Er ist wieder da: Der Steinlöwe, das unter Denkmalschutz stehende Wahrzeichen des alten Südbahnhofs, ist am 29. September 2014 in den Wiener Hauptbahnhof zurückgekehrt. Mit besonders grosser Vorsicht wurde der allseits beliebte und markante Blickfang in die Eingangshalle gebracht und auf seinem 1,2 Meter hohen Sockel befestigt.
Der Löwe am Wiener Hauptbahnhof Foto: ÖBB
Der steinerne Löwe wiegt exakt eine Tonne, ist mit Sockel drei Meter hoch und wirft von seinem neuen Zuhause ein beschützendes Auge auf die Fahrgäste. Das Gesamtgewicht der Konstruktion beträgt 7,5 Tonnen. Gute Nachrichten also für Freunde, Verliebte, Gruppenreisende und Schulklassen: Schon mit der Eröffnung des Wiener Hauptbahnhofs am 10. Oktober gibt es wieder den seit Jahrzehnten eingeübten Treffpunkt „beim Löwen“.
ÖBB: Bahn der Zukunft ehrt historisches Erbe
Seit 140 Jahren grüßt der Markuslöwe die Fahrgäste: Als Symbol für die über Laibach und Triest nach Venedig fahrenden Züge wurden die venezianischen Markuslöwen im Jahr 1874 am Bahnhofsgebäude – damals noch an Erkern und Fassade –angebracht.
Von den insgesamt acht Kalkstein-Skulpturen sind heute nur noch zwei Exemplare übrig: Ein Löwe steht südlich von Wien im Schlosspark von Laxenburg, der Zweite stand bis zum Abriss des 3. Südbahnhofes im Jahr 2009 in dessen Kassenhalle. Während der fünfjährigen Bauzeit des Wiener Hauptbahnhofs hat er sich zum „Winterschlaf“ zurückgezogen und diese Zeit für eine Beauty-Kur genützt. Nun steht der Löwe im bereits vierten Bahnhof – und doch am selben Ort.
Wie der „Herr“, so … der Löwe
Die ÖBB gestalten mit dem Bau moderner Bahnhöfe die Mobilität der Zukunft und berücksichtigen auch die Historie: So wie nun der Markuslöwe zurück gekehrt ist, ist auch die Sissi-Statue am Wiener Westbahnhof – dem Anfangspunkt der ehemaligen Kaiserin Elisabeth-Bahn – nach der Renovierung des Bahnhofs im Jahr 2011 wieder aufgestellt worden. Sie befindet sich zwischen den Bahnsteigen und den Liften, die hinab zur U-Bahn führen. Zwei Jahre lang – zwischen 2009 und 2011 – haben sich der Markuslöwe und Kaiserin Sissi von der Öffentlichkeit unbeobachtet gemeinsam die Zeit vertrieben.
Vom Markuslöwen zum Markusplatz
Vom Wiener Hauptbahnhof fahren – passend zum Markuslöwen – ab 14. Dezember 2014 wieder die Fernzüge nach Venedig. täglich ideale Bahnverbindungen nach Italien zu günstigen Preisen an. Für Schulgruppen ab 15 Schüler (bis 19 Jahre) gibt es Sonderpreise auf Sparschienen-Niveau. Vom Treffpunkt „geflügelter Markuslöwe“ geht es zukünftig für die Schüler also besonders günstig vom neuen Hauptbahnhof Wien nach Bella Italia. Jährlich nutzen bereits über 300.000 Kunden die ÖBB-Anbindungen in die venezianische Lagunenstadt.
Löwe mit Lasertechnik
Doch bevor der ein Tonnen schwere, venezianische Löwe heute wieder an seinen neuen Platz kam, ist er komplett gereinigt und restauriert worden. Die ÖBB haben ihm – gerade wegen seines fortgeschrittenen Alters - modernste Technik angedeihen lassen: Ohne Berührung der sensiblen Steinoberfläche wurden Schmutzablagerungen und schwarze Krusten mit genau abgestimmter, pulsierender Lasertechnik entfernt, um die historisch bearbeiteten Oberflächen nicht zu verletzen. Der Markuslöwe ist ein Zeitdokument, das unter Denkmalschutz steht.
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