Aktuelles in Kürze

Rhätische Bahn trägt den Anliegen der Regionen Rechnung (Fr, 23 Feb 2024)
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Ab dem 28. März 2024 fahren die Züge wieder durchgehend von Zürich nach Stuttgart (Wed, 21 Feb 2024)
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Die Entwicklung des österreichischen Bahnnetzes in den nächsten 20 Jahren (Fri, 26 Jan 2024)
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Lokführermangel zwingt die Rhätische Bahn zu Fahrplananpassungen (Thu, 25 Jan 2024)
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Rekordjahr und Lokpersonalmangel: Ein Wechselbad der Gefühle für die Rhätische Bahn (Tue, 12 Dec 2023)
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Umbau Zürich Wipkingen: Fahrplanänderungen auch für den Fernverkehr (Sun, 10 Dec 2023)
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SBB Fahrplan 2024: Direkter und komfortabler in Tourismusgebiete reisen (Mon, 27 Nov 2023)
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BLS verbindet Eishockey-Clubs und -Fans (Sat, 11 Nov 2023)
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ZVV Bonus: Markttest für ein dynamisches Bonusmodell für Gelegenheitsreisende (Tue, 07 Nov 2023)
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Bauarbeiten und Fahrplanänderungen zwischen Buchs SG und Sargans (Thu, 02 Nov 2023)
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Rhätische Bahn: Erfolgreicher Projektwettbewerb «Kunstbauten Äuli – Dalvazza» (Tue, 31 Oct 2023)
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Wohnzimmergefühl bei 300 km/h: erster ICE mit neuem Innendesign jetzt auf der Schiene (Mon, 23 Oct 2023)
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Pünktlicher Abschluss der achtmonatigen Totalsperre zwischen Buchs SG und Altstätten SG (Mon, 16 Oct 2023)
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Wiederaufnahme des direkten Zugverkehrs von Zürich nach Stuttgart verschiebt sich auf 24. November 2023 (Wed, 11 Oct 2023)
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Endspurt bei der achtmonatigen Totalsperre im St. Galler Rheintal (Thu, 28 Sep 2023)
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90 Güterzüge pro Tag verkehren ab 23. August durch Gotthard-Basistunnel (Fri, 18 Aug 2023)
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Reparatur von Gotthard-Basistunnel wird mehrere Monate dauern (Wed, 16 Aug 2023)
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Halbzeit bei der achtmonatigen Totalsperre im St. Galler Rheintal (Tue, 11 Jul 2023)
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BERNMOBIL/RBS: Bahnersatz zwischen Worb Dorf – Gümligen Bahnhof und Worb Dorf – Boll-Utzigen vom 18. bis 20. April 2024 (Do, 28 Mär 2024)
 An der Haltestelle Worb Dorf wird die Sicherungsanlage ersetzt. Vom 18. bis und mit 20. April 2024 fahren deshalb zwischen Worb Dorf und ... Der Artikel BERNMOBIL/RBS: Bahnersatz zwischen Worb Dorf – Gümligen Bahnhof und Worb Dorf – Boll-Utzigen vom 18. bis 20. April 2024 erschien zuerst auf Bahnonline.ch.
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Kanton Solothurn und SBB entwickeln Mobilität und Logistik integriert weiter (Thu, 28 Mar 2024)
Am 28. März 2024 haben Regierungsrätin Sandra Kolly und SBB CEO Vincent Ducrot die Gesamtperspektive Solothurn unterzeichnet. Der Artikel Kanton Solothurn und SBB entwickeln Mobilität und Logistik integriert weiter erschien zuerst auf Bahnonline.ch.
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Gotthardbahnmodell kehrt ins Verkehrshaus zurück [aktualisiert] (Thu, 28 Mar 2024)
Die sicher in einer Holzkiste verpackte H0-Gottardbahnanlage aus dem Verkehrshaus wurde nach der Zwischenlagerung in Bleienbach, in einer ... Der Artikel Gotthardbahnmodell kehrt ins Verkehrshaus zurück [aktualisiert] erschien zuerst auf Bahnonline.ch.
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ZVV-Nachtnetz über Ostern 2024 durchgehend in Betrieb (Thu, 28 Mar 2024)
Nachtschwärmerinnen und Nachtschwärmer können im Zürcher Verkehrsverbund über die Osterfeiertage 2024 durchgehend auf eine sichere ... Der Artikel ZVV-Nachtnetz über Ostern 2024 durchgehend in Betrieb erschien zuerst auf Bahnonline.ch.
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Thurbo: Streckenunterbruch Kreuzlingen – Konstanz an mehreren Daten zwischen Februar und April 2024 [aktualisiert] (Thu, 28 Mar 2024)
Unterbruch S14/RE Kreuzlingen – Konstanz, jeweils von 21:50 Uhr bis 2:00 Uhr, an nachfolgenden Daten: Der Artikel Thurbo: Streckenunterbruch Kreuzlingen – Konstanz an mehreren Daten zwischen Februar und April 2024 [aktualisiert] erschien zuerst auf Bahnonline.ch.
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Generalversammlung der Rhätischen Bahn in Landquart mit guten News

