Die SBB hat am Donnerstag ihren neuen Hauptsitz in Bern Wankdorf eingeweiht. Die modernen Arbeitsplätze an dem mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erschlossenen Standort unterstreichen die Rolle der SBB als modernes Unternehmen und attraktive Arbeitgeberin. Statt wie bisher an sechs dezentralen Standorten, arbeiten neu 1800 Mitarbeitende aus der Konzernzentrale und den Divisionen erstmals unter einem Dach. Die offene Arbeitsumgebung ermöglicht eine effizientere Zusammenarbeit, was auch den Kunden zugutekommt. Zudem können die Kosten pro Arbeitsplatz gesenkt werden.
SBB CEO Andreas Meyer und Bernes Stadtpräsidenten Alexander Tschäppät vor der Enthüllung der Bahnhofsuhr Foto: Marcel Manhart
Am Donnerstag hat SBB CEO Andreas Meyer gemeinsam mit dem Berner Stadtpräsidenten Alexander Tschäppät und zahlreichen geladenen Gästen den neuen SBB Hauptsitz in Bern Wankdorf eröffnet. Gleichzeitig wurde die grosse SBB Bahnhofsuhr als typisches Erkennungsmerkmal des Unternehmens SBB eingeweiht. In den beiden Gebäuden auf dem Areal WankdorfCity konzentriert die SBB sechs ehemalige Bürostandorte im Raum Bern (Mittelstrasse, Brückfeldstrasse, Hochschulstrasse, Parkterrasse, Poststrasse, Effingerstrasse). Mitte September wird der Umzug vollständig abgeschlossen sein. Dann werden rund 1800 Mitarbeitende aus den Konzernbereichen und den Divisionen Infrastruktur und Immobilien in Bern Wankdorf im neuen SBB Hauptsitz arbeiten. Im Raum Zürich sind bereits seit November 2013 sechs dezentrale Standorte im Gebäude Westlink in Zürich Altstetten konzentriert.
Effizientere Zusammenarbeit und Entlastung der Hauptverkehrszeiten
Moderne angeordnete Arbeitsplätze fördern die Zusammenarbeit und ermöglichen Synergien über Bereiche und Hierarchien. Die SBB wird dadurch moderner in der Arbeitsweise und rückt näher zusammen. Um die Auslastung der Arbeitsplätze zu optimieren, hat die SBB im neuen Hauptsitz deshalb das sogenannte «Desksharing» eingeführt: Die meisten Mitarbeitenden verfügen über keinen fixen Arbeitsplatz mehr. In der Regel teilen sich 12 Mitarbeitende 10 Arbeitsplätze. Desksharing sowie das offene Raumkonzept «Multispace» ermöglichen eine flexiblere und effizientere Raumnutzung, die Flächen werden optimal ausgelastet. Einzelbüros hingegen gibt es nicht mehr – auch nicht für Mitglieder der Konzernleitung. Dies fördert Offenheit und Transparenz innerhalb der SBB.
Verbindliche Arbeitsplatzstandards garantieren attraktive, zeitgemässe und einheitliche Arbeitsräume, Einrichtungsformen und Arbeitsplätze. Dazu gehören nebst offenen Bürostrukturen auch Rückzugs-, Ruhe- und Projekträume sowie Konferenz- und Pausenzonen sowie zwei Personalrestaurants oder Garderobeanlagen und Duschen für die Mitarbeitenden.
Mitarbeitende für die Veränderungen vorbereitet
Mit mobilen Arbeitsmitteln und flexiblen Arbeitszeiten motiviert die SBB ihre Mitarbeitenden, unterwegs oder von zu Hause aus zu arbeiten. So leisten sie aktiv einen Beitrag zur Entlastung der Hauptverkehrszeiten, wodurch den Kundinnen und Kunden mehr Sitzplätze zur Verfügung stehen. Telefon- und Videokonferenzen ersetzen zunehmend die klassischen Sitzungen. Sind diese unabdingbar, werden sie wann immer möglich an Randzeiten angesetzt. Die Mitarbeitenden wurden während über zwei Jahren für den Umzug und die damit verbundenen Änderungen vorbereitet. Dies beinhaltete unter anderem die Einführung neuer Arbeitstechniken, die Schulung, eine regelmässige Kommunikation sowie Workshops, Ausmisttage oder verschiedene Veranstaltungen wie dem Tag der Baustelle. Die Mitarbeitenden wurden zudem so weit als möglich – beispielsweise bei der Bestimmung der Einrichtung in den Multispace-Büros – direkt und aktiv integriert.
