Das Forschungs- und Beratungsunternehmen Ecoplan hat im Auftrag des Bundesamts für Verkehr (BAV) das Bestellverfahren im regionalen Personenverkehr (RPV) analysiert. In diesem Verfahren legen Bund und Kantone mit den Transportunternehmen fest, welches Bahn-, Bus-, Seilbahn- und Schiffangebot zu welchen Kosten bestellt wird. Bund und Kantone übernehmen die nicht durch Einnahmen gedeckten Kosten dieser Grunderschliessung. Das BAV hat den Ecoplan-Bericht heute veröffentlicht. Die Erkenntnisse daraus werden in die geplante Reform des RPV-Bestellverfahrens einfliessen.
Bahnhof Wil SG Foto: Marcel Manhart
Für den Bericht führte Ecoplan eine Umfrage bei den im RPV tätigen Transportunternehmen, sämtlichen Kantonen sowie den Fachspezialisten des Bundes durch. Zudem analysierte das Unternehmen die Kennzahlen, welche das BAV zum RPV erhebt. Ecoplan kommt zum Schluss, dass sich das heutige Bestellverfahren im RPV aus Sicht der Akteure grundsätzlich bewährt hat. Die Leistungserbringung hat sich in den letzten Jahren weiter verbessert und ist effizienter geworden.
Die Transportunternehmen sehen vor allem beim grossen Aufwand im Bestellverfahren Handlungsbedarf. Die Besteller, Bund und Kantone, wünschen sich eine weitere Steigerung von Transparenz und Effizienz bei den Leistungserbringern. Der Bericht kommt weiter zum Schluss, dass die Angebotswünsche der Kantone und die vorhandenen finanziellen Mittel verschiedentlich nicht im Gleichgewicht sind. Auch kann die Finanzierung der jeweiligen RPV-Angebote oft erst zu einem relativ späten Zeitpunkt verbindlich geregelt werden.
Die Erkenntnisse der Studie fliessen in die geplante Reform des RPV-Bestellverfahrens ein. Das BAV wird zu Handen von Departement und Bundesrat entsprechende Reformvorschläge erarbeiten. Geplant ist, dass der Bundesrat 2016 eine Vorlage dazu in die Vernehmlassung geben wird.
Kommentar schreiben