IC nach Westerland (Sylt) in Hamburg Hauptbahnhof
Foto: Marcel Manhart
NahverkehrHAMBURG erklärt die Verbesserungen im Detail:
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Neues Angebot im Eisenbahnnetz Mitte
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Grosse Verbesserungen bringt die Betriebsaufnahme im Eisenbahnnetz Mitte mit sich. Während hier bisher die DB Regio alleiniger Betreiber war, teilt sie sich das Netz ab Fahrplanwechsel mit der
nordbahn. Die nordbahn übernimmt den Betrieb auf den Linien Itzehoe – Hamburg Hauptbahnhof (Linie RB 61) und Itzehoe/Wrist – Hamburg-Altona (Linie RB 71). Die DB Regio ist weiter für den Betrieb
der Linien Kiel – Hamburg Hauptbahnhof (RE 70) und Flensburg – Hamburg Hauptbahnhof (RE 7) verantwortlich. Die Vorteile für die Fahrgäste: Von Wrist können sie künftig mit der nordbahn im
Stundentakt nach Hamburg-Altona fahren, von Itzehoe stündlich zum Hamburger Hauptbahnhof. Aus Elmshorn sind in der Hauptverkehrszeit zusätzliche Züge nach Hamburg-Altona unterwegs. Auf dem
gemeinsamen Streckenabschnitt Elmshorn – Hamburg, an dem die Regionalbahnlinien sich überlagern, gibt es damit in der Hauptverkehrszeit bis zu drei Verbindungen pro Stunde nach Hamburg – das gilt
zum Beispiel für Tornesch. Mit modernen Triebwagen der Firma Stadler vom Typ FLIRT 3 (Flinker Leichter Innovativer Regional Triebzug) verbessert die nordbahn zudem Service, Fahrkomfort und
Sitzplatzkapazität auf den Strecken. Insbesondere im Hamburger Umland steigt das Sitzplatzangebot für Pendler deutlich: In der Spitzenstunde gibt es in den neuen Züge künftig 2.050 statt wie
bisher 1.450 Sitzplätze.
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Mehr Verbindungen zwischen Flensburg und Hamburg
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den Linien der DB Regio im Netz Mitte erwartet die Fahrgäste ebenfalls ein verbessertes Angebot: Die heute alle zwei Stunden nur zwischen Flensburg und Neumünster verkehrende Regionalbahn wird ab
Fahrplanwechsel bis zum Hamburger Hauptbahnhof verlängert. Dadurch entsteht eine stündliche Direktverbindung zwischen Flensburg und Hamburg. Zwischen Flensburg und Neumünster wird dieser Zug alle
Stationen bedienen, lediglich in Owschlag wird er nur zweistündlich halten. Der Regionalexpress hält künftig jedoch nicht am Bahnhof Flensburg-Weiche. Grund dafür: Mit derzeit knapp 30
Fahrgästen täglich war Flensburg-Weiche einer der am schwächsten genutzten Bahnhöfe in ganz Schleswig-Holstein.
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Mehr Verbindungen zwischen Kiel und Hamburg
Zwischen Kiel und Hamburg gibt es ab Fahrplanwechsel zwei Verbindungen pro Stunde, davon eine umsteigefreie mit den bekannten Doppelstockwagen und eine mit Umstieg in Neumünster. Weitere
Verbesserungen gegenüber dem heutigen Angebot sind höhere Sitzplatzkapazitäten und die barrierefreie Mitfahrt: Jeder Zug wird künftig über eine fahrzeuggebundene Einstiegshilfe verfügen. Die
Regionalexpresszüge Kiel – Hamburg übernehmen ab Mitte Dezember zwischen Neumünster und Wrist die Funktion der bisherigen Regionalbahnen mit und halten daher zusätzlich in Brokstedt. Von
Pinneberg fahren auch künftig in den Morgen- und Abendstunden abgestimmt auf die Bedürfnisse der Pendler direkte Züge morgens nach und abends von Kiel. Für Reisende nach
Pinneberg bestehen außerdem den ganzen Tag über gute Umsteigeverbindungen nach Kiel mit Umstieg in Elmshorn. Es ist vorgesehen, dass auch auf den Verbindungen Kiel – Hamburg sowie
Flensburg – Hamburg von der DB neue Züge eingesetzt werden. Da der Fahrzeughersteller Bombardier jedoch mit der Lieferung im Verzug ist, kommen in den nächsten zwei Jahren weiter die
bewährten Doppelstock- und Schleswig-Holstein-Express-Fahrzeuge sowie weitere Fahrzeuge älterer Bauart zum Einsatz.
