Mit der Beendigung der Arbeiten am bereits mehrfach ausgezeichneten Rautendach des Wiener Hauptbahnhofes ist der Unger Steel Group die termingerechte Fertigstellung eines der komplexesten Stahlbauprojekte Österreichs gelungen. Für die weithin sichtbare 31.000 Quadratmeter grosse Dachkonstruktion wurden rund 7.000 Tonnen Stahl verbaut, eine Menge, die der des Eiffelturms entspricht. Der neue Hauptbahnhof wird bereits jetzt als verkehrspolitisch wichtigster multi-modaler Knotenpunkt im transeuropäischen Schienennetz gehandelt.
Wien Hauptbahnhof Foto: Marcel Manhart
Das spektakuläre Dach aus Stahl und Glaselementen ist ein Wahrzeichen moderner Mobilität und Funktionalität, macht den Bahnhof unverwechselbar und verleiht ihm internationale Bedeutung. Für Unger gibt es nach der gelungenen Fertigstellung nur eine kurze Pause: der Stahlbauexperte wurde zusätzlich mit der Überdachung des Vorplatzes Nord-West - also in Richtung Südtiroler Platz - betraut. Die Stahlbauarbeiten dafür beginnen im Juni 2014 am Areal.
Stahlbaukunst aus Österreich
Grosszügigkeit, Offenheit und Funktionalität bestimmten sowohl den gesamten Wiener Hauptbahnhof wie auch sein visuelles Highlight, das signifikante 200 Meter lange und 120 Meter breite Rautendach. Die aus 14 individuellen Rauten bestehende Dachkonstruktion überspannt fünf Bahnsteige und scheint in einer Höhe von sechs bis 15 Metern über dem Bahnsteigniveau zu schweben. Jede einzelne Raute ist ein Beweis österreichischer Handwerkskunst aus Stäben und Knoten. Für das gesamte Rautendach inklusive Piazzaüberdachung wurden mehr als 57.000 Profile, 286.000 Bleche und nahezu 340.000 Schraubengarnituren benötigt.
ÖBB-Gesamtprojektleiter Karl Hartig: "Der Wiener Hauptbahnhof ist eines der Vorzeigeprojekte aus dem umfangreichen Investitionsprogramm der ÖBB Wir realisieren eine moderne internationale Verkehrsdrehscheibe im Herzen Europas und im Herzen der Stadt. Gleichzeitig stellen wir schon heute die Weichen, damit die Mobilität der Zukunft bequem, umweltfreundlich und nachhaltig auf der Schiene abgewickelt wird."
"Es macht uns stolz einen wesentlichen Beitrag zur Realisierung dieses zukunftsweisenden österreichischen Projektes geleistet und so das Stadtbild Wiens entscheidend mitgeprägt zu haben. Wir danken der ÖBB für ihr Vertrauen, denn langfriste Partnerschaften wie diese sind Basis unseres Erfolges. Der Zusatzauftrag für die Überdachung des Vorplatzes Nord-West bestätigt unsere gute und erfolgreiche Zusammenarbeit und stellt unsere Expertise unter Beweis", erklärt Matthias Unger, Sales and Business Development, Unger Steel Group.
Architekt Albert Wimmer: "Der Hauptbahnhof ist mehr als ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt und ein Impuls für die Stadtentwicklung, er ist eine Drehscheibe in einem europaoffenen Wien und durch seine Verbindung in alle Himmelsrichtungen ein Symbol für ein vereintes Europa. Das Rautendach, leistet dazu einen wichtigen Beitrag, da es mit seiner dynamischen Gestalt, seinem Rhythmus und Schweben quasi ein bauliches Synonym für die Welt- und Musikstadt Wien darstellt."
Perfekte Planung und Logistik
35 Experten der Unger Gruppe waren notwendig, um die ehrgeizigen architektonischen Vorgaben mit den bautechnischen Anforderungen in Einklang zu bringen. Durch umfassendes Know-how in sämtlichen Baubereichen, über 60jährige Erfahrung und Kompetenz im Stahlbau und dem Einsatz modernster Software, konnte das komplexe Projekt in einer logistischen Meisterleistung in der vorgegebenen Zeit termintreu umgesetzt werden.
Fertigstellung in zwei Bauphasen
Die Realisierung der gesamten Dachkonstruktion erfolgte in zwei Bauschnitten. In der ersten Bauphase (Mai 2011 bis Juli 2012) wurden bereits rund 60 Prozent des Stahlbaus, sowie der Dacheindeckung, der Untersicht und der Verglasung fertiggestellt. Damit waren die Piazzaüberdachung, acht Rauten und drei Einzelbahnsteigdächer finalisiert. Nach der Teileröffnung des Bahnhofs im Dezember 2012 fanden Passagiere zum ersten Mal unter dem einladenden, partiell transluzenten Dach, Schutz. Von August 2012 bis April 2014 wurden in der zweiten Bauphase die restlichen sechs Rauten und zwei Einzelbahnsteigdächer realisiert und konnten somit plangemäß an den Bauherrn übergeben werden. Im Dezember 2015 geht der Wiener Hauptbahnhof in Vollbetrieb und mehr als 145.000 Reisende täglich werden das beeindruckende Bild des Rautendaches mit seiner außergewöhnlichen Optik als ersten und letzten prägenden Eindruck der Bundeshauptstadt mitnehmen.