Die 126. ordentliche Generalversammlung der Rhätischen Bahn (RhB) am Freitag, 06. Juni 2014 im Forum im Ried in Landquart stand ganz im Zeichen des Jubiläums «125 Jahre RhB». Verwaltungsratspräsident Stefan Engler würdigte die Leistung der Bahnpioniere, welche mit dem Bau der ersten Teilstrecke von Landquart nach Klosters das heutige 384 Kilometer lange Streckennetz begründeten. Durch den Einbezug von Lernenden in die GV betonte er gleichzeitig den Wunsch, das Erbe der Pioniere in jugendlicher Frische zu bewahren und zu erneuern. RhB-Direktor Hans Amacker gab einen Einblick in das laufende Geschäftsjahr und erläuterte den Angebotsausbau «Retica 30» ab Mitte Juni 2014. Regierungspräsident Dr. Mario Cavigelli überbrachte der Jubilarin die Glückwünsche der Regierung und unterstrich ihre wirtschaftliche und touristische Bedeutung für den Kanton.

Die RhB geht mit jugendlicher Frische in die Zukunft                                             Foto: Marcel Manhart

 

 

«Es wird die Zeit kommen, in der wir verantwortlich sind…»

 

Vor den sehr zahlreich erschienenen Aktionärinnen und Aktionären würdigte Verwaltungsrats-präsident Stefan Engler die herausragende Leistung der Bahnpioniere. Er bedankte sich aber auch bei den über 1 400 jetzigen Mitarbeitenden und ihren rund 20 000 Vorgängerinnen und Vorgängern, welche in den vergangenen 125 Jahren die RhB zu der grössten Alpenbahn der Schweiz gemacht haben. Sieben Lernende, welche von Stefan Engler dazu eingeladen worden waren, ihre Visionen und Wünsche für die Zukunft der RhB zu formulieren, lockerten den Ablauf der Generalversammlung auf und sorgten für das eine oder andere Schmunzeln unter den Anwesenden.

 

 

Retica 30: Zürich und Graubünden rücken symbolisch näher zusammen

 

RhB-Direktor Hans Amacker präsentierte der Generalversammlung die Angebotsverbesserung von und nach Zürich: Ab 15. Juni 2014 baut die SBB die Verbindungen zwischen Zürich und Chur aus. Die InterCity-Züge, die zur vollen Stunde in Zürich und zur halben Stunde in Chur abfahren, verkehren neu im Zweistundentakt statt nur zu den Hauptverkehrszeiten. Die RhB sorgt für Anschlussverbindungen zwischen Landquart und St. Moritz (via Vereina – Zernez) sowie zwischen Landquart und Davos (mit Umsteigen in Klosters). Mit dieser Angebotsverbesserung werden die Tourismusdestinationen St. Moritz und Davos noch besser an das Fernverkehrsnetz der Schweiz angebunden.

