Die Rhätische Bahn (RhB) erwirtschaftete auch im Geschäftsjahr 2014 ein ausgeglichenes Ergebnis. Im Jahr ihres 125-jährigen Bestehens durfte sich die RhB über eine Zunahme des Personenverkehrs um 2,7 Prozent freuen. Die Anzahl Passagiere und die Erträge übertrafen die Ergebnisse aus dem Vorjahr. Der Güterverkehr fuhr 1,6 Millionen Franken Verlust ein und befindet sich weiterhin in einer finanziell schwierigen Situation. Mit 205 Millionen Franken wurde um sieben Prozent mehr investiert als im Vorjahr.
Martin Gredig, Leiter Finanzen, Stefan Engler, Verwaltungsratspräsident und Christian
Florin, Stellvertreter des Direktors und Leiter Infrastruktur (v.l.n.r) Foto: Marcel
Manhart
Anspruchsvolles Jahr insgesamt gut gemeistert
Trotz des nach wie vor schwierigen Umfeldes im Tourismus entwickelten sich 2014 beim Personenverkehr Ertrag und Frequenzen erfreulich: Die RhB durfte 10,1 Millionen Fahrgäste begrüssen, was einem Wachstum von 2,7 Prozent entspricht. Der Verkaufserlös im Personenverkehr konnte mit 97,7 Millionen gegenüber 97,2 Millionen Franken im Vorjahr weiter gesteigert werden.
Auch beim Autoverlad am Vereina konnten die Erträge verbessert werden: sie wuchsen von 14,2 Millionen auf 14,7 Millionen Franken. Im Güterverkehr hingegen musste erneut ein Rückgang in Kauf genommen werden. Der Ertrag sank von 16,1 Millionen auf 13,5 Millionen Franken. Bei Erträgen von insgesamt 349 Millionen Franken (Vorjahr 345 Millionen) waren Abgeltungen von 72 Millionen Franken für die Finanzierung des Personenverkehrs und 6 Millionen Franken für den Güterverkehr enthalten. Mit 91 Millionen Franken finanzierten der Bund und der Kanton Graubünden den Substanzerhalt der Infrastruktur.
Die Aufwände von 351 Millionen Franken beinhalten Abschreibungen über 110 Millionen Franken. Somit konnte ein positives Jahresergebnis von 186 000 Franken (Vorjahr 261 000) erreicht werden.
Schwierige Marktsituation für den Güterverkehr
In der Sparte Güterverkehr wurde ein Betriebsverlust von 1,6 Millionen Franken ausgewiesen, was zwar eine leichte Verbesserung gegenüber dem Vorjahr darstellt, aber immer noch durch andere Mittel getragen werden muss. Die transportierten Mengen sind weiterhin rückläufig und belasten die Ertragsentwicklung. Die im letzten Jahr eingeleiteten Sanierungsmassnahmen und das kostenbewusste Handeln führten zu einer leichten Reduktion des Betriebsaufwands.
Der eingeschlagene Weg zur Repositionierung des Güterverkehrs wird im 2015 weiterverfolgt, namentlich wird die RhB aufgrund der aktuellen Nachfrage den Güterwagenbestand reduzieren. Im Zusammenhang mit der Repositionierung wird das Güterverkehrsangebot, unter Berücksichtigung der aktuellen Marktbedürfnisse, angepasst.
Umfangreiche Investitionen
Mit 205 Millionen Franken gegenüber 185 Millionen Franken im Vorjahr war die Investitionstätigkeit im Geschäftsjahr 2014 deutlich höher. Davon entfallen 161,5 Millionen Franken allein auf Investitionen für die Infrastruktur. Vor allem der Start des Neubaus Albulatunnel leistete einen substantiellen Beitrag zum hohen Investitionsvolumen.
Im Bereich Verkehr wurde die Erneuerung der Rollmaterialflotte weiter vorangebracht. Insgesamt betrug hier das Investitionsvolumen 43,2 Millionen Franken, wobei die Neubeschaffung der Albulagliederzüge (geplante Inbetriebnahme einzelner Kompositionen zur alpinen Ski-WM 2017) und behindertengerechter Universalsteuerwagen wesentlich zur Modernisierung der RhB-Flotte beitragen.
Ausblick 2015: weiter optimieren und modernisieren
Mit der kürzlich erfolgten öffentlichen Ausschreibung zur Beschaffung von insgesamt 27 vierteiligen Triebzügen wird die Flottenerneuerung weiter vorangetrieben. Die modernen Flügeltriebzüge, deren Inbetriebnahme 2018/19 geplant ist, ermöglichen eine Produktivitätssteigerung und die Erfüllung des Behindertengleichstellungsgesetzes.
Beim Neubau des Albulatunnels stehen im ersten Halbjahr 2015 Vorbereitungsarbeiten im bestehenden Tunnel sowie das Einrichten der Baubahnhöfe an den Portalen in Preda und Spinas auf dem Programm. Im Spätherbst soll dann der Anstich des neuen Tunnels erfolgen. Am Nordportal in Preda wird zudem die Infoarena Albulatunnel erstellt. In dieser können sich ab Ende Juni Interessierte über den Bau des Tunnels aber auch dazugehörende Aspekte wie das Bauen im UNESCO Welterbe-Perimeter oder geologische Begebenheiten informieren.
Archivfoto vom Mai 2014 Hans Amacker zusammen mit René Ziehli
Foto: Marcel Manhart
Der Direktor der RhB Hans Amacker (links im Bild) muss sein Amt vorübergehend aus gesundheitlichen Gründen zur Verfügung stellen. Christian
Florin, Leiter Infrastruktur und Stellvertreter des Direktors übernimmt bis auf weiteres die Leitung der Rhätischen Bahn.
Wir wünschen Hans Amacker eine baldige gute Besserung. Allles Gute Herr Amacker!
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Rene Ziehli. (Sonntag, 26 April 2015 14:08)
Lieber Hans, ich wünsche dir gute Genesung,und das du bald wieder bei uns bist.
Mit Freundlichen Grüssen.
Rene Ziehli.