Die Doppelstockzüge Regio-Dosto ermöglichen in den RE -Zügen zwischen Zürich und Chur ab 14. Dezember 2014 den Halt in Bad Ragaz. Die SBB erfüllt mit dem Einsatz der Regio-Dosto den Wunsch der Mehrheit der Kantone dieser Linie. Die von den Kundinnen und Kunden eingebrachten Verbesserungswünsche werden geprüft und wenn möglich umgesetzt.
Ein Regio-Dosto Chur-Zürich bei Bad Ragaz Foto: Marcel Manhart
Auf den Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2014 hält der Regio Express (RE) zwischen Zürich und Chur nebst den bestehenden Halteorten Thalwil, Wädenswil, Pfäffikon SZ, Siebnen-Wangen, Ziegelbrücke, Walenstadt, Sargans, Landquart auch in Bad Ragaz. Die SBB hat diesen Wunsch des Kantons St. Gallen mit den Kantonen Zürich, Schwyz, Glarus, St. Gallen und Graubünden diskutiert und so bestätigt. Dafür setzt die SBB weiterhin den Zugstyp Regio-Dosto ein, welcher seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2013 auf der Linie verkehrt. Der moderne Zug verfügt unter anderem über Niederflureinstieg, rollstuhlgängige Toilette sowie Infomonitore und ist deshalb auch für Reisende mit eingeschränkter Mobilität ideal.
Aufgrund von Kundenreaktionen zu WC-Verfügbarkeit, Gepäckablagen und fehlender Reservationsmöglichkeit für Gruppen hat die SBB in den vergangenen Monaten geprüft, die Linie wieder als InterRegio -Verbindung mit Zugpersonal und einstöckigen, lokbespannten Zügen des Typs EW IV zu führen. Da diese Züge aber weniger spurtstark sind, verunmöglicht die Variante EW IV den Halt in Bad Ragaz. Für die weitere Verbesserung der Qualität der Regio-Dosto hat die SBB Massnahmen zur Erhöhung der WC-Verfügbarkeit umgesetzt. Die RE -Züge werden zudem an Tagen mit zahlreichen Gruppenreisen durch Zugpersonal begleitet. Lösungen für mehr Gepäckstauraum und Aufwertung 1. Klasse sind in Prüfung.
Die Regio Express -Verbindungen ergänzen das InterCity -Angebot mit Doppelstockzügen des Typs IC 2000 zwischen Zürich und Graubünden, welches per Fahrplanwechsel Mitte Juni 2014 für die Kundinnen und Kunden weiter verbessert wurde: Alle zwei Stunden verkehren die InterCity -Züge im Halbstundentakt.
Stellungnahme Pro Bahn Schweiz: Hin und Her beim Reisekomfort Zürich – Chur
Anlässlich der SBB-Bilanzpressekonferenz vom 25. März 2014 wurde verkündet, dass die für den Fernverkehr ungeeigneten Regio Express -Züge durch konventionelles Rollmaterial mit Zugsbegleitung ersetzt werden. Pro Bahn Schweiz, die Interessenvertretung der Kundinnen und Kunden im öffentlichen Verkehr hat damals mit Befriedigung von diesem Vorhaben Kenntnis genommen. Der Reisekomfort wäre für die Mehrzahl der Reisenden in absehbarer Frist verbessert worden. Dem ist nun nicht so: Dank des Widerstands verschiedener Protagonisten wie Zürcher Verkehrsverbund (ZVV), Kanton St. Gallen und dem Invalidenverband procap bleibt alles beim Alten. Die überwiegende Mehrzahl der Reisenden darf weiterhin mit einem Fahrzeug nach Chur reisen, das für den S-Bahn-Verkehr ausgelegt ist. Die Enttäuschung bleibt, auch wenn die SBB ankündigen, so bald als möglich geeigneteres Rollmaterial einzusetzen.
Ungleichbehandlung bleibt
Trotz des Lobgesangs auf diese Fahrzeuge ist und bleibt es eine Tatsache, dass der 1. Klasse-Komfort in diesen Fahrzeugen um 25 % reduziert ist (Zuschlag zur 2. Klasse 70 %!), dass Zugsbegleitung und Gruppenreservationen nur bedingt vorgesehen und dass für 600 Personen ganze zwei Toiletten vorhanden sind. Bei den kürzeren Zügen für 400 Personen muss sogar eine ausreichen. Wohl haben diese Züge für den S-Bahn-Verkehr geräumige Stehplatzzonen, dafür aber kann das Gepäck, das bei Reisen auf solchen Strecken in aller Regel umfangreicher ausfällt, nicht in die Nähe der Sitzplätze verstaut werden. Je nach Situation darf es stehenderweise überwacht werden. Diese Situation gilt nicht nur für die Strecke Zürich – Chur sondern auch für alle anderen über grössere Distanzen so Zürich – Schaffhausen, Wil – Chur oder Palézieux – Genève. In diesem Zusammenhang sei nur am Rande erwähnt, dass die ab 2017 SBB auch für die Fahrt über die Gotthard-Bergstrecke die gleiche Komfortstufe vorsehen.
Gute Beispiele sind vorhanden
Zur Erinnerung Bei den BLS werden die Regio Express -Züge Bern – Luzern und Bern – Brig durch Personal begleitet. Weshalb sind die SBB dazu nicht in der Lage? Eine Nachahmung durch die SBB wäre wohl nicht verboten.
Kommentar schreiben