Bis 2020 wird die SBB im Tessin mehr als CHF 1,5 Milliarden für die Neugestaltung der Bahnhöfe, die Beschaffung von neuem Rollmaterial für den Nord-Süd-Verkehr und die Modernisierung der Bahninfrastruktur investieren. Am Medienanlass in Lugano präsentierte SBB CEO Andreas Meyer die Tessiner Bahnzukunft. In diesem Rahmen fand einerseits die Einweihung des renovierten Aufnahmegebäudes in Lugano statt. Andererseits wurde der erste ETR 610 der zweiten Generation getauft. Die Züge werden ab Dezember 2014 zwischen Zürich und Mailand eingesetzt. Am Morgen wurden anlässlich des jährlichen Treffens zwischen dem Tessiner Staatsrat und Vertretern der Konzernleitung der SBB die konkreten Projekte über die Entwicklungen zur Bahnzukunft auf der wichtigen Nord-Süd-Achse vertieft besprochen.
Der ETR 610 / RABe 503 012 "Ticino" in Lugano Foto: Marcel Manhart
Das Tessin ist für die SBB zentral: Die SBB investiert für ihre Kundinnen und Kunden bis 2020 insgesamt über CHF 1,5 Milliarden. So wird insbesondere in die Bahninfrastruktur und die Tessiner Bahnhöfe investiert: Am heutigen Jahrestreffen zwischen Vertretern der SBB Konzernleitung sowie der Tessiner Regierung bestärkten die beiden Parteien die partnerschaftliche, gute Zusammenarbeit. Inhaltlich wurden während des Treffens das Projekt zum neuen Pumpspeicherkraftwerk Ritom besprochen. Ebenso der geplante Ausbau der S-Bahn-Linie S40, mit der ab Dezember vorgesehenen grenzüberschreitenden Verbindung zwischen Albate-Camerlata (I) und Stabio, welche künftig eine grenzüberschreitende Verbindung zwischen Mendrisio–Varese sicherstellt. Zudem haben sich der Kanton und die SBB eingehend über die im Sommer 2016 anstehende Einweihung des Gotthard-Basistunnels abgesprochen, bei welcher der Kanton Tessin eine aktive Rolle übernehmen wird.
Im Rahmen der Medienveranstaltung fuhren Claudio Zali, Staatsrat des Kantons Tessin, und Andreas Meyer, CEO der SBB, gemeinsam mit weiteren Gästen mit einem Testzug neuster Generation von Bellinzona nach Lugano. Dort taufte Staatsrat Zali den allerersten Neigezug ETR 610 / RABe 503 012 auf den Namen «Ticino».
Zuvor waren die Arbeiten am Bahnhof des Kantonshauptorts Bellinzona, dem «Tor ins Tessin», lanciert worden: Mittels eines symbolischen Aktes haben Staatsrat Claudio Zali und Stadtpräsident Mario Branda den Baustart für den Umbau des Bahnhofgebäudes in Bellinzona gegeben – pünktlich zur Eröffnung des Gotthardbasistunnels am 11. Dezember 2016 wird er abgeschlossen sein.
In Lugano weihte SBB CEO Andreas Meyer gemeinsam mit Marco Borradori, Stadtpräsident von Lugano, den renovierten historischen Teil des Bahnhofs ein. Die vollständige Renovierung des Ende des 19. Jahrhunderts erbauten Gebäudes wurde im Laufe des Jahres 2012 begonnen. Dabei hat die SBB das Gebäude vollständig saniert, sowohl die Bausubstanz als auch die technischen Einrichtungen. Die Investition beläuft sich insgesamt auf CHF 18,9 Millionen. Das renovierte Gebäude wird neben den Serviceeinrichtungen für die Kunden wie die Billettschalter und die Büros des SBB Kundendiensts auch einen Schalter von Lugano Turismo sowie Polizeiwachen als auch den Schweizer Zoll und Ärztepraxen beherbergen. Ausserdem wurden im Februar dieses Jahres im Bahnhof Lugano die Arbeiten für die neue Haupthalle begonnen, welche 2016 abgeschlossen sein werden.
Besseres Angebot und mehr Komfort für Kunden dank Zügen ETR 610
Mit dem Zugstyp ETR 610 der 2. Generation kommt schon bald sehr kundenfreundliches Rollmaterial auf die Nord-Süd-Achse zum Einsatz, primär auf der Gotthard- aber auch auf der Simplonlinie. Dieser erste Zug hatte das Werk von Alstom in Savigliano erst vor einigen Wochen verlassen und wird derzeit umfangreichen Tests unterzogen. Die SBB hat insgesamt acht zusätzliche Züge des Typs ETR 610 bestellt, welche die bestehende Flotte von sieben Zügen ergänzen. Die Eurocity-Züge ETR 610 bieten den Kundinnen und Kunden einen hohen Komfort: Sie verfügen über bequeme Sitze, Steckdosen an allen Plätzen, ein Kundeninformationssystem sowie Platz für Gepäck.
Die ETR 610 verkehren heute auf der Simplon-Achse zwischen Basel–Brig–Mailand und Genf–Brig–Mailand und ab Fahrplanwechsel im Dezember 2014 auch auf der Gotthard-Achse zwischen Zürich und Mailand. Die Züge ersetzen am Gotthard die bisherigen vier Neigezüge des Typs ETR 470 der SBB. Zudem können dank der neuen ETR 610 die bereits seit Fahrplanwechsel im Dezember 2013 angebotenen zusätzlichen Verbindungen künftig mit ETR 610 gefahren werden. Die bestehende Umsteigeverbindung in Lugano entfällt bereits ab September 2014 dank des vor-übergehenden Einsatzes eines Eurocity von Trenitalia (ETR 470 nach Grande Revisione), ab Dezember 2014 wird auch für diese Verbindung ein ETR 610 der SBB eingesetzt werden.
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