Nicht nur beim Autoführerschein gelten in ganz Europa einheitliche Regeln bei der Ausbildung und Fahrprüfung. 2012 wurde in Österreich zum ersten Mal ein EU-weit einheitlicher Führerschein für Lokführer ausgestellt, der in allen Mitgliedsländern anerkannt wird. "Durch die neue Fahrerlaubnis gibt es eine gemeinsame Grundausbildung von Lokführern die in ganz Europa gleich ist. Damit sind auch die komplizierten gegenseitigen Anrechnungsverfahren Geschichte", freut sich Verkehrsminister Alois Stöger über die positiven Effekte. Den inzwischen 500. österreichischen EU-Lokführerschein, übergab der Verkehrsminister selbst: "Es freut mich, dass der neue Lokführerschein so schnell umgesetzt wird. Schliesslich bringen die einheitlichen Standards mehr Sicherheit für alle Bahnfahrerinnen und Bahnfahrer in Europa."
Europäischer Lokführerschein - Sicher durch Europa Foto: Marcel Manhart
Die europaweite Neuregelung bringt aber auch mehr Flexibilität für die LokführerInnen, wie Andreas Matthä, Vorstand der ÖBB-Infrastruktur AG, bei der Übergabe anmerkte: "Der Beruf des Lokführers ist eine sehr wichtige und anspruchsvolle Tätigkeit, die ein hohes Mass an Konzentration und Pflichtbewusstsein fordert. Die europaweite Vereinheitlichung der Mindestanforderungen an Qualifikation und Eignung der Lokführer macht dieses Tätigkeitsfeld noch attraktiver für junge Personen und schafft persönliche Flexibilität". Eisenbahnunternehmen erhalten durch die Umstellung zukünftig die Möglichkeit, ihr Personalrecruiting auf ganz Europa auszudehnen. Zudem erhöht sich auch die Arbeitnehmerfreizügigkeit für TriebfahrzeugführerInnen durch den verbesserten Zugang zum europaweiten Arbeitsmarkt.
Umstellung auf EU-Lokführerschein bis 2018
Die Lokführer, die am europäischen TEN-Netz, also den großen Bahnkorridoren unterwegs sind, brauchen den neuen EU-Lokführerschein schon heute. Spätestens am 1. November 2018 müssen alle Lokführer in der EU die neue EU-Fahrerlaubnis für Triebfahrzeugführer vorweisen.
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