 

 

Offizieller Festakt zu «125 Jahre Rhätische Bahn»

 

Zum Jubiläum Besuch der Bundesrätin Doris Leuthard…

 

Anschliessend an die 126. ordentliche Generalversammlung im Forum im Ried fand in den Hallen der RhB-Hauptwerkstätte in Landquart der eigentliche Festakt zu «125 Jahre Rhätische Bahn» statt. Gäste aus Politik und Wirtschaft fanden sich ein, unter ihnen auch die Vorsteherin des Eidgenössischen Departementes für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK, Bundesrätin Doris Leuthard. In ihrer Festansprache überbrachte sie die Grüsse und Glückwünsche des Bundesrates. Die Verkehrsministerin lobte die Rhätische Bahn für den Pioniergeist ihrer Begründer, welcher massgeblich zur Entwicklung des Kantons Graubünden beigetragen habe. Mit Blick auf die heutige moderne RhB stellte sie fest, dass es gute Gründe gebe, stolz auf die Jubilarin sein. Durch 114 Tunnels und über 582 Brücken hinweg verbinde sie Menschen, mache Kultur und Geschichte erlebbar, und mit der im Jahre 2008 verliehenen Auszeichnung der Albula- und Berninalinie als UNESCO Welterbe verfüge sie über weltweite Ausstrahlung. Doris Leuthard meinte denn auch: «Die RhB ist Bahn-Kultur, Kultur-Bahn und Kult-Bahn» und wünschte der Geschäftsleitung und den Mitarbeitenden, dass sie die RhB mit dem «feu sacré» der Pioniere in die Bahn-Zukunft führen.

 

 

…und ein Elefant

 

Als Teil der Feierlichkeiten führte das Bündner Kulturensemble Origen das Stück «Elefant » auf, welches eigens für das 125-Jahr-Jubiläum der RhB komponiert worden ist. Es thematisiert die beschwerliche Reise des Elefanten Abul Abbas – ein Geschenk des Kalifen von Bagdad an Kaiser Karl den Grossen – von Bagdad nach Aachen.

 

Weitere Aufführungen finden am Samstag, 7. Juni und am Sonntag, 8. Juni, jeweils um 18.30 Uhr, statt. Informationen und Tickets sind erhältlich unter www.origen.ch.

 

Retica30 - Fahrplan ab 15. Juni 2014
Retica30_GR-ZH_2014.pdf
Adobe Acrobat Dokument 2.3 MB

 

 

 

 

Die Rede von Bundesrätin Doris Leuthard

 

Sehr geehrter Herr Verwaltungsratspräsident,
Sehr geehrter Herr Direktor,
Sehr geehrter Herr Regierungsrat,
Sehr geehrte Damen und Herren aus Politik und Wirtschaft,


Cari ospiti,


è per me un grande onore essere qui oggi a porgere i saluti e gli auguri del Consiglio federale per il 125° anniversario della Ferrovia retica.


Il ricco programma delle vostre celebrazioni testimonia l’importanza della Ferrovia retica e mostra quanto sia radicata, soprattutto nei Grigioni.
I festeggiamenti sono pertanto più che giustificati.


Grandi persone hanno fatto grandi cose, nonostante condizioni avverse.
Hanno costruito ponti e gallerie, sfidando le montagne.
Hanno instaurato un legame tra diversi popoli e culture.
Hanno saputo combinare la serietà svizzero tedesca, la varietà romancia e la leggerezza dell’italianità.


Cur che Vus avais inizià la construcziun da la Viafier retica avant 125 onns, avais Vus contribuì decisivamain al svilup d’ina regiun, a la coesiun da la Svizra e cun quai a l’avegnir da las generaziuns suandantas.