Folgeauftrag Überdachung Vorplatz Nord-West
Für Unger gibt es nach der gelungenen Fertigstellung nur eine kurze Pause: der Stahlbauexperte wurde zusätzlich mit der Überdachung des Vorplatzes Nord-West - also in Richtung Südtiroler Platz - betraut. Die Stahlbauarbeiten dafür beginnen im Juni 2014 am Areal. Die Unger-Spezialisten arbeiten bereits an der Planung der rund 473 Quadratmeter großen architektonisch ansprechenden Glas-Stahl-Überdachung des Vordaches Nord-West. In den nächsten Wochen erfolgt die Demontage des bestehenden provisorischen Schutzdaches, die Arbeiten an dem ca. 95 Tonnen schweren Stahlunterbaus starten im Juni 2014. Aufbauend auf einer rippenartigen beschichteten Stahlkonstruktion wird die Dachverglasung im Alu-Stahl-Rahmenprofilsystem durchgeführt. Die gesamte Konstruktion wirkt durch die Edelstahl-Glas-Ausbildung sehr elegant und öffnet damit den Vorplatz zum Hauptbahnhof am Südtiroler Platz.
Unter dem Flugdach finden Passagiere zukünftig bequeme Sitzmöglichkeiten vor, um auf ihre Busverbindung (13A, 69A) zu warten, oder wettergeschützt vom Südtirolerplatz zu den Aufzügen bzw. Stiegen zum Hauptbahnhof zu gelangen. Eine besondere Herausforderung stellt die Baustellenlogistik dar: Während der gesamten Bauarbeiten muss der Zugang zu den Liften, Stiegen und Bussen nahezu durchgehend gewährleistet sein.
Partnerschaftliche Zusammenarbeit
Als internationales Familienunternehmen mit Handschlagqualität punktet Unger durch kurze Entscheidungswege, Verlässlichkeit, Termintreue, branchen- und länderübergreifendes Know-how und individuelle Lösungen. Der Spezialist im konstruktiven sowie architektonischen Stahlbau und Generalunternehmer bietet sämtliche Leistungen, von der Planung bis zur schlüsselfertigen Übergabe, unter einem Dach.
Wien Hauptbahnhof: Eines der grössten Infrastrukturprojekte Österreichs
Der neue Wiener Hauptbahnhof ist eines der größten Infrastruktur-Projekte des Landes. Das Bahnhofsgebäude Wien Hauptbahnhof wird im Herbst 2014 eröffnen. Ab dem kommenden Fahrplanwechsel im Dezember werden die ersten Fernverkehrszüge am Wiener Hauptbahnhof halten, Ende 2015 wird die gesamte Schienen-Infrastruktur fertig gebaut und der Bahnhof als internationale Verkehrsdrehscheibe voll funktionstüchtig sein.
Zahlen und Fakten
Rautendach und Vordach Süd: Bauzeit: 2011-2014
Montage: 1. 6. 2011 bis 28. 3. 2014 (in Etappen) 14 Rauten gesamt 19.200 m2
5 Einzelbahnsteigdächer gesamt 10.200 m2 Piazzaüberdachung: 5.900 m2 Tonnage: 7.000 Tonnen
Preise & Auszeichnungen
Rautendach. Österreichischer Stahlbaupreis 2013 SOLID-BauTechPreis 2012
Überdachung Vorplatz Nord-West
Bauzeit: Sommer 2014 Fläche: 473 m2 Tonnage: 95 Tonnen
Die Unger Steel Group zählt als österreichische Unternehmensgruppe in der ausführenden Bauindustrie zu den führenden und international erfolgreichsten Industriebetrieben Europas. Neben der strategischen Zentrale in Österreich bieten rund 20 eigene Niederlassungen in Zentral- und Osteuropa sowie im Mittleren Osten regionalen Zugang zu sämtlichen Leistungen der Unger Gruppe. Unger bietet seinen Kunden Komplettlösungen aus einer Hand - maßgeschneidert und attraktiv - im Stahlbau, der Generalunternehmung als auch im Real Estate. Die Gesamtkapazität innerhalb der Gruppe beträgt 70.000 Tonnen jährlich, die Produktionsfläche in der Zentrale Oberwart umfasst 30.000 m2, die Produktionsfläche in der 2. Produktionsstätte Sharjah in den Vereinigten Arabischen Emiraten 32.500 m2. Das 1952 gegründete Unternehmen im Familienbesitz verfügt über eine erstklassige Bonität. Im Geschäftsjahr 2013 erwirtschaftete die Gruppe mit rund 1.200 Mitarbeitern einen Umsatz von 207 Millionen Euro. Europaweit ist die Unger Steel Group die Nummer eins im Stahlbau.
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Luisa Benning (Sonntag, 22 Januar 2017 03:37)
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