Ökologische Nachhaltigkeit und Steigerung der Produktivität
Die Zusammenführung der Standorte und die Modernisierung der Arbeitsumgebungen optimieren Gebäudeunterhalt, Facility Management und Energiekosten. So werden beispielsweise die Mietkosten um rund 25 Prozent reduziert. Damit ist die SBB künftig wirtschaftlicher, effizienter, produktiver und nachhaltiger unterwegs – auch zum Nutzen der Kundinnen und Kunden.
Die ökologische Nachhaltigkeit ist eines der SBB Konzernziele – dies hatte auch auf den Bau des neuen SBB Hauptsitzes massgeblichen Einfluss. Die beweglichen farbigen Glaslamellen der Gebäudefassade sind ein intelligentes, regulierbares Fassadensystem, das auf den Sonnenstand reagiert.
Der SBB Hauptsitz entspricht dem Minergie-P-Standard. Diesen erreicht er auch dank einer thermisch überdurchschnittlich guten Gebäudehülle, die unter anderem eine hohe solare Wärmegewinnung sicherstellt .
Der Neubau des SBB Hauptsitzes in Bern Wankdorf resultiert aus einem Gesamtleistungswettbewerb, den Lussi+Halter Architekten, Luzern zusammen mit dem Totalunternehmer Anliker AG Generalunternehmung, Emmenbrücke, 2009 gewonnen haben. Nach 4 1/2 Jahren Planungs- und Bauzeit werden die Büroräumlichkeiten für ca. 1’800 Mitarbeitende im Sommer 2014 von den Divisionen Immobilien und Infrastruktur sowie den Konzernbereichen bezogen.
Städtebaulich spannen die beiden Gebäude Atrium- und Längsbau entlang der Hilfikerstrasse einen Raum zwischen der Eisenbahnlinie und Autobahn auf. Die Haupteingänge orientieren sich zum neuen Rosalia-Wenger- Platz hin. Die Mobilität, als zentrales Thema des Projektes, wird bildlich an den Fassaden durch bewegliche farbige Glaslamellen umgesetzt und bietet einen hohen Erkennungswert für den neuen SBB Hauptsitz. Die Nachhaltigkeit der Bauten wird mit der Zertifizierung Minergie P erreicht – dies aufgrund des intelligenten Fassadensystems in Kombination mit einer optimalen Haustechnik.
Der Atriumbau ist ein mittels Lichthöfen konzipiertes Gebäude. Das Erdgeschoss mit Empfang, Café und dem grossen Restaurant ist öffentlich zugänglich. Über eine Treppe erreicht man das Niveau des oberen Foyers, wo sich die Konferenzräume befinden. In den weiteren Geschossen liegen die Arbeitszonen. In den Bereichen zwischen den beiden Lichthöfen sind gemeinsame Sitzungsräume und Aufenthaltszonen vorhanden. Die Arbeitszonen befinden sich umlaufend entlang den Fassaden und können entsprechend segmentiert werden. Den Längsbau betritt man über die doppelgeschossige Eingangshalle, von welcher aus man das zweite öffentliche Personalrestaurant und die grosszügige Foyer- sowie Kommunikationszone erreicht. Die Eingangshalle erschliesst vier Treppenhäuser, über welche die Mitarbeitenden direkt an ihren Arbeitsplatz gelangen. Drei doppelgeschossige Aufenthaltsbereiche sind im Gebäude verteilt. Sie dienen als Kommunikationszonen und gemeinsame Pausenräume. Diese verbinden räumlich jeweils zwei Arbeitsebenen und sind zugleich Orientierungs- sowie Identifikationsorte. Ihnen vorgelagert sind loggienartige Aussenräume, die den Mitarbeitenden zur Verfügung stehen.
Situation / Erschliessung
Das Baugrundstück ist direkt an einer der wichtigsten Verkehrsadern der Schweiz positioniert. Eingebettet zwischen Eisenbahnlinie und Autobahn wird Mobilität zum zentralen Thema für das Projekt. Der Atriumbau ist folgerichtig in paralleler Ausrichtung, direkt den Bahngeleisen entlang, konzipiert. Anders verhält es sich mit dem Gebäude auf dem Baubereich Nord. Der Längsbau orientiert sich quer zur Wankdorf-Allee entlang der Hilfikerstrasse. So wird ein Aussenraum erzeugt, welcher einen stimmungsvollen Garten zum offenen Erdgeschoss bildet. Das Gebäudeensemble tritt dabei als Ganzes in seiner Funktion, Visualität und Massstäblichkeit, in einen konzeptionellen Dialog mit den Vorbeifahrenden. Präzision, Sicherheit, Freundlichkeit, Transparenz, technologische Innovation, Effizienz und Tradition bilden die massgeblichen unternehmerischen Kernkompetenzen und Ziele der Schweizerischen Bundesbahnen im 21. Jahrhundert. Der neue SBB Hauptsitz im Berner Wankdorfquartier soll durch seine architektonische Konzeption und Haltung diese Inhalte nach Innen und Aussen hin widerspiegeln.