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Bauarbeiten am Kieler Hauptbahnhof abgeschlossen
Mit dem Fahrplanwechsel ist auch der von der LVS initiierte Umbau des Knoten Kiels abgeschlossen: Seit dem Frühjahr liefen die Arbeiten am Hauptbahnhof, durch die zwei neue Zungenbahnsteige –
Gleis 2b und 6b – entstanden sind. Dadurch ist die Kapazität des Bahnhofs erhöht worden, um dem dichteren Fahrplan Rechnung zu tragen.
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Neue Stationen auf der Strecke Rendsburg-Kiel
Zwischen Rendsburg und Kiel beginnt am 5. Januar 2015 der Halbstundentakt. Bisher war auf der Strecke stündlich die in Felde haltende Linie Husum – Kiel (RE 74) unterwegs. Sie wird ab Januar
durch die zweite stündliche Regionalbahnlinie RB 75 ergänzt, die Rendsburg und Kiel verbindet. Die Regionalbahn ist nicht nur häufiger unterwegs, sie fährt neben Felde und Kiel-Hassee
CITTI-Park künftig auch mehr Haltepunkte an: Am 5. Januar beginnt der Betrieb an den neu gebauten Stationen Schülldorf, Bredenbek, Achterwehr, Melsdorf und Kiel-Russee. Diese Orte bekommen
teilweise nach über 30 Jahren wieder eine Bahnanbindung und engagieren sich für das Projekt unter anderem durch die Umgestaltung der Bahnhofsumfelder.
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Neuer Halt in Kronshagen
Auf der Strecke Flensburg – Kiel gibt es ab dem 15. Dezember zusätzlich den neuen Haltepunkt Kronshagen. Dort hält dann die von Montag bis Samstag stündlich verkehrende Regionalbahnlinie
Eckernförde – Kiel (RB 73). Sonntags fährt diese Regionalbahn nicht. Die Stadtbusse der KVG verkehren aber weiterhin täglich mindestens halbstündlich zwischen Kronshagen und Kiel Hauptbahnhof
– auch am Sonntag. Morgens werden die beiden ersten Züge von Flensburg in Richtung Kiel besser vertaktet: Die Abfahrt ist in Zukunft zur Minute 03, um 5:03 und 6:03 Uhr. Bisher war die
Abfahrt – abweichend vom Takt – um 4:47 und 5:44 Uhr.
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Neue Station in Lübeck
Zwischen Lübeck-Travemünde Strand und Lübeck Hauptbahnhof wird ebenfalls ein neuer Haltepunkt eröffnet: Lübeck Dänischburg IKEA. Dieser Bahnhof wird von allen Regionalzügen bedient und ist
für die Kunden und Mitarbeiter der IKEA-Filiale von großer Bedeutung. Daher plant und finanziert IKEA die neue Bahnstation zu einem großen Anteil.
