Am 14. Dezember 2014 wechselt der Fahrplan: Dieses Jahr bringt er in der Westschweiz den Halbstundentakt zwischen Freiburg und Romont sowie zwischen Freiburg und Yverdon-les-Bains. Am Gotthard fahren neu Züge des Typs ETR 610 und der RegioExpress zwischen Bern und Biel verkehrt überwiegend mit RegioDosto-Zügen. Auf SBB Mobile lassen sich seit kurzem Sparbillette lösen und demnächst wird das Abend-GA erhältlich sein.
ETR 610 / RABe 503 012 "Ticino" am modernisierten Bahnhof Lugano Foto: Marcel Manhart
Mit dem Fahrplanwechsel baut die SBB vor allem in der Westschweiz und in Richtung Süden ihr Angebot aus: Die zweite Etappe der RER Fribourg/Freiburg tritt in Kraft. Von Montag bis Freitag gibt es den Halbstundentakt zwischen Freiburg und Romont (neue Linie S40) und zwischen Freiburg, Payerne und Yverdon-les-Bains (neue Linie S30). Dazu kommen neue Anschlüsse von Yverdon-les-Bains nach Lausanne. Die Buslinien der Basse-Broye sind neu organisiert und auf die neuen Bahnverbindungen abgestimmt. Zudem nimmt die neue Haltestelle Fribourg/Freiburg Poya den Betrieb auf. Ausserdem hält ab dem 27. April 2015 die S1 zwischen Freiburg und Bern neu in Bern Europaplatz (ehemals Bern Ausserholligen SBB).
Für mehr Pünktlichkeit optimiert SBB den Rollmaterialeinsatz
Auf der Regio-Express-Linie Bern–Biel kommen neu überwiegend moderne RegioDosto-Züge zum Einsatz, einzelne Verbindungen werden weiterhin mit IC 2000-Doppelstockzügen gefahren. Auch im S-Bahn-Netz Zürich optimiert die SBB den Rollmaterialeinsatz: Nach den positiven Erfahrungen durch den Abtausch des Rollmaterials auf den Linien S7 und S14 mit demjenigen der S5, wird nun auch das Rollmaterial der S6 und S8 abgetauscht. Dies wird sich positiv auf die Fahrplanstabilität des gesamten S-Bahn-Netzes auswirken.
Seit dem 15. Juni verkehren die Züge der Zürcher-S-Bahn-Linien S2, S8 und S14 vom neuen Tiefbahnhof Löwenstrasse durch den Weinbergtunnel nach Zürich Oerlikon. Daraus resultieren kürzere Fahrzeiten durch die Stadt Zürich. Der nächste grosse Schritt steht im Grossraum Zürich im Dezember 2015 an: Dann wird der zweite Teil der Durchmesserlinie eröffnet. Die neuen Brückenbauwerke und der Ausbau des Bahnhofs Oerlikon um zwei zusätzliche Gleise erlauben im Rahmen der 4.Teilergänzungen der Zürcher S-Bahn die Einführung neuer Linien und Taktverdichtungen. Dadurch entstehen mehr Kapazitäten in den Hauptverkehrszeiten.
Im Tessin geht die Linie S40 mit der neuen Haltestelle in Stabio in Betrieb. Die S40 wird eine Direktverbindung in der Hauptverkehrszeit zwischen Albate–Camerlata/ Como–Mendrisio–Stabio sein. Dies ist der erste Schritt in Richtung des vollständigen Konzepts der neuen Linie Ferrovia Mendrisio–Varese. Bei fertiggestellter Linie werden die Züge bis Varese und weiter bis zum Flughafen Malpensa (Italien) fahren.
Mit dem neuen ETR 610 in den Süden
Die Reisen Richtung Süden und zurück werden ab dem 14. Dezember komfortabler: Auf der Gotthard-Strecke kommen Züge des Typs ETR 610 zum Einsatz. Insgesamt fahren am Gotthard und am Simplon künftig 15 Züge dieses Typs. Diese Züge verfügen über bequeme Sitze, Speisewagen, Steckdosen an allen Plätzen, ein Kundeninformationssystem sowie viel Platz für Gepäck. Sie lösen schrittweise die bisherigen ETR 470-Kompositionen der SBB ab. Richtung Mailand werden während der Weltausstellung Expo Milano 2015 vom 1. Mai bis 31. Oktober zahlreiche Extrazüge von SBB und Trenitalia verkehren: Täglich werden bis zu vier, ab August sogar bis zu fünf Extrazüge mit rund 2500 zusätzlichen Sitzplätzen aus allen Landesteilen an den Messebahnhof Rho Fiera Milano und zurück fahren. So ist ein Expo-Besuch auch als Tagesreise möglich. Die Eintrittskarten für die Expo Milano 2015 sind in der Schweiz exklusiv bei der SBB erhältlich, am Schalter, telefonisch oder online.
Um eine Alternative zum Eurocity 37 zwischen Lausanne und Domodossola anbieten zu können, verkehrt neu am Samstag eine Interregio-Verbindung von Genf Flughafen direkt bis Domodossola (Abfahrt in Lausanne um 07.45 Uhr). Wegen Bauarbeiten auf der Simplonlinie verkehren die Züge mit reduzierter Geschwindigkeit. Damit die SBB die Anschlüsse in Visp und Lausanne sicherstellen kann, hält am Bahnhof Leuk ab dem Fahrplanwechsel stündlich eine statt zwei Interregio-Verbindung sowie zwei Regionalzüge pro Richtung. Die Regionalps-Züge stellen die Verbindung nach Visp sicher, von wo aus Anschlüsse in Richtung Bern bestehen.
Sparbillette neu via SBB Mobile erhältlich
Die SBB entwickelt ihre Mobile App stetig weiter. So lassen sich seit Mitte November Sparbillette auf dem Mobiltelefon lösen. Jeden Tag stehen 100‘000 Billette für nationale Strecken bereit. Wer früh bucht, profitiert am stärksten von rabattierten Angeboten. Sparbillette sind zum Beispiel für die Strecke Zürich HB-Basel SBB ohne Halbtax für CHF 16.– statt CHF 32.– erhältlich.
Namensänderung bei drei Bahnhöfen
Neben dem bereits erwähnten Bahnhof Bern Ausserholligen SBB, der neu Bern Europaplatz heisst, werden mit dem Fahrplanwechsel auch zwei weitere Bahnhöfe umbenannt: Aufgrund einer Verfügung des Bundesamtes für Verkehr (BAV) heisst Cossonay neu Cossonay-Penthalaz und Pfungen-Neftenbach neu Pfungen.
Preiserhöhungen im öffentlichen Verkehr und Abend-Generalabonnement
Per Fahrplanwechsel steigen die Preise im öffentlichen Verkehr um durchschnittlich 2,3%. Nicht betroffen ist das Halbtax- Abo-Sortiment. Die Branche und der Preisüberwacher haben sich im August auf diese Massnahmen geeinigt. Aktuell ist der Pilotversuch «Abend-GA» in Erarbeitung: Dieses wird von Montag bis Sonntag ab 19 Uhr bis Betriebsschluss wie ein normales Generalabonnement GA gültig sein während einer Dauer von sechs Monaten. Es wird während drei Monaten im ersten Halbjahr 2015 an allen Verkaufsstellen erhältlich sein. Der Verband öffentlicher Verkehr (VöV) wird in Kürze detailliert über das Angebot informieren.
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