Der Standort ist optimal mit dem öffentlichen Verkehr erschlossen: Bahn, Tram und Bus stellen die Nah- und Fernerschliessungen sicher. Über die Personenüberführung der S-Bahn-Station Bern Wankdorf können Fussgänger zum Rosalia-Wenger-Platz direkt vor den SBB Hauptsitz gelangen.
Gebäudetypologie
Der Atriumbau ist ein mittels Lichthöfen konzipiertes Gebäude. Das Erdgeschoss mit Empfang, Café und dem grossen Restaurant ist öffentlich zugänglich. Über eine Treppe erreicht man das Niveau des oberen Foyers, wo sich die Konferenzräume befinden. In den weiteren Geschossen liegen die Arbeitszonen. In den Bereichen zwischen den beiden Lichthöfen sind gemeinsame Sitzungsräume und Aufenthaltszonen vorhanden. Die Arbeitszonen befinden sich umlaufend entlang den Fassaden und können entsprechend segmentiert werden. Den Längsbau betritt man über die doppelgeschossige Eingangshalle, von welcher aus man das zweite öffentliche Restaurant und die grosszügige Foyer- und Kommunikationszone erreicht. Diese erschliesst die vier Treppenhäuser, über welche die Mitarbeitenden direkt an ihren Arbeitsplatz gelangen. Auch hier befinden sich die Arbeitszonen umlaufend entlang den Fassaden und können entsprechend segmentiert werden. So entstehen Arbeitszonen, welche den gewünschten Gruppengrössen entsprechen. Drei doppelgeschossige Aufenthaltsbereiche sind im Gebäude verteilt und dienen als Kommunikationszonen sowie gemeinsame Pausenräume. Diese verbinden räumlich jeweils zwei Arbeitsebenen und sind Orientierungs- sowie Identifikationsorte. Ihnen vorgelagert sind loggienartige Aussenräume, die den Mitarbeitenden zur Verfügung stehen.
Bürolayout
Im Multispace-Konzept werden verschiedene Bürofunktionen miteinander im gleichen Raum kombiniert. Die offene Bürofläche ist in Zonen und Bereiche gegliedert, die eine breite Spanne an Tätigkeiten ermöglichen beziehungsweise unterstützen: Arbeiten alleine oder im Team, kommunizieren, nachdenken sowie erholen. Dazu steht den Mitarbeitenden ein entsprechend vielfältiges Angebot zur Verfügung: Neben den eigentlichen Arbeitsflächen beinhaltet das Multispace-Büro Besprechungs- und Rückzugsräume, Sitzecken und Stehkonferenzzonen sowie Service- und Verpflegungsinseln. Die Struktur (Gebäuderaster von ca. 1.25m) bietet eine maximale Flexibilität in der Raumgliederung. Aufgrund des Innenhofes im Atrium- und der geringen Gebäudetiefe im Längsbau ist in den Bürozonen für ein angenehmes, helles Arbeitsklima nahe der Fassade gesorgt.
Fassade
Gleich den Blüten einer Sonnenblume reagieren die farbigen Glaslamellen auf den Sonnenstand. Die auf allen Fassadenseiten beweglichen Lamellen ermöglichen ein intelligentes, regulierbares Fassadensystem mittels einer bewährten Technik. Einlaminiert in Verbundglas der Glaslamellen reflektiert das einseitig beschichtete Gewebe die Sonnenstrahlen und gewährt die Durchsicht von innen nach aussen. Diese Glaslamellen bieten auch in grossen Höhen einen windtauglichen, aktiven Sonnenschutz. Ähnlich einem fahrenden Schnellzug mäandrieren fünf verschiedene ‚metallische Farbklänge‘ auf allen Stockwerken, um die einzelnen Gebäude herum. Abwechselnd werden die ‚intensiveren‘ mit den ‚neutraleren‘ Farben aneinandergereiht und um alle vier Gebäudeseiten herum appliziert. Die einzelnen ‚Stockwerk-Farbbänder‘ sind jeweils zueinander versetzt und die Farben sind so verknüpft, dass kein offensichtlicher Farbraster erkennbar ist. Die farbigen Gebäude wirken leicht und verspielt. Sie erzeugen eine unverwechselbare Identität für den neuen SBB Hauptsitz. Das Farbkonzept der Glaslamellen und des Atriums wurden in Zusammenarbeit mit dem Künstler Mayo Bucher aus Zürich gestaltet.
