Bauweiche wieder ausgebaut werden. Vom 20. November, ca. 03:30 Uhr, bis zum 23. November, ca. 03:30 Uhr, muss dafür der U-Bahnverkehr zwischen den Bahnhöfen Gleisdreieck und Potsdamer Platz noch einmal unterbrochen werden.
Als Ersatz setzt die BVG in diesem Zeitraum barrierefreie Busse ein. Die Ersatzbusse fahren verkehrsbedingt als Ringlinie vom Leipziger Platz über die Köthener Straße zum U-Bahnhof Mendelssohn-Bartholdy-Park und zurück über Schöneberger Straße und Stresemannstraße. Der U-Bahnhof Mendelssohn-Bartholdy-Park wird vom Ersatzverkehr nur in Richtung Gleisdreieck, vom Potsdamer Platz kommend, direkt angefahren. Fahrgäste, die vom Gleis-dreieck kommend zum U-Bahnhof Mendelssohn-Bartholdy-Park möchten, fahren bis zur eingerichteten Ersatzhaltestelle an der Schöneberger Brücke und erreichen nach 200 Metern Fußweg den U-Bahnhof.
Der letzte Bauabschnitt des Mammutprojekts Gleisdreieck verlief trotz des umfangreichen Maßnahmenpaketes in diesem Jahr wie geplant. Stahlbrücken, Gleiströge und Kabelkanäle wurden saniert. Die äußeren Stützpfeiler, quasi das Rückgrat des historischen Hochbahnhofs, wurden Stück für Stück ausgetauscht. Unzählige Dichtungen, mehr als 5000 Meter Kabel und mehr als 1000 Quadratmeter Rostschutz wurden erneuert, Wände und Dächer auf Vordermann und die Bahnhofstechnik auf den neuesten Stand gebracht. Parallel wurde auch am Gleis gearbeitet. Ein Kilometer Schienen musste aus- und wieder eingebaut, mehr als 1000 Tonnen Schotter bewegt werden. Profitieren werden davon auch die Anlieger der Strecke. Im Rahmen der Sanierung wurden im Gleisbett sogenannte Unterschottermatten verlegt, die dafür sorgen, dass die U2 von Montag an leiser als zuvor unterwegs ist.
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