Bis Mitte des vorletzten Jahrhunderts erreichte die Bahn von St. Gallen her Landquart und Chur. Die Weiterreise in die Bündner Täler musste mit Ross und Wagen oder mühselig zu Fuss angetreten werden. 1889 war es dann aber so weit: Die Strecke von Landquart nach Klosters wurde erschlossen.


Im Jahr darauf konnte man auch Davos per Bahn erreichen. Nach und nach folgten weitere Abschnitte – so die Albulabahn, die Berninalinie, die Strecken in die Surselva und ins Engadin und die Verbindung nach Arosa. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs fand der Ausbau vorerst eine Ende. Erst 1999 kam mit dem Vereinatunnel wieder eine Strecke dazu.


Heute dürfen wir alle stolz sein auf die RhB.


Nicht nur wegen dem Wagemut unserer Vorfahren oder weil ein wichtiger Teil der RhB seit 2008 zum UNESCO-Welterbe gehört.


Ich bin stolz auf die RhB,
• weil sie durch 114 Tunnels und über 582 Brücken hinweg die Menschen verbindet – in den Tälern und über die Grenzen hinweg, und der Bevölkerung in diesen Landesteilen eine gute Versorgung, Handel und wirtschaftliche Entwicklung ermöglicht,
• weil sie Kultur und Geschichte erlebbar macht – sei es mit einer Fahrt zur Viamala-Schlucht nach Thusis, zum Kirchner-Museum nach Davos oder nach Chur, in die älteste Stadt der Schweiz,
• weil sie mit dem Glacier-Express bzw. Bernina-Express und der Fahrt durch die Ruinaulta - dem Grand Canyon der Schweiz - spektakuläre Natur sichtbar macht oder auch den Besuch des Nationalparks im Unterengadin ermöglicht, touristische Highlights unseres Landes von Weltruf.


Kurz: Die RhB ist Bahn-Kultur, Kultur-Bahn und Kult-Bahn!


Der öffentliche Verkehr geniesst in unserem Land einen hohen Stellenwert. Die RhB ist Teil davon. Sie ist daher nicht nur Transportmittel, sie ist selber Attraktion, sie zieht auch Touristen an, denn viele Menschen sind von der Gebirgsbahn fasziniert.
Die RhB selber ist schon eine Reise wert, ein Ereignis. So stelle ich immer wieder fest, dass in RhB-Zügen mehr miteinander geredet wird als anderswo, wo jeder in sein Smartphone schaut.

 

Wir profitieren in der Schweiz vom dichtesten Bahnnetz der Welt.

Wir haben eines der wohl pünktlichsten öV-Systeme der Welt.

Fünf Minuten Verzögerung gibt bei uns schon dicke Schlagzeilen.

Wir sind – neben Japan – das Land mit den meisten Bahnreisenden.

Und auch bei den Investitionen in die Bahn gehören wir zur Spitzengruppe.

 

Dass wir mit dieser Strategie langfristig richtig liegen, dafür ist auch die RhB ein Beleg:
• Sie zeigt, wie man mit dem täglichen Auf- und Ab im Leben zurechtkommt – als Gebirgsbahn mit zum Teil bis zu siebzig Promille Steigung!
• Sie hat in den vergangenen 125 Jahren bewiesen, dass man auch erfolgreich wirtschaften kann, wenn es bergauf und bergab geht,
• und das sogar mit 100% Bündner Wasserkraft!
Der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung bauen auf diesen Errungenschaften auf und wollen auf den Gleisen des Erfolges weiter fahren. Dazu haben Sie die „Marschroute 2020“ festgelegt.


Dafür wünsche ich Ihnen viel Elan und gute Ideen.


Als Miteignerin (43,2% Aktienanteil Bund) bin ich froh, wenn es Ihnen gut geht und Sie der öffentlichen Hand nicht über Gebühr auf der Tasche liegen.


