Dänemark geht einen bemerkenswerten Weg, um ein eigenes Hochgeschwindigkeitsnetz zu bauen: Finanziert werden die Neubaustrecken einschliesslich Begradigung und Elektrifizierung etlicher weiterer Linien durch Steuereinnahmen aus der Förderung und dem Verkauf von Rohöl. Das schnelle Bahnnetz "Superlyntog" soll bis 2024 in Betrieb gehen.
DSB IC4 - Litra MG in København Hovedbanegård Foto: Marcel Manhart
Dänemarks Regierung hat die Weichen für den Togfonden DK (Zugfonds) gestellt. In den kommenden zehn Jahren sollen im Rahmen der seit 2009 begonnenen "grünen Verkehrspolitik" die fünf grössten Städte Dänemarks mit modernen elektrischen Hochgeschwindigkeitslinien verbunden werden. Für Geschäftsreisende wird damit in ganz Dänemark das Flugzeug uninteressant.
Generell will Dänemark sein Schienennetz unter Fahrdaht bringen. Nach den Problemen mit den in Italien bestellten 83 IC4-Dieselschnelltriebzügen (Foto), von denen heute nach wie vor nur ganze 19 einsatzfähig sind, wurde beschlossen, dem Dieselantrieb ein rotes Signal zu setzen. Elektrische Schnelltriebzüge sind bei den Beschaffungskosten ca. 15 % günstiger als Dieseltriebzüge und sie verbrauchen auch gut 1/3 weniger Energie. Von Vorteil sind auch die wesentlich geringeren Emissionen der elektrischen Züge. Derzeit sind in Dänemark nur die Strecken von Malmö (Schweden) über den Öresund und Kopenhagen nach Frederica und weiter nach Flensburg elektrifiziert, dies mit 25 kW/50 Hz Wechselstrom.
Im Umbau ist zurzeit die Strecke Lunderskov-Esbjerg, sie soll 2015 fertiggestellt sein. Bis 2018 soll die NBS Kopenhagen - Koge - Ringsted und die Linie Koge - Naestved folgen. Ausserdem wird die Zulaufstrecke von Naestved nach Rodby (Fehmarn) zweigleisig ausgebaut und ebenfalls elektrifiziert. Bis 2021 sollen die Strecken Frederica - Vejle - Aarhus - Aalborg, bis 2022 Roskilde - Kalundburg, bis 2024 Aaalborg - Frederikshavn und bis 2026 Veijle -Struer unter Strom stehen.
Ferner beginnt die Dänische Staatsbahn DSB mit der Installation des modernsten Zugleit- und -sicherungssystems ETCS Level 2 und mit einem komplett neuen Signalsystem. Die NBS sollen mit 250 km/h befahren werden. Ist alles fertig, soll gleichzeitig ein integraler Taktfahrplan mit einem stündlichen, teilweise sogar 30-minütigen Sperlyntog-Angebot eingeführt werden.
Am 25. August 2014 hat die DSB das Entscheidungspapier "Fremtidens Tog"
zu den in Dänemark in Zukunft eingesetzten Zügen dem Verkehrsministerium übergeben.
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