Nach dem unbefriedigenden Geschäftsjahr 2015 kann die Deutsche Bahn im ersten Halbjahr 2016 wieder mit positiveren Zahlen aufwarten. Das operative Ergebnis (EBIT bereinigt) erhöhte sich um 117 Millionen Euro oder 13,1 Prozent auf 1,007 Milliarden Euro. Der Umsatz der Deutschen Bahn wuchs gegenüber dem Vorjahreszeitraum leicht um 0,2 Prozent auf 20,03 Milliarden Euro. Im Schienenpersonenfernverkehr der Deutschen Bahn erhöhten sich die Fahrgastzahlen im gleichen Zeitraum um 6,4 Millionen auf den Rekordwert von 66,7 Millionen (+10,6 Prozent).
DB: Leichtes Umsatzplus im ersten Halbjahr Foto: Marcel Manhart
„Ein Jahr nachdem wir einen weitreichenden Umbau unseres Konzerns gestartet haben, können wir heute erfreulicherweise feststellen, dass sich die ersten wirtschaftlichen Erfolge einstellen“, sagte der DB-Vorstandsvorsitzende Dr. Rüdiger Grube.
Nach den Anschlägen von Würzburg und Ansbach sowie dem Amoklauf von München will die DB noch stärker als bisher in den Ausbau der Sicherheit investieren. „Wir planen, in den nächsten Jahren bei der DB Sicherheit zusätzlich mehrere hundert Mitarbeiter einzustellen sowie deren Ausbildung und Qualifizierung zu verbessern“, sagte Grube weiter. Die Sicherheitskräfte sollen in Zügen und Bahnhöfen eingesetzt werden und die Arbeit der Bundespolizei unterstützen. Schon heute sind rund 3.700 Sicherheitskräfte der Bahn und rund 5.000 Beamte der Bundespolizei im Einsatz. Zur besseren Abwehr möglicher Terroranschläge hatte die DB zusammen mit dem Bundesinnenministerium im vergangenen Jahr einen weiteren Ausbau der Videoüberwachung beschlossen und 85 Millionen Euro Investitionsmittel für die kommenden Jahre bereitgestellt.
Vorrangiges Ziel des Vorstands bleibt es, die Qualität bei Produkten und Dienstleistungen zu verbessern. Obwohl der Wettbewerb in allen Geschäftsfeldern der DB weiter zunehme und der Preiskampf ebenfalls härter werde, so Grube, liege das operative Ergebnis über dem Vorjahr: „Wir sind daher zuversichtlich, dass wir für das Geschäftsjahr 2016 unsere ökonomischen Ziele erreichen werden.“
Der DB-Vorstandsvorsitzende wies darauf hin, „dass wir mit unserem Programm ‚Zukunft Bahn‘ für unsere Kunden die ersten spürbaren Verbesserungen erreicht haben.“ Dies gelte für die vier Kernthemen Pünktlichkeit, Reisenden-Information, Fahrzeug- und Bahnhofsqualität. So konnte in Sachen Pünktlichkeit beispielsweise an den wichtigsten Knotenbahnhöfen die Planmäßigkeit der Abfahrt deutlich erhöht werden, etwa in Köln, Leipzig und Stuttgart um mehr als 15 Prozentpunkte. Dies wirke sich zunehmend positiv auf die Gesamtpünktlichkeit aus.
Finanzvorstand Dr. Richard Lutz: „Wir investieren in Qualität, um mit besseren Produkten wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Auf diese Weise gewährleisten wir, dass wir am Kapitalmarkt ein verlässlicher Partner bleiben.“
Der Fahrgastrekord im Fernverkehr lässt sich unter anderem auf Angebotserweiterungen in Verbindung mit der im Dezember 2015 eröffneten Neubaustrecke VDE 8.2 Erfurt-Halle/Leipzig zurückführen. Auch die Aktions-Sparpreise haben zum Fahrgastzuwachs beigetragen. Aufgrund verlorener Ausschreibungen ging die Verkehrsleistung im Schienenverkehr von DB Regio im ersten Halbjahr um 3,3 Prozent zurück. Die Güterverkehrssparte DB Cargo wird derzeit neu ausgerichtet. Ihre Verkehrsleistung nahm um 2,2 Prozent ab.
Weiterhin positiv entwickelt sich die internationale Tochter DB Arriva. So erhöhten sich die Fahrgastzahlen bei Arriva im ersten Halbjahr 2016 um 4,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, nicht zuletzt aufgrund des gewonnenen Verkehrsvertrages „Northern Rail“ in Großbritannien, der zum 1. April übernommen wurde. Insgesamt sind von Januar bis Juni mehr als
854 Millionen Fahrgäste in 14 europäischen Ländern mit DB Arriva unterwegs gewesen.
Der Verkehr auf dem Schienennetz in Deutschland stieg um 2,6 Prozent auf 531,4 (517,9) Millionen Trassenkilometer. Der Anteil der konzernexternen Bahnen erhöhte sich auf 29,8 (27,3) Prozent. Das beweist: Der Wettbewerb auf der Schiene funktioniert.
DB Schenker bietet ein überwiegend positives Bild. Beim Landverkehr per Lkw gab es einen geringfügigen Rückgang der Sendungen um 0,3 Prozent. Die Luftfracht legte um 0,9 Prozent zu. Ein Plus von 2,4 Prozent verzeichnete die Seefracht. Die Kontraktlogistik hat mit einem Umsatzplus von 7,8 Prozent wiederum einen Sprung nach vorn gemacht.
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