Umgebung
Der öffentliche Aussenraum wird durch die Stadt Bern bearbeitet, geplant und realisiert. Die städtebauliche Lösung eines schmalen Baukörpers im Baubereich Nord ermöglicht einen attraktiven, SBB eigenen Gartenraum. Wege und Flächen mit Aufenthaltsqualität sind Bestandteil des Gartens und bilden einzelne Aussenräume für das Personalrestaurant und das Arbeiten im Freien. Die Pflanzen differenzieren in der Höhe gegenüber der Wankdorfallee. Ein ‚grünes Dach’ mit malerischen Solitärsträuchern auf einem Gräser-, Stauden- oder Wiesenteppich bildet das charakteristische Element. Der Kronenansatz bleibt dabei über Blickhöhe, sodass die Transparenz und Durchlässigkeit gewährleistet sind. Einzelbäume durchstossen den Grünkörper und integrieren gleichzeitig die Veloüberdachung in das Baumkonzept. Die Velos sind unter einem mit Oberlichtöffnungen versehenen Dach mit extensiver Begrünung zusammengefasst und in Gebäudenähe platziert. Von den 470 Veloabstellplätzen sind ca. 330 gesichert und abgeschlossen; alle sind gedeckt. Für Besucher sind im öffentlichen Aussenraum Veloabstellplätze vorhanden. Die Anlieferungsfläche ist Teil des umlaufenden Belages.
Bahhnhofsuhr als Symbol der Werte der SBB
Vor dem Eingang des neuen SBB Hauptsitzes an der Hilfikerstrasse 1 steht eine grosse SBB Bahnhofsuhr. Sie soll den Hauptsitz zusätzlich erkennbar machen und alle Mitarbeitenden daran erinnern, dass wir tagtäglich für unsere Kundinnen und Kunden im Einsatz stehen – sie steht als Symbol für die Werte der SBB wie Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Sicherheit. Es handelt sich um die weltweit zweitgrösste originale SBB-Uhr mit rotem Zeiger. Die 1944 vom SBB Ingenieur und Gestalter Hans Hilfiker für die SBB entworfene Bahnhofsuhr zeigt gleichzeitig die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der SBB.
Das Zifferblatt der Bahnhofsuhr mit sieben Metern Durchmesser ist auch für im Zug vorbeifahrende Kundinnen und Kunden gut erkennbar. Die Uhr kann jedoch noch viel mehr als nur die Zeit anzeigen: Unter www.sbb.ch/mitderzeitspielen können Kunden sofort selber «mit der Zeit spielen». Sie können eigene Zeitbilder kreieren, die dann über Social Media geteilt und mit etwas Glück auf der grossen Bahnhofsuhr vor dem SBB Hauptsitz eingespielt werden. Die kreativsten Zeitbilder werden zu einem späteren Zeitpunkt prämiert. Die Uhr ist seit Jahrzehnten etabliert und bei der Bevölkerung als das Merkmal der SBB verankert. Sie verbindet den modernen Neubau des SBB Hauptsitzes mit einem traditionellen Symbol der SBB.
Bauphysik
Ein wichtiges Kriterium zur Erlangung des Labels ‚MINERGIE-P’ ist eine thermisch überdurchschnittlich gute Gebäudehülle. Der Heizwärmebedarf muss mindestens 40% geringer sein als bei Bauten, die nur das Energiegesetz erfüllen. Dank der geschickten Wahl der Gebäudehülle mit beweglichen Glaslamellen, Reduktion der Transmissionswärmeverluste (Bauteile und Bauteilübergänge) und möglichst hoher solarer Wärmegewinnung bei den offenen Glaslamellen können diese hohen Anforderungen erfüllt werden. Die thermisch robuste Gebäudehülle bietet die Voraussetzung, um auch bezüglich der energiegewichteten Energiekennzahl die erforderlichen Kennwerte zu erfüllen.