Denn die künftigen grossen Herausforderungen des Schienenverkehrs Schweiz werden auch die Herausforderungen der RhB sein:
• die schwierige Lage im Güterverkehr,
• die steigenden Mobilitätsbedürfnisse der Menschen,
• der Wunsch nach möglichst tiefen Billett-Preisen, und das bei steigenden Unterhaltskosten,
• die Verpflichtung zur Koordination mit allen anderen Akteuren im schweizerischen ÖV,
• Linien mit tiefem Kostendeckungsgrad, die halt auch zum Service au public gehören.

 

Bei der RhB kommen noch die Wetterverhältnisse in den Bergen hinzu oder die Folgen des Klimawandels. Das alles gilt es zu bewältigen.

 

Das zeigt:
• Es gibt nicht DEN Schienenverkehr und DIE RhB.
• Es gibt nicht DEN Bund und DIE Kantone.
• Es gibt nicht DIE Schweiz und DIE Anderen.

 

Es braucht alle – die Kombination, das Zusammenspiel, ein optimales Miteinander!
Das zeigt auch der Umstand, dass es ein Flachländer war, der Ende des 19. Jahrhunderts den Anstoss für den Bahnbau in Graubünden gab – Willem-Jan Holsboer, Seefahrer, Holländer, Aargauer. 1)

 

1) Willem-Jan Holsboer, geboren in Zutphen; gestorben in Schinznachbad


Und wie die RhB mit ihrer „Marschroute 2020“ die Weichen für die Zukunft gestellt hat, so hat der Bund dasselbe mit FABI gemacht. Mit FABI haben wir Ausbau und Finanzierung der Bahninfrastruktur auf eine sichere Basis gestellt – quasi auf ein stabiles Schotterbett. Mit FABI erhält Graubünden den Halbstundentakt der SBB von Zürich nach Chur und auf den RhB-Strecken Landquart-Davos und Chur-St.Moritz sowie einen Ausbau des SBB-Angebotes im Rheintal. Ebenfalls gesichert werden die Beiträge an die RhB zum Erhalt ihrer Leistungsfähigkeit.


Ich danke den Bürgerinnen und Bürgern im Kanton Graubünden für die Unterstützung zu FABI mit 64,6% Ja-Stimmen am vergangenen 9. Februar.


Ein Blick auf die heutige Verkehrsnutzung und auf die Prognosen zeigt, dass unseren Verkehrssystemen eine intensive Zukunft bevorsteht. Die Bevölkerung will schnell, sicher und bequem von A nach B. Mit welchem Verkehrsmitteln ist ihr weniger wichtig. Auf diese Zukunft bereiten wir uns im UVEK vor:
• mit einem Fonds für den Betrieb, Unterhalt und Ausbau des Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrs (NAF), analog zu FABI,
• mit verbesserten Bedingungen für den Schienengüterverkehr in der Fläche,
• mit einer besseren Koordination zwischen den Verkehrsträgern und der Raumplanung,
• und mit einer besseren Nutzung der bestehenden Infrastrukturkosten – vor allem in Stosszeiten.


Politische Leitplanken und unternehmerische Vorgaben sind wichtig.
Dann fährt die Bahn weiterhin pünktlich und sicher. Aber das genügt nicht.

 

Es braucht Menschen, es braucht persönliches Engagement.
Das ist bei Ihnen gut zu spüren und dafür möchte ich mich bedanken.
Ihre Mitarbeitenden stehen voll und ganz hinter der RhB.
Sie sind mit Begeisterung dabei.

 

Das merkt man etwa dann, wenn Flugkapitän2) Daniel Hauser nebenbei noch als Lokführer arbeitet – aus lauter Begeisterung.

 

2) Daniel Hauser, Edelweiss Air und RhB-Lokomotivführer


Das merkt man, wenn Lokführerin Vera Rudolf auf einem ausländischen TV-Sender 3) begeistert von den landschaftlichen Schönheiten der hochalpinen Bahn schwärmt.

