Der Bundesrat hat per 01. Juni 2014 das Gesetz in Kraft gesetzt, welches den Bau und die Finanzierung eines 4-Meter-Korridors auf der Eisenbahn-Basislinie am Gotthard vorsieht. Die Referendumsfrist war am 6. April 2014 ungenutzt abgelaufen.
Ein Güterzug am Lago Maggiore auf der Luino-Linie Foto: Marcel Manhart
Im Güterverkehr durch die Alpen werden immer mehr Sattelauflieger mit 4 Metern Eckhöhe befördert. Das Parlament hat deshalb am 13. Dezember 2013 einem Gesetz zugestimmt, das festlegt, dass die Zulaufstrecken zu den Basistunnels der Gotthard-Achse für Transporte mit 4 Metern Eckhöhe ausgebaut werden. Damit wird die Verlagerung des alpenquerenden Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene gestärkt. Für den Bau des 4-Meter-Korridors hat das Parlament einen Kredit von 990 Millionen Franken gutgeheissen.
Grösste Einzelmassnahme ist die Ersetzung des zweieinhalb Kilometer langen Bözberg-Tunnels durch einen Neubau. Daneben müssen zwischen Basel und Chiasso bzw. auf der Luino-Linie bis Ranzo verschiedene kürzere Tunnels ausgebaut sowie Perrondächer, Fahrleitungen, Signalanlagen und Überführungen angepasst werden. Das Gesetz sieht vor, dass der Gotthard-Korridor im Jahr 2020 mit Sattelaufliegern befahrbar ist.
Aus Sicht des Bundesrats ermöglicht es der Vier-Meter-Korridor auf der Strecke Basel – Gotthard – Chiasso sowie auf der Luino-Linie, den alpenquerenden kombinierten Verkehr und damit die Verlagerungspolitik zu stärken.
Seinen vollen Nutzen kann der geplante Ausbau nur dann entfalten, wenn er auf italienischer Seite fortgesetzt wird, so dass die Sattelauflieger nicht nur von Grenze zu Grenze, sondern von Terminal zu Terminal über eine längere Distanz auf die Bahn verladen werden können. Deshalb plant der Bundesrat, die nötigen Profilausbauten auf den Strecken Chiasso – Mailand sowie auf dem italienischen Teil der Luino-Linie zwischen Ranzo und Gallarate mit einer Vorfinanzierung zu fördern, wie dies vom Parlament gewünscht wurde.
Vom Bau des Vier-Meter-Korridors profitiert auch der Personenverkehr. Nach der Fertigstellung können auf der Gotthard-Achse Doppelstockzüge verkehren. Damit wird es möglich, deutlich mehr Reisende zu befördern. Dies bringt besonders an Spitzentagen eine Entlastung. Gleichzeitig wird sichergestellt, dass die Gütertrassen am Gotthard nicht durch den Personenverkehr belegt werden.
Kommentar schreiben