Dem sommerlichen Wärmeschutz wurde besondere Beachtung geschenkt. Daher wurde in Zusammenarbeit mit der Hochschule Luzern mittels Gebäudesimulation die Gewährleistung der Arbeitsplatzqualität im Sommer optimiert. Die dynamischen Simulationen zeigten, dass die Glaslamellen für die Verschattung effizient sind und im Vergleich mit herkömmlichen Systemen (Stoffstoren, Rafflamellenstoren u.ä.) gut abschneiden. Die Behaglichkeit kann auch im Sommer mit den drehbaren Glaslamellen gewährleistet werden. Zudem stellt die Fassade hinsichtlich der Primärenergie-Betrachtung (Wärme, Kälte, Luft und Licht) ein ideales Konzept dar.
Sicherheit
Die Gebäude werden mit einem Zutrittssystem geschützt. Die SBB Räumlichkeiten sind von den öffentlichen Zonen her nur über dieses Zutrittssystem begehbar. Jeder Treppenkern kann von aussen mittels eines Lesers betreten werden. Innerhalb der Bürogeschosse gibt es keine zusätzlichen Abtrennungen. Die Gebäude und Räumlichkeiten werden in verschiedene Schutzzonen und Widerstandsklassen unterteilt.
Brandschutz
Aufgrund der Gebäudehöhe musste der Brandschutz bei beiden Gebäuden nach den Hochhausvorschriften realisiert werden. Dies bedeutet, dass die Treppenhauskerne (Sicherheitstreppenanlagen mit Schleusen) über das Dach geführt und mit einer RDA-Überdruckanlage versehen wurden.
Das Atriumgebäude ist mit einer Vollschutz-Sprinkleranlage ausgestattet. Im Erdgeschoss des Gastrobereiches und in den Verkehrswegen in den Obergeschossen wurden zusätzliche Brandmelder zur Teilüberwachung mit reduziertem Überwachungsumfang installiert. Die Atrien sind mechanisch entrauchbar und mit linearen Brandmeldern überwacht. Der auf eine Belegung von 200 Personen ausgelegte Konferenzraum verfügt über eine eigene RWA-Anlage. Der Längsbau ist mit einer Brandmelde-Vollüberwachung ausgestattet. Im inneren Erschliessungsbereich des Erdgeschosses entlang der Ostfassade sind die gesicherten Ausgangsmöglichkeiten durch brandmeldegesteuerte Brandschutztore sichergestellt.
Die Einstellhalle ist mit einer Vollschutz-Sprinkleranlage ausgestattet. Für die Ansteuerung der mechanischen Entrauchungsanlage wurde zusätzlich eine Brandmeldeanlage mit reduziertem Überwachungsumfang installiert. Beide Geschosse sind mittels einer separaten RWA-Anlage mechanisch entrauchbar.
Tragkonstruktion
Beide Gebäude weisen eine gut ablesbare und einfache Tragstruktur auf, welche sowohl im normalen Nutzungszustand als auch im aussergewöhnlichen Lastfall eines Erdbebens eine optimale Lastabtragung sicherstellt. Die Gebäude sind als Skelettbauten konzipiert, welche über Kerne stabilisiert werden. Die horizontalen Elemente der Tragkonstruktion sind im Wesentlichen Stahlbeton-Flachdecken die monolithisch erstellt wurden. Die vertikale Lastabtragung erfolgt über die Stützen, die Erschliessungskerne sowie die Tragwände. Die Stützen wurden vorfabriziert und weisen einen quadratischen Querschnitt auf. Die zwischen den Randstützen liegenden Brüstungen haben eine Stärke von 20cm, wurden als vorfabrizierte Elemente in die Schalung gelegt und stützen im Endzustand den Deckenrand zur Fassade. Bei beiden Gebäuden sind die Auskragungen über dem Eingangsbereich mit Hilfe von Stahlbetonscheiben abgefangen. Die beiden Lichthöfe des Atriumbaus sind mit einer Betontragwerkskonstruktion überspannt. Die leicht geneigte Horizontalverglasung ist in einer Stahl-/Glaskonstruktion ausgebildet. Sämtliche Lasten der Tragkonstruktion werden mit Hilfe von Pfählen auf die tragfähige Moräne übergeben. Die unterirdische Gebäudehülle befindet sich im Grundwasser und wurde im System der ‚Weissen Wanne’ ausgeführt.
Parkierung
- 219 Autoparkplätze davon 6 Invalidenparkplätze
- 14 Motorradabstellplätze
- 470 Veloabstellplätze davon 30 für Elektrovelos
Arbeitsplätze (Stand Juni 2014)
- Atrium- und Längsbau rund 1'550 Arbeitsplätze für ca. 1’800 Mitarbeitende (Desksharing)
- 129 eingebaute Raummodule (kleine und grosse Fokusräume, Servicepoints)
- 33 Pausenzonen und Küchen (offen/geschlossen)
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