Die Tschechischen Bahnen vereinbarten mit der Deutschen Bahn die Fortsetzung ihrer erfolgreichen Zusammenarbeit auf der Strecke Prag–Dresden–Berlin–Hamburg. Ab Dezember 2015 werden auf dieser Strecke modernisierte Züge, voraussichtlich gezogen von den neuesten Škoda-E-Loks, verkehren.
Die Tschechische Bahn ČD will ihre Eurocity - Züge Prag - Hambrg künftig mit modernisierten Wagen und eigenen Loks der Reihe 380 fahren Foto: Marcel Manhart
Die beiden Bahngesellschaften wollen zudem das gemeinsame Marketing verstärken. „Die Strecke nach Dresden, Berlin und Hamburg erachten wir aus tschechischer Sicht als eine der wichtigsten internationalen Strecken. Daher freuen wir uns, dass es uns gelungen ist, mit der Deutschen Bahn – unserem traditionellen Partner auf dieser Strecke – mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2015 eine Fortführung der Kooperation über fünf Jahre zu vereinbaren,“ sagt Daniel Kurucz, Vorstandsvorsitzender und Generaldirektor der Tschechischen Bahnen. „Von unserer Zusammenarbeit werden vor allem Geschäftsreisende aber auch private Reisende im nationalen wie im internationalen Bahnverkehr profitieren.
Auf der Strecke zwischen Prag, Ústí nad Labem, Děčín und weiter nach Deutschland setzen wir ab Dezember 2015 modernisierte, klimatisierte Züge ein. Die Reisenden werden neben Wagen der 1. und 2. Klasse mit Steckdosen zu 230 V zum Aufladen von Mobilgeräten auch einen klassischen Restaurantwagen zur Verfügung haben. Die Wagen werden mit einem modernen audiovisuellen Informationssystem ausgestattet sein. Jede Verbindung wird zudem über einen Multifunktionswagen mit speziellen Plätzen für Rollstuhlfahrer, für Reisende mit kleinen Kindern und mit Stauraum für eine Beförderung von Fahrrädern verfügen,“ so Daniel Kurucz zu einigen Neuerungen.
Die Züge der Tschechischen Bahnen werden fünf der sechs Verbindungen zwischen der Tschechischen Republik und Deutschland gewährleisten. Ein Zugpaar wird durch die ungarischen Bahnen MÁV übernommen, die über Prag und Brünn eine direkte Verbindung Deutschlands mit der Slowakei und dem ungarischen Budapest gewährleisten werden. Drei der sechs internationalen Verbindungen zwischen Prag und Berlin werden ihre Fahrt direkt nach Hamburg fortsetzen.
Die Tschechischen Bahnen haben bereits die Vorbereitungen für die Modernisierung der Züge auf der Strecke Prag – Berlin – Hamburg aufgenommen und eine Ausschreibung zur Sanierung von bis zu 71 Expresswagen von Siemens und zur Modernisierung und zum Teil für einen Umbau von 22 von den ÖBB erworbenen Wagen verkündet. Der Wert der beiden Verträge beläuft sich auf ca. 922 Mio. Tschechische Kronen belaufen.
Durch die Kooperation mit der DB werden für tschechische Bürger die Schnellverbindungen mit ICE, EC / IC von Dresden, Berlin und Hamburg in weitere Städte Westeuropas leichter zugänglich. Die Zusammenarbeit der ČD mit den ÖBB bedeutet zudem, dass auf der Strecke zwischen Prag und Brünn railjet-Züge eingesetzt werden – die modernsten Züge der Tschechischen Republik. Zudem verkehren die neuen blauen railjets auch nach Wien und Graz. In Kooperation mit der polnischen Bahngesellschaft PKP Intercity werden zudem schnelle Direktverbindungen zwischen Prag und Warschau wieder aufgenommen.
Die EC Prag-Dresden-Berlin-Hamburg fahren im Zweistundentakt. Drei der sechs Züge werden bis Hamburg durchgebunden. Einer fährt direkt von Deutschland über Prag und Brünn nach Bratislava und Budapest.
Geschäftreisende dürfen sich auf perfekte Services einstellen, darunter Speise- und Getränkeangebot im Restaurantwagen mit Bar, Bringservice an den Sitzplatz in Form einer Minibar; für Reisende mit Kindern vorbehaltene Plätze; Steckdosen mit 230 V in allen Wagons an allen Sitzplätzen; Beförderung von Fahrrädern.
Neu ist, dass die EC nicht mehr in Bad Schandau die Lok wechseln müssen, sondern durchgehend mit Škoda-Mehrsystem-E-Loks der Reihe 380 fahren. Die ČD gehen in diesem Zusammenhang davon aus, dass Škoda Transportation den Genehmigungsprozess für den Betrieb in Deutschland mit Tempo 200 km/h erfolgreich zum Abschluss führen wird.
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