 

3) Arte TV


Geben Sie diese Begeisterung auch an Ihre Gäste weiter.
Ich gratuliere den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.


Ich bin überzeugt: So lange das „feu sacré“ der Bahnverantwortlichen, der Mitarbeitenden und der RhB-Fans brennt, geht der Bahn der Pfuus nicht aus.


Viva la grischa !

 

 

 

 

Festansprache Stefan Engler, Präsident des Verwaltungsrates

 

 

Bahn als Schrittmacherin des Fortschritts

 

Gute Ideen erscheinen im Nachhinein immer wie selbstverständlich. Die Idee einer Bündner Gebirgsbahn erscheint heute noch wundervoll. Weil die Rhätische Bahn die Schönheit der Landschaft, die Kraft der Technik und das Verbindende von Gedanken miteinander vereint.

 

Wenn es je Pioniere in Graubünden gab, dann waren es jene Planer, Ingenieure und Bauleute, die um die Jahrhundertwende ganz Graubünden mit einem Schienennetz überzogen und allen Berechnungen, Risiken und Gefahren zum Trotz an der Vision neuster Verkehrswege auch unter schwierigsten topographischen Bedingungen festhielten.

 

So wurde der Bahnbau in Graubünden auch der eigentliche Antrieb für den technischen Fortschritt. Nicht anders als heute galt es, die Zauderer davon zu überzeugen, dass Wandel immer auch Aufbruch und Chance bedeutet. Und orientiert er sich am wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Nutzen und ist er in der Lage, diesen Nutzen nachhaltig zu bringen, so gibt es wenig Argumente auf der Seite derjenigen, die sich gegen den Wandel stemmen. Die Schreiber haben sich gegen Gutenberg aufgelehnt, die Drucker gegen die Informatik - vergebens! Und so wich auch die Postkutsche dem Dampfross. Immer wieder wehrten sich Menschen gegen Neuerungen und immer wieder waren die Traditionalisten die Verlierer. Neue Technologien bringen neue Chancen, erleichtern dem Menschen das Leben, erweitern seine sozialen Freiräume.

 

Vergessen wir indes nicht, der Bahnbau hat auch seine sozialgeschichtliche Seite. Bahnfrühzeit: das waren nicht nur schöne Tage in alpiner Landschaft, blumengeschmückte Bahnhofchalets, lachende Mineure auf Fotos bei der Barbarafeier oder aus Anlass eines Durchstichs oder der Jungfernfahrt. Sie war mindestens so sehr geprägt und begleitet von Krankheit und Todesgefahr sowie Heimweh nach Familie und Zuhause, von Arbeitsbedingungen, nach denen kein vernünftiger Mensch sich nostalgisch zurücksehnen möchte. Man kann aber die Schwere der Arbeit –so der Publizist Iso Camartin– die Risiken und Gefahren dieser Pioniere nicht aus dem Kopf schlagen, wenn man sich dem nostalgischen Gefühl dieser „gute alten Zeit“ hingibt.

 

Unsere Wünsche, Träume und Visionen erfüllen sich nicht wie im Märchen. Sie sind alle hart der Wirklichkeit abgerungen. Mit kühner Entschlusskraft, mit ausdauernder Arbeit und mit der festen Zuversicht an die Verbesserbarkeit des Lebens. Und Niederlagen, eine solche stand am Anfang der bündnerischen Bahnvisionen, machen bekanntlich erfinderisch. Und hätte es eines Beweises dafür noch gebraucht. Die Bahnpioniere der Rhätischen Bahn haben ihn erbracht: es gibt nie nur eine Möglichkeit.

 

Zu behaupten, der verkehrstechnische Fortschritt hätte Graubünden nicht auch negative Nebenerscheinungen gezeigt, wäre kurzsichtig. Die rätoromanischen Sprachgebiete etwa gerieten durch die beschleunigte Bahn-Mobilität arg unter Druck. Zuerst lautete die Devise: Die Bahn ist der Fortschritt, und alles was mit der Bahn verbunden ist, hat auch in der Sprache des Fortschritts zu geschehen. Als solche galt in Graubünden nur die deutsche Sprache. Die heute nach aussen sichtbar dreisprachige Rhätische Bahn ist ein Phänomen der allerjüngsten Zeit.