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Neuer Fahrplan an der Westküste
Durch den neuen, verbesserten Fahrplan im Bahnnetz Mitte ändert sich auch der Fahrplan für die Marschbahnzüge der Linie Westerland – Hamburg-Altona (RE 6). Die Züge müssen künftig den Engpass
zwischen Elmshorn und Hamburg zu einer anderen Zeit durchfahren. Sie fahren in Hamburg-Altona ab dem Fahrplanwechsel in der Regel zur Minute .40 ab statt wie bisher zur Minute .33. In der
Gegenrichtung verändert sich die Ankunft in Hamburg-Altona von der Minute 25 auf die Minute 21. Positiver Effekt der geänderten Fahrzeiten: Auf der Gesamtstrecke zwischen Hamburg und Sylt
verkürzt sich die Reisezeit um bis zu sieben Minuten auf unter drei Stunden. Die neuen Fahrzeiten führen allerdings dazu, dass die Marschbahn nur noch in den Morgen- und Abendstunden in
Glückstadt halten kann. Nur ohne Halt in Glückstadt können die Züge zur richtigen Zeit den Engpass Elmshorn – Hamburg passieren. Durch Umstellungen beim Fernverkehr müssen zudem einige
Fahrzeiten der Marschbahn angepasst werden: Der im Sommer verkehrende samstägliche „Bettenwechslerzug“ zum Hamburger Hauptbahnhof fährt in Zukunft bereits eine halbe Stunde früher, um 10:22
Uhr, und hält auch in Hamburg Dammtor. Darüber hinaus wird ebenfalls an Samstagen in der Hochsaison ein schnellerer Zug angeboten: Er fährt um 11:52 Uhr ab Westerland nach Hamburg-Altona, die
Fahrzeit ist 15 Minuten kürzer als bei den Taktzügen. Die Fahrgäste erreichen Hamburg-Altona damit in 2:44 Stunden. Die letzte durchgehende Verbindung von Hamburg nach Westerland ist in
Zukunft eine Stunde später, um 21:40 Uhr ab Hamburg-Altona. Bisher musste man bei dieser Verbindung in Husum umsteigen. Das Angebot am Abend und im Spätverkehr von der Insel Sylt aufs
Festland wird mit dem Fahrplanwechsel ebenfalls angepasst. Die Taktabfahrt in Westerland um 19:22 Uhr muss um eine halbe Stunde auf 19:52 Uhr verschoben werden. Für Reisende von Westerland
nach Hamburg entsteht damit eine 90-minütige Lücke zwischen 18:22 und 19:52 Uhr. Der Zug um 18:52 Uhr von Westerland nach Husum bleibt jedoch bestehen. Die vier bisher stündlichen Abfahrten
von Westerland um 22:00, 23:00, 0:00 und 1:00 Uhr werden zu drei Abfahrten um 22:22, 23:22 und 1:10 Uhr zusammengefasst. Der bisher nur in der Nacht von Samstag auf Sonntag angebotene
„Kulturzug“ von Hamburg-Altona nach Husum fährt ab Fahrplanwechsel auch in der Nacht von Freitag auf Samstag um 23.47 Uhr. Besseres Angebot für Pendler zwischen Husum und Niebüll Pendler
in Niebüll und Husum profitieren außerdem ab Fahrplanwechsel von mehr Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten in den Abendstunden. Auf dem Streckenabschnitt Husum – Westerland (Sylt) sind zudem in
den Abend- und frühen Morgenstunden künftig Marschbahnzüge unterwegs, die im Vergleich zu den bisher eingesetzten Triebwagen mehr Platz bieten.
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Einheitliche Liniennummern in Schleswig-Holstein
Künftig gibt es in Schleswig-Holstein einheitliche Liniennummern für alle Nahverkehrsverbindungen. Dadurch sollen sich die Fahrgäste besser orientieren können. Jede Bahnlinie in
Schleswig-Holstein hat in Zukunft eine individuelle Nummer. Alle Verbindungen wurden zudem den Produktkategorien Regionalbahn und Regionalexpress zugeordnet. Die Linie, die zwischen Kiel und
Hamburg unterwegs ist, hat z.B. künftig die Bezeichnung RE 70. Regionalbahnen halten grundsätzlich an allen Stationen und dienen der Erschließung der Fläche. Die Regionalexpresszüge halten
nur an den größeren Stationen, sind dadurch schneller unterwegs und stellen die überregionalen Verbindungen zwischen den Landesteilen und Hamburg sicher. Ausnahmen gibt es nur in weniger
erschlossenen Landesteilen. Das Konzept der Liniennummern ist mit den benachbarten Bundesländern abgestimmt, Hamburg und Niedersachsen starten zum Fahrplanwechsel ebenfalls mit einem
Liniennummernsystem.
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Witt (Mittwoch, 26 Oktober 2016 10:54)
Hallo,
hierzu möchte ich bemerken, dass wieder kein Wort über die Pendelmöglichkeit von Itzehoe gesprochen wurde. Ích als Pendler von Burg/Dithm. nach Hamburg Altona und zurück finde das sehr unbefriedigend. Denn wir werden mal wieder gar nich berücksichtigt. Wir müssen später fahren und sollen von Hamburg nach Heide in Holstein fahren und von dort wieder zurück nach Burg. So ein schwachsinn kann man da nur sagen. Aber das sind ja nur wir Pendler die immer wieder mit neuen Fahrzeiten klar kommen müssen. Und dafür dann auch noch eine Fahrpreiserhöhung hinnehmen obwohl der Service schlechter wird.