Der alpenquerende Schienenverkehr durch die Schweiz verzeichnete von Januar bis Juni 2014 ein starkes Wachstum und erreichte dadurch mit 67,5 Prozent seinen höchsten Marktanteil seit Einführung der Leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe (LSVA) im Jahr 2001. Im Strassengüterverkehr gingen sowohl die Zahl der Lastwagen wie auch das Transportaufkommen zurück.
Ein Gotthard-Güterzug unterwegs auf der Luino-Linie am Lago Maggiore zwischen San Nazzaro und Gerra
Gambarogno
Foto: Marcel Manhart
Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 2014 knapp 20 Millionen Tonnen Güter auf Schiene und Strasse über die Alpen transportiert. Das sind 2,9% mehr als im ersten Semester 2013. Die Wachstumsrate im ersten Quartal 2014 (+5,4%) war dabei deutlich höher als jene im zweiten Quartal 2014 (+0,6%).
Schiene und Strasse haben sich unterschiedlich entwickelt: Der alpenquerende Schienenverkehr konnte von Anfang Januar bis Ende Juni 2014 mit 13,4 Millionen Tonnen ein starkes Wachstum verzeichnen (+5,3% im Vergleich zum ersten Halbjahr 2013). Alle Schienensegmente profitierten vom Wachstum, besonders zulegen konnte der Wagenladungsverkehr mit einer Zunahme von 6,2%. Der unbegleitete kombinierte Verkehr stieg um 5,4%.
Der Strassengüterverkehr transportierte im ersten Halbjahr 2014 gegen 6,5 Millionen Tonnen (-1,6%). Die Zahl der alpenquerenden Güterfahrten ging etwas weniger stark zurück, sie sank um 1,3% auf 567'000. Das sind rund 7000 Güterfahrzeuge weniger als im ersten Semester 2013.
Aufgeschlüsselt auf die Alpenübergänge transportierte die Bahn im ersten Halbjahr 5,8% mehr Güter über die Gotthard-Achse als ein Jahr zuvor. Das Wachstum auf der Simplon-Achse betrug 4,5%. Im Strassengüterverkehr ging die Zahl der Fahrten am San Bernardino (-4,8%) und am Grossen St. Bernhard (-3,1%) am stärksten zurück. Neben der nur zögerlichen wirtschaftlichen Erholung in Italien ist für die beobachtete Entwicklung von Bedeutung, dass sich die Anbieter im Schienengüterverkehr mit attraktiven Angeboten trotz des konjunkturell schwierigen Umfelds behaupten konnten. Daneben dürften der schneereiche Winter und die damit verbundenen Strassensperrungen die Entwicklung auf der Strasse mit geprägt haben.
Der Bahnanteil im alpenquerenden Güterverkehr betrug im ersten Halbjahr 2014 67,5 Prozent, dies sind 1,5 Prozentpunkte mehr als im ersten Semester des Vorjahres. Der Bahnanteil erreichte damit den höchsten Marktanteil seit Einführung der Leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe (LSVA). Der positive Trend des Vorjahres setzte sich so auch im ersten Semester 2014 fort.
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