Der neueste Zug aus dem Hause Stadler heisst FLIRT3. Die nationale Bahngesellschaft Serbiens, Železnice Srbije ŽS und Stadler Rail haben auf der InnoTrans dem Fachpublikum und der breiten Öffentlichkeit zum ersten Mal dieses neue Fahrzeug vorgestellt. Die ŽS bestellte im März 2013 bei Stadler Rail 21 elektrische 4-teilige FLIRT (Flinker Leichter Innovativer Regional Triebzug) für den hochfrequentierten Vorort- und Regionalverkehr. Die Finanzierung des Auftrages erfolgt über die EBRD in London (Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung).
Präsentation FLIRT3 für Serbien heute auf der InnoTrans Foto: Marcel Manhart
Auf der Basis des in den letzten 12 Jahren über 960-fach verkauften FLIRT hat Stadler die nächste Generation FLIRT3 entwickelt. In dieser modernsten Zugsfamilie gibt es verschiedene modular aufgebaute Unterfamilien. Peter Jenelten, Executive Vice President Marketing & Sales von Stadler Rail, freut sich sehr über den fabrikneuen Zug: “Wir sind stolz, dass die serbische Staatsbahn ŽS mit unserem FLIRT3 einen neuen Standard im Regionalverkehr setzen wird. Erstmals werden damit die FLIRT-Züge auch in Südosteuropa verkehren. Ich danke dem ganzen Team, welches es möglich gemacht hat, einen vollständig TSI-konformen Zug innerhalb von nur 18 Monaten seit Vertragsunterzeichnung an den Kunden auszuliefern.“
Massgeschneidert auf Kundenbedürfnisse
Den Bedürfnissen der Serbischen Bahn entsprechend hat jeder der vier Wagenkasten eine Passagiertüre pro Seite. Hier kommt eine der Stärken des FLIRT3-Konzeptes zum Ausdruck: Anzahl Türen, wie auch verschiedene weitere Merkmale können variabel auf die Bedürfnisse der Kunden angepasst werden.
Die Züge sind mit einem elektrischen Antrieb für eine Spannung von 25kV 50Hz ausgerüstet. Die Höchstgeschwindigkeit der modernen Fahrzeuge, die in 3-fach-Traktion eingesetzt werden können, beträgt 160 km/h. Die Züge sind wie alle FLIRT durchgehend stufenlos begehbar und verfügen über 235 Sitzplätze, davon 11 Klappsitze und 12 Plätze in der 1. Klasse, enthalten grosszügige Multifunktionsabteile im Einstiegsbereich für Rollstühle, Kinderwagen oder Fahrräder, ein behindertenfreundliches WC und eine Klimaanlage für Fahrgastraum und Führerstand. SOS-Sprechstellen ermöglichen den Kontakt mit dem Lokführer.
Geringer Energieverbrauch
Die Fahrzeuge verfügen vorerst über einen lokalen Typ der Indusi-Zugsicherung, wobei auch eine allfällige spätere Nachrüstung auf das europäische ETCS 2 bei der Planung berücksichtigt wurde. Wie alle Stadler-FLIRT sind auch die ŽS Triebzüge in Aluminium-Leichtbauweise hergestellt und verfügen somit über ein geringes Gewicht. Dadurch werden höhere Beschleunigungswerte erzielt und somit der Energieverbrauch und die Betriebskosten im Vergleich zu herkömmlichen Fahrzeugen erheblich gesenkt. Dieser Effekt wird zudem durch die Energierückgewinnung verstärkt. Bremsenergie wird hierbei jeweils an die Fahrleitung zurückgespeist. Der Vertrag zwischen ŽS und Stadler hat ein Volumen von rund EURO 100 Mio.. Die Auslieferung der Züge erfolgt in einem 2-Wochen-Takt bis im Sommer nächsten Jahres.
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