Die Stadt Zürich entwickelt sich nicht nur in ihrer Peripherie, auch im Stadtzentrum lässt sich eine Verdichtung beobachten. Diese Entwicklung bringt eine Zunahme des Verkehrs mit sich. Angesichts dieser Feststellung beschloss Christine Furter, einer der Preisträgerinnen des Prix LITRA 2013, ihre Masterarbeit dem Zürcher öV-Netz zu widmen und nach Verbesserungslösungen zu suchen. In ihrer Arbeit untersucht sie verschiedene Varianten zur Verbesserung des Verkehrsflusses, von einem Tramtunnel in der Innenstadt bis hin zu einem U-Bahn-Netz. Mit dieser Publikation präsentiert die LITRA eine der mit dem Prix LITRA 2013 ausgezeichneten Arbeiten, die innovative Ansätze zur Frage der Mobilität von Morgen bereithält.
VBZ-Tram und Glattalbahn beim Hauptbahnhof Zürich Foto: Marcel Manhart
Das Netz des öffentlichen Verkehrs in Zürich ist äusserst dicht und stark frequentiert. Die Stationen Hauptbahnhof, Central, Bellevue und Paradeplatz dienen als Drehscheibe für den Personentransport zwischen den unterschiedlichen Stadtvierteln und stellen somit neuralgische Punkte des Systems dar. Aufgrund der wirtschaftlichen und urbanen Entwicklung im Ballungsraum Zürich stösst das Netz jedoch an die Grenzen seiner Kapazität. Die von Christine Furter im Rahmen einer Masterarbeit an der ETHZ durchgeführte Studie analysiert die bestehenden Mängel des öffentlichen Verkehrssystems und erstellt eine Evaluierungsbasis für Verbesserungsmassnahmen.
Die Analyse der Tramlinien in der Innenstadt zeigt, dass einige Linien eine zu lange Reisezeit aufweisen. Durch eine Aufteilung der Stadt in Zonen lässt sich diese Aussage insbesondere für die durch das Stadtzentrum führenden Linien treffen. Die Preisträgerin hat daraufhin drei Varianten für eine Verbesserung des Verkehrsflusses entwickelt: ein Tramtunnel in der Innenstadt, eine Variante «Metro/tram» mit vollständig unterirdischer Linienführung des Trams in der Innenstadt und eine Variante mit einer von bestehenden Verkehrsmitteln unabhängigen U-Bahn. Nach einer Evaluierung stellt sich die Variante «Metro/tram» als optimale Lösung heraus. Sie ermöglicht eine Verkürzung der durchschnittlichen Reisezeit und eine Erhöhung der Kapazität bei gleichzeitig höherem Takt. Diese Lösung liesse sich zudem mit dem Bau eines Tramtunnels in das bestehende Netz des zürcherischen öffentlichen Verkehrs integrieren.
Zu ihrem 75-jährigen Bestehen hat die LITRA 2011 den Prix LITRA ins Leben gerufen. Er zeichnet Bachelor- und Masterarbeiten aus, die sich dem Thema «öffentlicher Verkehr» widmen. Sie möchte damit die Forschung rund um den öffentlichen Verkehr fördern und die Studierenden zusätzlich motivieren, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Der Preis ist interdisziplinär und für alle Fachrichtungen offen. Eine Auswahl der Gewinnerarbeiten werden in der Serie Prix LITRA – Publikationen für das interessierte Fachpublikum. Die Eingabefrist für die Preisvergabe 2014 wurde auf den 4. Juli 2014 festgelegt.
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