Erneut haben Kabeldiebe den S-Bahn-Verkehr im Norden Berlins beeinträchtigt. Auf den Linien S1, S2 und S25 kam es am Montagmorgen im Berufsverkehrs wegen mehrerer Signalstörungen zu Verspätungen. Dies wurde offiziell von der S-Bahn GmbH bestätigt.
Bei der Berliner S-Bahn kam es am Morgen zu Verspätungen Foto: Marcel Manhart
Unbekannte hatten Kabel entwendet und damit Signalstörungen hervorgerufen. Betroffen waren S1, S2 und S25. Auf der Ringbahn wurde die Strecke zwischen Halensee und Westend gesperrt.
Berliner Morgenpost: Verspätungen und Streckensperrung bei Berliner S-Bahn
Die S25 fuhr zudem nur zwischen Teltow Stadt und Potsdamer Platz. Erst am Freitag vergangener Woche hatten Kabeldiebe für Verspätungen und Zugausfälle auf den Linien S1 und S25 zwischen den Bahnhöfen Wollankstraße und Bornholmer Straße gesorgt. Gegen 13 Uhr konnte von der Leitstelle Entwarnung gegeben werden.
Nach Angaben eines szenekundigen Beamten wird das Problem des Diebstahl von Kabeln in der Gesellschaft unterschätzt. "Das ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine schwere Straftat", so der Polizist. Es sei nicht nur so, dass durch diese Taten zahlreiche Menschen von Verkehrsbeeinträchtigungen betroffen sind, auch die Kabeldiebe selbst seien in Gefahr. "Gefährlich sind nicht nur die Berührungen mit den Starkstromleitungen, sondern auch das Herumlaufen auf den Trassen, um an die Kabel zu kommen. Denn dort verkehren die Züge zum Teil mit Höchstgeschwindigkeit." Genauso wie Graffiti-Sprayer könnten auch Kabeldiebe von eben diesen Zügen überrascht und erfasst werden.
Banden agieren gern in der Nacht zu Montag
Gerade die Bundespolizei hat spezielle Einsatzeinheiten, die zur Nachtzeit unterwegs sind, um gegen solche Täter vorzugehen. Diese Aktionen beziehen sich nicht nur auf das Überwachen der Bahnstrecken, sondern auch auch auf das Kontrollieren verdächtiger Fahrzeuge, die sich im Bereich der Gleise aufhalten. Zumeist haben es die Bundespolizisten mit organisierten Banden aus Rumänien oder Bulgarien zu tun. Diese gelten allerdings nicht als gefährlich, sondern würden aus Geldnot agieren und deshalb ihr Leben riskieren. Am liebsten agierten die Banden in der Nacht zu Montag, weil sie dann am Morgen danach ganz früh beim Schrotthändler ihre Beute als Erste an den Mann bringen können.
Der Deutschen Bahn entstand 2013 bundesweit ein Schaden von 17 Millionen Euro, in Berlin und Brandenburg lagen er im einstelligen Millionenbereich.
Unglück auf der Ringbahn
Auf der Ringbahn ereignete sich am Montagmorgen ein Unglück. Zwischen Halensee und Westend wurde die Strecke gesperrt. Wie die Bundespolizei mitteilte, soll eine Person von einem Zug in der Nähe der Station Messe Nord erfasst worden sein. Wie es zu dem Unglück kam, blieb am Morgen zunächst unklar.
Der Zugbetrieb der Linien S41, S42 und S46 zwischen Halensee und Westend blieb wegen des Notarzt- und Polizeieinsatz in Messe Nord bis etwa 10.30 Uhr unterbrochen. Seitdem fahren die Bahnen wieder regulär.
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