Angesichts eines kritischen Berichts über Reiseerschwernisse mit Kinderwägen in den alten Wiener S-Bahn-Garnituren der ÖBB (Baureihe 4020) in der Ausgabe der "Wiener Zeitung" von gestern, fordert der Wiener Landesvorsitzende der Gewerkschaft vida, Helmut Gruber, Massnahmen zur Verbesserung des barrierefreien Reisens sowie die Anwesenheit von Zugbegleiter/ -innen.
S-Bahn Züge der Baureihe 4020 in Wien Floridsdorf
Foto: Marcel Manhart
Angesichts eines kritischen Berichts über Reiseerschwernisse mit Kinderwägen in den alten Wiener S-Bahn-Garnituren der ÖBB (Baureihe 4020) in der Ausgabe der "Wiener Zeitung" von gestern, fordert der Wiener Landesvorsitzende der Gewerkschaft vida, Helmut Gruber, Massnahmen zur Verbesserung des barrierefreien Reisens. "Es ist Müttern mit Kleinkindern völlig unzumutbar, dass sie laut ÖBB die S-Bahnen aus Sicherheitsgründen nur mehr direkt beim Einstieg hinter der Fahrerkabine der LokfüherInnen betreten dürfen", ist Gruber empört. "Die zahlreichen diesbezüglichen Beschwerden von Reisenden waren absehbar und dürfen von den ÖBB nicht einfach nur zur Kenntnis genommen werden. Es bedarf wirksamer Sofortmassnahmen, wie der Wiedereinführung von Zugbegleiter / -innen in diesen Schnellbahnzügen. Zugbegleiter / -innen überblicken den Bahnsteig, können beim Einstig behilflich sein und würden somit einen sicheren Fahrgastwechsel gewährleisten", sagt Gruber.
Zudem sorgen ZugbegleiterInnen auch bei Übergriffen oder Vandalismus in den Zügen für Ordnung und Sicherheit. "Die Anwesenheit von ZugbegleiterInnen kann zudem eine positive vorbeugende Wirkung haben. Eine bestehende Chance erwischt zu werden, hat sicherlich bereits manche Übeltäter vor Pöbeleien, Gewalthandlungen oder Vandalismus in den Zügen abgehalten", betont Gruber. Überwachungskameras in Stationen und Zügen alleine seien als vorbeugende Maßnahmen zur Gewaltprävention jedoch nur bedingt geeignet. Diese haben schliesslich tote Winkel, man kann ihnen aus dem Weg gehen bzw. sein Gesicht verbergen, gibt der vida-Gewerkschafter zu bedenken. "ZugbegleiterInnen kann man im Ernstfall rasch zur Hilfe rufen", so Gruber.
Diese wichtigen Positionen der ZugbegleiterInnen seien in den letzten Jahren jedoch "dem Sparen am falschen Platz und Optimieren von Bilanzen zum Opfer gefallen", kritisiert Gruber. Arbeitsplätze und Servicequalität für die Fahrgäste seien dadurch verlorengegangen. "Nicht umsonst setzen in den Bundesländern zahlreiche öffentliche Nah- und Regionalverkehrsanbieter auf Service und Sicherheit für die KundInnen, indem in ihren Zügen ZugbegleiterInnen Dienst versehen", so der vida-Landesvorsitzende.
Die Gewerkschaft vida und die ÖBB-BetriebsrätInnen kämpfen seit Jahren gegen diesen mangelnden Dienst am Kunden und fordern wieder ZugbegleiterInnen in den Zügen. Erste Gespräche mit den ÖBB seien diesbezüglich bis jetzt aber nur ergebnislos im Sand verlaufen, bedauert Gruber, der in dieser Angelegenheit aber nicht locker lassen will.
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