 

Vor 125 Jahren, am 9. Oktober 1889, verkehrte der erste planmässige Dampfzug der Landquart-Davos-Bahn zwischen Landquart und Klosters – damit wurde der Grundstein gelegt für das heute knapp vierhundert Kilometer lange Meterspurnetz der Rhätischen Bahn.

 

Die grossen europäischen Eisenbahnlinien waren in der Regel in einer „normalen“ Spurbreite von 1435 mm angelegt worden, die Kurvenradien unterschritten nur selten 190 m und die Steigung betrug im Maximum 25 Promille, ausgenommen die Gotthardbahn, die bis zu 27 Promille ansteigt. Es waren vor allem die gebirgige Landschaft und wesentliche Kostenersparnisse, welche die Eisenbahnpioniere der Rhätischen Bahn veranlassten, „schmal“ zu bauen. Was folgte war ein Meisterstück an Leistungsfähigkeit auch angesichts der grossen technischen, topographischen, klimatischen, aber auch politischen und finanziellen Schwierigkeiten. In nur 26 Jahren wurden weite Teile von Graubünden, Strecke für Strecke, mit der Eisenbahn erschlossen.

 

Heute dürfen sich Einheimische wie Gäste an den Leistungen einer erfolgreichen alpinen Erlebnisbahn erfreuen. Über 1‘400 zuverlässige und meist begeisterte Mitarbeitende sorgen dafür, dass mit eleganten Personenzügen, bärenstarken Güterzügen, historischen Kompositionen aus den Anfängen und vollbepackten Autozügen aktuell (im Jahre 2012) jährlich über 10 Millionen Fahrgäste, 600‘000 Tonnen Güter und 470‘000 Motorfahrzeuge umweltschonend und energiesparend befördert werden.

 

Wir haben guten Grund, uns über das Erreichte zu freuen. Wir sollten dabei wachsam bleiben, das, was die Zukunft uns an Herausforderungen bereithält, nicht zu verdrängen, nichts zu überstürzen und trotzdem nicht den Zug zu verpassen. „Ein Zug ist angekommen, wenn er anhält. Der Zug fährt aber weiter, auch wenn er angekommen ist“, schreibt Abt Martin Werlen, in seinem Büchlein „Bahngleichnis“. Es bleibt uns heute also Zeit zu feiern, schon morgen fährt der Zug aber weiter.

 

 

 

RTR Cuntrasts vom 01.06.2014 - Die Pioniereder Eisenbahn in Graubünden

 

Der Holländer Willem Jan Holsboer (1834 bis 1898) hatte die Idee, der Ingenieur Achilles Schucan (1844 bis 1927) setzte sie um, und der Gewerkschafter Wilhelm Hew (1865 bis 1938) und seine Kollegen haben mit ihrem täglichen Einsatz dazu beigetragen, dass sich die Eisenbahn auch in Graubünden zu einer Erfolgsgeschichte entwickelte. Diese drei Männer sind neben vielen anderen Pioniere der ersten Schmalspurbahn in Graubünden, welche am 9. Oktober 1889 mit der Teilstrecke von Landquart nach Klosters eröffnet wurde.

 

«Die Pioniere der Eisenbahn in Graubünden» heisst der Dokumentarfilm zum 125-Jahre-Jubiläum der Rhätischen Bahn, den Ruedi Bruderer für die Televisiun Rumantscha realisiert hat. Im Film kommen Nachkommen dieser drei Pioniere zu Wort, und es werden wichtige Schauplätze und Ereignisse der ersten Jahre in der Geschichte der Rhätischen Bahn gezeigt.

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