Das wachsende Angebot des Personen- und Güterverkehrs beansprucht das Bahnnetz zunehmend. Um langfristig die Kosten zu senken, steigern die Bahnunternehmen ihre Leistungen im Unterhalt und führen ihn effizient aus. Das Eidgenössische Parlament berät diesen Herbst über den Zahlungsrahmen für die Bahninfrastruktur für die Jahre 2017 bis 2020. Die ÖV-Branche unterstützt diese Vorlage.
ÖV-Branche will mit effizienten, präventiven Eingriffen die Lebensdauer der Infrastruktur verlängern und die Unterhaltsarbeiten produktiver ausführen Foto: Marcel Manhart
Damit die Reisenden auch in Zukunft auf eine zuverlässige Bahninfrastruktur zählen können, stehen die Infrastrukturbetreiberinnen vor einer grossen Herausforderung: Bei beschränktem Budget ist ein gewachsenes, stärker beanspruchtes Netz intensiver zu unterhalten. Ausserdem wurde der Ausbau über viele Jahre stärker gewichtet als der Unterhalt. Es wird noch einige Jahre dauern, bis der Rückstand beim Unterhalt wettgemacht ist. Die Sicherheit ist auf dem gesamten schweizerischen Bahnnetz gewährleistet, wie die jährlichen Netzzustandsberichte der Bahnen zeigen. An der heutigen Medienkonferenz haben Vertreter von VöV, RhB und SBB erläutert, wie sie mit mehr effizienten, präventiven Eingriffen die Lebensdauer der Infrastruktur verlängern und die Unterhaltsarbeiten produktiver ausführen wollen.
Beispielsweise sind zusätzliche Leistungen im präventiven, vorbeugenden Unterhalt notwendig, wie das Stopfen des Schotterbetts und das Schleifen der Schienen. Dieser Effort ist möglich, weil der Bund zwischen 2017 und 2020 den Infrastrukturbetreiberinnen für Betrieb, Unterhalt und Erneuerung des Netzes insgesamt 13,2 Milliarden Franken zur Verfügung stellen will. Insgesamt wird den Bahnen eine Erhöhung der Beiträge um 15 Prozent gewährt. Das Parlament wird im Herbst mit der Beratung des Zahlungsrahmens beginnen. Die öV-Branche unterstützt diese Vorlage.
Die Bahnunternehmen ihrerseits verpflichten sich, die Unterhaltsarbeiten effizienter zu planen und auszuführen. So führt die SBB die Arbeiten bislang vor allem nachts aus, damit die Züge tagsüber ungehindert verkehren können. Anstelle dieser längeren und teureren Nachtvariante sollen die Strecken in Zukunft öfter tagsüber gesperrt werden, dies in Abhängigkeit von der Bedeutung der Strecke. Dieses Vorgehen ermöglicht gezieltere, besser koordinierte und weniger kostspielige Arbeitseinsätze. Für die Dauer der Unterbrüche stellt die SBB den Reisenden möglichst gleichwertige Ersatzangebote zur Verfügung, über die sie frühzeitig informiert werden.
Die RhB hat als Gebirgsbahn auch in den kommenden Jahren einen erhöhten Instandsetzungsbedarf bei den zahlreichen über hundertjährigen Brücken, Tunnel und Galerien. Durch die Entwicklung von standardisierten Baumethoden können die Qualität der Arbeiten verbessert, die Kosten langfristig gesenkt und die Sicherheit erhöht werden. Mit präventivem Schienenschleifen und vermehrter Schotterreinigung wird im Gleisunterhalt die Lebenserwartung dieser Infrastrukturanlagen weiter optimiert und die Verfügbarkeit verbessert werden.
Die Branche pflegt eine intensive Zusammenarbeit und nutzt gemeinsame Analyseinstrumente. So lässt sich der Unterhaltsbedarf beurteilen, womit sich etwa bei der Materialbeschaffung und -miete Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit ergeben.
Leistungsvereinbarung 2017–2020.
Der vom Bundesrat festgelegte Zahlungsrahmen für die Finanzierung des Betriebs und Substanzerhalts der Eisenbahninfrastruktur 2017-2020 beträgt insgesamt 13,2 Milliarden Franken. Der
Zahlungsrahmen muss vom Parlament verabschiedet werden. Als Erstrat wird sich der Ständerat in der Herbstsession damit befassen.
Die Branche des öffentlichen Verkehrs weiss um die wachsende Belastung und den Rückstand im Unterhalt des Bahnnetzes. Deshalb unterstützt sie den Antrag des Bundesrates.
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