Stadler Rail Division Schweiz und die Gewerkschaft Unia haben einen neuen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) unterzeichnet. Die Netto-Wochenarbeitszeit wird von 39,5 auf 40 Stunden erhöht (bei unbezahlten Pausen). Die Mindestlöhne wurden auf ein branchenkonformes Niveau angehoben. Mit einem zusätzlichen Tag Ferien nähert sich das Unternehmen der Regelung im GAV der Swissmem an.
Peter Spuhler ist mit dem neuen Vertrag zufrieden
Foto: Marcel Manhart
Wegen der Frankenstärke und nach Aufhebung des Mindestkurses zum Euro musste Stadler Rail im Februar dieses Jahres die Wochenarbeitszeit von rund 3000 Mitarbeitern in der Schweiz von netto 39,5 auf netto 42,5 Stunden erhöhen. Die befristete Massnahme wurde zusammen mit der Unia beschlossen und wird per Ende Jahr nicht verlängert.
Per 1. Januar 2016 gilt ein neuer Gesamtarbeitsvertrag für die Division Schweiz von Stadler Rail, hier die wichtigsten Änderungen:
- Die Arbeitszeit beträgt neu 40 Stunden pro Woche bei unbezahlter Pause.
Im alten GAV betrug die Wochenarbeitszeit 39,5 Stunden.
- Die Mitarbeiter erhalten einen zusätzlichen Ferientag pro Jahr.
Damit nähert sich Stadler Rail der Regelung des Branchenverbandes Swissmem an
- Die Mindestlöhne für Facharbeiter und Techniker werden um 200 Franken erhöht.
- Ab dem 58. Altersjahr geniessen Mitarbeiter bei Umstrukturierungen wie bisher
einen besonderen Schutz.
Der neue Gesamtarbeitsvertrag gilt bis am 31. März 2022.
Group CEO und Inhaber Peter Spuhler ist zufrieden mit dem neuen Vertrag: „Es handelt sich um einen sehr fairen Vertrag, der uns ermöglicht, die Konkurrenzfähigkeit des Unternehmens zu halten. Beide Seiten haben einen wichtigen Schritt zur Stärkung des Werkplatzes Schweiz geleistet.“
Heute haben Peter Spuhler und die Geschäftsleitung an den drei Standorten Bussnang, Altenrhein und Winterthur die Mitarbeiter persönlich über den neuen GAV und das Auslaufen der erhöhten Arbeitszeit informiert. „Es ist nicht selbstverständlich, dass die ganze Mannschaft bereit war, diesen Mehraufwand zur Stärkung der Firma zu leisten“, sagt Peter Spuhler.
Stadler Rail wurde durch die Währungsverwerfungen und die Aufhebung des Euro-Mindestkurses hart getroffen. Dies hat zu massiv verringerten Margen geführt. Die Auslastung an den drei Standorten in der Schweiz ist momentan aber noch gut und der Auftragseingang in diesem Jahr könnte sogar 2014 übertreffen.
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