Von heute Donnerstag, 12. Juni bis Sonntag, 15. Juni 2014, feiern die SBB und der Zürcher Verkehrsverbund ZVV die Eröffnung der Durchmesserlinie: Ab kommenden Sonntag fahren die ersten S-Bahn-Züge fahrplanmässig durch den neuen Bahnhof Löwenstrasse und den Weinbergtunnel. Die Fahrgäste profitieren von kürzeren Reisezeiten, zusätzlichen Verbindungen und mehr Sitzplätzen. Im Dezember 2015 wird der zweite Teil der Durchmesserlinie für den Fernverkehr eröffnet.
Franz Kagerbauer, ZVV Direktor, Ernst Stocker, Volkswirtschaftsdirektor Kanton Zürich, Patrick Rohr, Moderator , Doris Leuthard, Bundesrätin, Andreas Meyer, CEO SBB und Zürichs Stadtpräsidentin Corinne Mauch (v.l.n.r) eröffnen im Bahnhof Löwenstrasse die neue Durchmesserlinie Foto: Marcel Manhart
Die Durchmesserlinie in Zürich, eines der grössten Bauwerke im Bahnsystem Schweiz, wird dieses Wochenende nach sieben Jahren Bauzeit pünktlich und unter Einhaltung der Kostenvorgaben in Betrieb genommen. Zum Start der Eröffnungsfeierlichkeiten waren heute Gäste aus Politik und Wirtschaft im neuen Bahnhof Löwenstrasse anwesend. Bundesrätin Doris Leuthard, der Zürcher Regierungsrat Ernst Stocker, die Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch und SBB CEO Andreas Meyer weihten den neuen Bahnhof Löwenstrasse und den Weinbergtunnel feierlich ein.
Ab Sonntag verkehren die Linien S2 , S8 und S14 der Zürcher S-Bahn durch das neue Bauwerk zwischen Zürich HB und Zürich Oerlikon. Es ist der Start zum grössten Angebotsausbau in der Geschichte der Zürcher S-Bahn. In den nächsten Jahren erweitern der ZVV und die SBB das S-Bahn-Angebot um rund einen Viertel. Nach und nach strahlt der Nutzen dieses Generationenprojekts auch ins ganze Land aus. Nach der Fertigstellung der Letzigraben- und der Kohlendreieckbrücke rollt auf den Fahrplanwechsel ab Dezember 2015 auch der Fernverkehr über die Durchmesserlinie. Auf der stark ausgelasteten West-Ost-Achse kann die SBB das Angebot weiter ausbauen. Die Kundinnen und Kunden profitieren von mehr Verbindungen und Sitzplätzen sowie kürzeren Fahrtzeiten von rund 6 Minuten. Ab diesem Zeitpunkt verkehren im Bahnhof Löwenstrasse pro Tag insgesamt 460 Züge, davon 140 Fernverkehrszüge und 320 S-Bahnen. Der Hauptbahnhof Zürich hat nun genügend Kapazität, um die prognostizierte Zunahme des öffentlichen Verkehrs auf absehbare Zeit bewältigen zu können.
Kundenorientiertes Dienstleistungszentrum und kürzere Umsteigewege
Der neue Bahnhof Löwenstrasse ist wegweisend für ein kundenorientiertes Dienstleistungszentrum: Insgesamt 45 neue Geschäfte öffnen im Bahnhof Löwenstrasse kommenden Samstag, 14. Juni, ihre Türen. Das bedeutet 17 Prozent zusätzliche Verkaufsflächen im Hauptbahnhof Zürich. Die neuen Gleise des Bahnhofs Löwenstrasse erhalten die Nummern 31 bis 34. Durch die zentrale Lage schaffen sie deutlich kürzere Wege für Umsteigepassagiere im Hauptbahnhof Zürich. Gleichzeitig mit der Eröffnung der Durchmesserlinie wird der provisorische Bahnhof Sihlpost mit den Gleisen 51 bis 54 ausser Betrieb genommen und rückgebaut.
Erste Etappe des Generationenprojekts in Betrieb
An der insgesamt 9,6 Kilometer langen Strecke mitten durch die Stadt Zürich wurde sieben Jahre unter laufendem Bahnbetrieb gebaut. Nebst den Brückenbauwerken dauern auch die Arbeiten am Ausbau des Bahnhofs Oerlikon bis Herbst 2016 an. Der Aufgang zur Europaallee aus der Passage Sihlquai wird bis Mitte 2017 fertiggestellt. Die Durchmesserlinie ist die grösste innerstädtische Baustelle der Schweiz. Allein für den Bahnhof Löwenstrasse wurden 350 000 Kubikmeter Ausbruchmaterial ausgehöhlt und 150 Tausend Kubikmeter Beton verbaut. Insgesamt waren maximal 1000 Personen gleichzeitig am Bau der Durchmesserlinie beteiligt. Die Planungsphase begann vor zwölf Jahren, nachdem die Zürcher Stimmbevölkerung 2001 den kantonalen Kredit mit über 80 Prozent Ja-Stimmen angenommen hatte. Die Kosten für die Durchmesserlinie belaufen sich insgesamt auf 2.031 Milliarden Franken und werden zu rund einem Drittel vom Kanton Zürich und zu rund zwei Dritteln vom Bund getragen.
Doris Leuthard, Bundesrätin Foto: Marcel Manhart
«Was für Zürich gut ist, ist gut für das ganze Land. Die neue Durchmesserlinie ist der Beweis dafür, dass wir in der Schweiz die Bahnzukunft handfest anpacken und Projekte im Verbund Bund-Kanton-Bahnunternehmen erfolgreich sind. Der Tiefbahnhof zeigt, dass man – raumplanerisch sinnvoll – nicht nur Prime-Tower-mässig in die Höhe, sondern auch in die Tiefe bauen kann.»
Ernst Stocker, Volkswirtschaftsdirektor des Kantons Zürich Foto: Marcel Manhart
«Die Durchmesserlinie ist ein Meilenstein für den öffentlichen Verkehr in und um Zürich. Zahlreiche Personen, Ämter, Gremien und Gemeinwesen haben über die Jahre einen Beitrag an die Durchmesserlinie geleistet, so dass wir heute einen Grund zum Feiern haben. Sie ist ein vorbildliches Gemeinschaftsprojekt.»
Andreas Meyer, CEO SBB AG Foto: Marcel Manhart
«Die Inbetriebnahme der Durchmesserlinie ist wegweisend für unsere Kundinnen und Kunden, welche von kürzeren Fahrzeiten, mehr Komfort und zusätzlichen Verbindungen profitieren können. Wir sind stolz auf dieses Zweimilliardenprojekt, das als Meisterwerk bezeichnet werden kann. »
Corine Mauch, Stadtpräsidentin Zürich Foto: Marcel Manhart
«Der ausserordentlich leistungsfähige öffentlicher Verkehr in Zürich gehört den absolut wichtigsten Standortvorteilen der ganzen Region. Wenn wir heute einen neuen Bahnhof unter dem Bahnhof eröffnen, dann sichern wir damit den Erfolg des öffentlichen Verkehrs im Grossraum Zürich in der Zukunft.»
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